Appelhülsen holt sich die Spitze zurück

Von Malte Greshake

(14.04.25) Poah. Wie fast man diese Geschichte zusammen? Sicherlich hatte das Spitzenspiel zwischen Union Lüdinghausen und Arminia Appelhülsen einiges zu bieten gehabt. Nicht überraschend ist das, wenn zwei der spielstärksten Teams der Liga sich treffen. Und hätten die Lüdinghausener ihre ganzen hochkarätigen Chancen genutzt, wäre die Partie sicherlich anders ausgegangen. Am Ende siegte aber Appelhülsen mit 3:1 (1:0) und eroberte sich so die Spitze zurück. Weil der Aufsteiger die effektiver Mannschaft gewesen war.

"Der große Tag des Chancenwuchers ist bei uns zurückgekehrt", haderte Union-Coach Yannick Gieseler hinterher. Natürlich hätte Arminia-Keeper Adam Valentin einen Sahnetag erwischt. Das wollte Gieseler allerdings nicht als Ausrede gelten lassen. "Bei allem Respekt für ihn: Wenn wir das leere Tor aus wenigen Metern nicht treffen, kann ich auch nicht mehr helfen." Dazu aber gleich mehr. Zunächst gingen die Gäste in Führung. Nach einem langen Ding machte Eric Wacker den Ball gut fest und setzte Philipp Marx in Szene, der das 1:0 erzielte (31.).

Reicks staunt über Valentin

Nach dem Seitenwechsel ging es dann eigentlich gut los für die Hausherren. Nach einer Hereingabe bugsierte Thorben Geers den Balls aus dem Gewühl heraus ins eigene Tor (49.). Vielleicht war auch Miguel Schürmann als letzte Person dran gewesen. Man wusste es nicht. Jedenfalls, im Anschluss ging das lustige Torchancen-Verballern auf Seiten der Gastgeber los. Unter anderem verfehlte Mathis Wichmann aus wenigen Metern den Arminia-Kasten. Flo Hüser scheiterte seinerseits am starken Valentin. "Was er für Dinger rausgeholt hat, war absoluter Wahnsinn", staunte auch Appelhülsens Co-Trainer Philipp Reicks, der den abwesenden Marcus Thies vertrat. 

Und dann fuhren die Appelhülsener einen entlastenden Angriff. Der schnelle Bennett Klein zischte so in den Union-Sechzehner hinein und wurde dort von Schlussmann Maximilian Schürf zu Fall gebracht. Der Elfmeterpfiff ertönte - was auf Seiten der Gastgeber für Unverständnis sorgte. "Aus unserer Sicht war unserer Torwart eher am Ball", meinte Gieseler. "Eine völlig unverständliche Entscheidung." Auch Reicks sah es so: "Man kann darüber streiten, ob man ihn geben muss." Gabriel Helms war das in dem Moment egal. Er schnappte sich den Ball und traf vom Punkt zum 2:1 (69.).

"Wenn du zweimal in Folge verlierst, bist du zurecht nur noch der Verfolger"

Trotzdem hätten die Lüdinghausener nicht leer ausgehen müssen. Auch danach besaßen sie beste Einschussmöglichkeiten. Weiterhin scheiterten sie jedoch an sich selbst oder eben an Valentin. "Das Spiel war echt schwierig, zu verlieren", hielt Gieseler fest. "Viele hat heute gepasst. Nur das Ergebnis nicht. Wenn du zweimal in Folge verlierst, bist du zurecht nur noch der Verfolger. Die Leistung stimmt mich allerdings positiv. Gerade Anfang der zweiten Halbzeit waren wir wieder richtig dominant. So müssen wir auch nach Ostern weitermachen."

Für Appelhülsen hatte Marius Fiege in der Schlussphase schließlich die Entscheidung besorgt (90.+8). "Wir hätten es bei weiteren Konter auch schon eher entscheiden müssen", resümiert Reicks, der an der Seitenlinie beinahe einen Herzklappenabriss bekommen hätte. "Vom Einsatz her war es echt allererste Sahne. Bei uns kam aber auch einiges zusammen. Wir hatten das nötige Spielglück und einen starken Torwart im Tor. Wir könnten uns von dem Ergebnis aber nichts kaufen, wenn wir nicht nach Ostern direkt nachlegen."

Union Lüdinghausen - Arminia Appelhülsen     1:3 (0:1)
0:1 Marx (31.), 1:1 Geers (49./ET),
1:2 Helms (69./FE), 1:3 Fiege (90.+8)