Kreisliga A2
Logermann macht's bei Union
Von Christian Lehmann
(11.12.24) Union Lüdinghausen steht in der Kreisliga A2 richtig gut da, hat als Tabellenzweiter noch beste Chancen auf den Aufstieg in die Bezirksliga. Und doch war das Team nach der Abschieds-Ankündigung von Chefcoach Yannick Gieseler bis zuletzt auf Trainersuche. Es gibt sicherlich schlechtere Adressen. Die Interessenten können sich jedoch getrost wieder hinlegen, denn der Klub hat den begehrten Posten an der Seitenlinie neu besetzt - mit einem in der Region durchaus bekannten Namen. Oliver Logermann, aktuell noch Coach des B-Ligisten TuS Ascheberg, übernimmt und bringt seinen Co-Trainer Florian Quabeck gleich mit.
"Das war unsere Wunschlösung", erklärt Daniel Schürmann gegenüber Heimspiel-Online. Am gestrigen Dienstagabend stellte Unions Sportlicher Leiter den Gieseler-Nachfolger im Kreise der Mannschaft vor, anschließend wurden bereits die ersten Spielergespräche geführt. Der scheidende Coach Gieseler ist ein guter Kumpel Logermanns und brachte diesen natürlich ins Gespräch. Nur deshalb fiel die Wahl aber natürlich nicht auf den 39-Jährigen, wie Schürmann betont: "Wir denken, dass er genau das mitbringt, was wir brauchen, um den erfolgreichen Weg, den wir eingeschlagen haben, weiter fortzuführen."
Nah dran am Profifußball
Die Vita von Logermann macht jedenfalls schon mal gut was her: Als Aktiver war er ganz nah dran am Profifußball, ehe ihn eine schwere Verletzung stoppte. Darüber hat er mit uns auch schon in unserem Heimspiel-Podcast geschnackt. In der Jugend kickte er unter anderem für den BVB, bestritt mehrere U-Länderspiele. Stationen im Seniorenbereich waren der SC Preußen Münster, Emsdetten 05, der TuS Hiltrup und der SV Drensteinfurt. Im Erlfeld stieg er als Co-Trainer von Ivo Kolobaric auch als Trainer ein - um ihn später hauptverantwortlich zu beerben. Mit den Stewwertern stieg Logermann in die Landesliga auf. Es folgten knapp eineinhalb Jahre beim BSV Roxel, den er im Winter 2022/23 aus freien Stücken verließ. In der darauffolgenden Rückrunde dieser Spielzeit stieg er kurzfristig beim TuS Ascheberg ein und feierte mit dem Team den Klassenerhalt, ein Jahr später kehrte er nach der Trennung von Steven Degelmann noch einmal zurück, konnte den Abstieg aber nicht verhindern. Aktuell belegt das Team in der Kreisliga B einen eher enttäuschenden 7. Tabellenplatz.
"Flo und ich haben uns in Ascheberg immer sehr wohl gefühlt, deshalb war das auch keine leichte Entscheidung. In Lüdinghausen ist aber einfach die sportliche Infrastruktur ein bisschen mehr gegeben", erklärt Logermann. "Das ist ein toller Verein mit richtig guten Rahmenbedingungen - und genau das Niveau, das ich mit Familie und Beruf noch vereinbaren kann. Ich finde dort eine starke Truppe mit guten Charakteren vor. Ich freue mich auf eine neue sportliche Herausforderung." Auch geografisch - Logermann ist im Mai mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter nach Senden gezogen, passt es. Quabeck hat selbst ein Jahr lang in Lüdinghausen gekickt und kennt den Verein dementsprechend bereits. Offen ist, ob und in welcher Form Lüdinghausens bisheriger spielender Co-Trainer Jonas Goßling, den Logermann noch aus Roxeler Zeiten kennt, dem Verein erhalten bleibt.
Schürmann: "Diese Chance wollen wir nutzen"
Alle Beteiligten hoffen, dass die neuen Coaches bald einen Bezirksligisten betreuen können - auch wenn die Zusage des Duos ligenunabhängig gilt. "Wir haben eine Chance, Meister zu werden. Diese Chance wollen wir auch nutzen. Man kann das aber nicht planen, wir müssen unsere Entscheidungen deshalb unabhängig treffen", betont Schürmann. Logermann sieht es genauso: "Mir erstmal wichtig, dass ich eine gute, funktionierende Truppe vorfinde. Wenn sie es diese Saison nicht schaffen, versuchen wir es dann in der nächsten noch einmal. Die Rahmenbedingungen sind jedenfalls sehr gut."
In Ascheberg hat Logermann stets mit offenen Karten gespielt und nun selbst ein, zwei potenzielle Nachfolgekandidaten empfohlen. Der Verein befindet sich aktuell in Gesprächen und möchte möglichst noch vor Beginn der Restserie einen neuen Trainer für die kommende Saison vorstellen. Logermann verspricht, sich bis dahin voll reinzuknien, denn es ist durchaus noch etwas drin in Münsters Kreisliga B3: Sieben Punkte beträgt der Rückstand der Ascheberger auf Platz zwei.