Kreisliga A2
Thies verlässt Appelhülsen im Sommer
Von Malte Greshake
(31.01.24) Ufftata! Seit dem Aufstieg in der Vorsaison läuft es bei Arminia Appelhülsen blendend. Die Truppe von Marcus Thies überwintert derzeit sogar als Tabellenführer. Trotzdem hat der Coach bei seinem Heimatverein nicht für eine weitere Saison zugesagt. Nach etlichen Jahren als Spieler und Trainer bei der Arminia legt Thies erst einmal eine Verschnaufpause ein. Das ist natürlich verständlich. Aber warum denn gerade jetzt, wenn sogar die Bezirksliga winkt?
"Sportliche Gründe hat das natürlich nicht", sagt der Coach. "Zum Ende des vergangenen Jahres habe ich aber gemerkt, dass ich ganz schön platt bin. Ich habe mich dann mit meiner Frau und den Kindern zusammengesetzt." Zusammen wäre die Familie Thies zu dem Entschluss gekommen, dass dem Vater eine Pause ziemlich gut tun würde." Mich kennen alle ohne den Fußball schließlich gar nicht", fügt er hinzu. "Vielleicht ist es auch gar nicht schlecht, dienstags oder auch sonntags mal frei zu haben. Auch vom Kopf und der mentalen Belastung her. Man denkt schon ununterbrochen über den Fußball nach."
Ein Leben für die Arminia
Von klein auf ist Thies bei der Arminia aktiv. Im Jahr 2007 hatte der gelernte Verteidiger das Amt des Co-Trainers bei der Arminia und damit erstmals eine verantwortliche Rolle übernommen. Später war er mehrere Jahre als Chefcoach aktiv, ehe er danach wieder als reiner Spieler für den Verein auflief. 2017 trat Thies beim damaligen B-Ligisten seine zweite Amtszeit als Chefcoach an. In der Saison 22/23 schafften er und sein Team schließlich den Aufstieg in die A-Liga. Zwar gelang den Appelhülsenern in dem Jahr nicht der Klassenerhalt, im vergangenen Sommer kehrten sie aber ins Kreisliga-Oberhaus zurück.
Und seitdem muss sich Appelhülsen gar nicht mehr mit einem möglichen Abstieg beschäftigen. Im Gegenteil. Ab März kann die Arminia in den verbleibenden zwölf Ligaspielen sogar den Durchmarsch in die Bezirksliga schaffen. "Das halbe Jahr möchte ich jetzt noch einmal richtig genießen", kommentiert Thies. "Und natürlich strebt man immer das Maximum an." Mit seiner Mannschaft ist er zudem noch für den Sportmedienpreis des Kreisportbunds Coesfeld nominiert. "Das wäre auch noch einmal ein guter Abschluss", so Thies.
Es fühlt sich unwirklich an
Und wie lange schafft es Thies dann ab dem Sommer die Füße stillzuhalten? Jeder, der sich nach einer Ewigkeit aus dem Fußball verabschiedet hat, weiß natürlich, wie schwer dieser Schritt sein kann. "Es fühlt sich für mich auch noch ein bisschen unwirklich an", gibt Thies zu. "Ich habe lange überlegt, ob es die letzte Saison für mich ist. Es kann durchaus sein, dass es schon im Winter wieder anfängt zu kribbeln. Ich schließe jedenfalls nicht aus, dass irgendwann noch einmal als Trainer arbeite."
Am Ende fehlt nur noch eine Stellungnahme des Vereins zum Abschied des Chefcoachs. Auf die müssen wir aber noch bis Anfang der kommenden Woche warten. Dann will die Arminia darüber aufklären, wie das Leben ohne den Trainer Marcus Thies weitergehen wird.