Kreisliga A2
"Emma" kehrt zurück zu Union
Von Fabian Renger
(02.02.24) Über einen Neuzugang, der eigentlich keiner ist, freut sich Union Lüdinghausen. Der A-Liga-Zweite kann ab dem Sommer wieder auf die Dienste von Jean Emmanuel "Emma" Itoua zurückgreifen. Der 22-Jährige wechselt zurück vom Landesligisten VfL Senden zu Union. Damit ist er nicht der einzige Neue. Bereits ab sofort spielt Routinier Daniel Schäfer wieder für Lüdinghausen. Drei Abgänge stehen allerdings auch schon fest.
So. Viele Informationen auf einmal. Beginnen wir bei "Emma". "Er ist in Lüdinghausen sehrstark verwurzelt, hat viele Freunde hier und den Kotankt nie verloren", berichtet Unions sportlicher Leiter Daniel Schürmann am Sonntagmittag. Mit Unions Mirkan Düzgün und Moritz Ruprecht zockte der Noch-Sendener einst in der Jugend. Zur Saison 2023/24 zog es Itoua schließlich aus Lüdinghausen in die Landesliga. "Wenn er Zeit hatte, kam er sonntags zum Spiel und wurde auch umarmt. Man hatte das Gefühl, dass er nie wirklich weg war", so Schürmann. Praktisch: Der Rückkehrer wohnt überdies 200 Meter Luftlinie vom Platz entfernt.
Er habe einfach wieder Lust an der Sache, sagt Unions sportlicher Leiter. Wenn man sich in Senden so umhört, scheint man den Abschied zu bedauern. „Ich liebe diesen Jungen. Sein Spielverständnis, sein Kopfballspiel, die Laufstärke, das Zweikampfverhalten – von seinen Fähigkeiten her ist ,Emma' selbst für die Landesliga zu gut", schwärmt beispielsweise VfL-Coach Rabah Abed bei den Kollegen der WN. Dumm nur, dass Itoua ständig verletzungsbedingt außer Gefecht gewesen ist. Nicht zuletzt deshalb ist der vermeintliche Schritt zurück vielleicht sogar ein Schritt nach vorne. "Emma" ist Innenverteidiger, kann auch auf der 'Sechs's oder 'Acht' agieren. Selbst die Außenbahn wäre nicht fremd für ihn.
Schäfer kommt aus Hamborn
Haken hinterm Sommer-Neuzugang. Vorhang auf für den Winter-Neuling. Schäfer ist gerade 34 Jahre jung geworden und Union quasi zugeflogen. Er wird bald zum zweiten Mal Vater, hat gerade in Lüdinghausen ein Haus gekauft und suchte sich einen neuen Club. Eigentlich hatte er für den Sommer zugesagt - Unions künftiger Cheftrainer Oliver Logermann ist offenbar großer Schäfer-Fan -, nun wurde der Wechsel halt vorgezogen. "Er ist körperlich topfit, bringt eine gewisse Größe und Erfahrung mit. Wir haben ja eine relativ junge Mannschaft, die kann er mit führen und leiten. Ein positiver Typ, ein ganz netter Kerl. Das passt wie Arsch auf Eimer", sagt Schürmann. Bei Lüdinghausens 1:7-Testspielpleite gegen Billerbeck gab Schäfer am Donnerstag seinen Einstand. Zuletzt war der erfahrene Innenverteidiger für die SF Hamborn, einem Landesligisten aus Duisburg, unterwegs.
Sieht also schonmal gut aus. Drei Abgänge muss Lüdinghausen jedoch auch verknuspern. Jonas Goßling, aktuell spielender Co unter Yannick Gieseler, verabschiedet sich im Sommer. Der Grund ist nachvollziehbar: Logermann bringt Co Florian Quabeck mit, für Goßling war eher kein Platz mehr, maximal als dritter Mann. "Wenn Jonas das gemacht hätte, wäre das ein Schritt zurück für ihn gewesen", weiß Schürmann. "Er fühlt sich eigentlich sehr wohl bei uns, aber ihn haben andere Schritte bewegt." Verständlich irgendwie.
Rips und Pinnekämper hören auf bzw. machen weniger
Ebenfalls verständlich: Haudegen Markus Rips ist 36 Jahre jung und hat für sich beschlossen, es künftig gut sein zu lassen. "Ihm zerreißt es das Herz, er ist noch mit Leib und Seele dabei", so Schürmann. Reicht aber halt ab einem gewissen Alter. Lennart Pinnekämper ist indes ab dem Sommer nur noch als sporadischer Stand-By-Notnagel verfügbar. Er wird demnächst öfter im Außendienst tätig sein, das beißt sich mit dem Kicken. "Wenn Not am Mann sein sollte, steht er Gewehr bei Fuß", sagt Unions Sportchef.
Ansonsten bleibe die Mannschaft so zusammen. "Ein Zeichen, dass es funktioniert", findet der Funktionär, der den Zusammenhalt im Club und Mannschaft besonders lobt. Exemplarisch steht hier wohl die Zusage von Max Radke, den wir hiermit offiziell für positiv verrückt erklären. Radke wohnt in Bielefeld (!!!!!) und fährt trotzdem ständig runter in die Steverstadt. Vor der Saison war er aus Nordkirchen gekommen, mit dem Hinweis, nur für ein Jahr dabei zu bleiben. Trotz der Strapazen - rund 75 Minuten braucht es mit dem Auto... - hat er nun zugesagt. Wahnsinn. Trainingseinheiten verpasst Radke übrigens laut Schürmann quasi. Respekt.