"Alles vermissen lassen"

Von Malte Greshake

(16.08.21) "Das hätte gut und gerne nicht ins Elfmeterschießen gehen müssen", sagte Almsicks Coach Falk Kappenhagen nach dieser Pokalpartie. Zwar behielten seine Recken im gestrigen Sonntagnachmittag im Nachsitzen die Nerven und kegelten die SF Ammeloe mit 7:5 (3:3/2:2) aus dem Wettbewerb, doch der Trainer der Hausherren trauerte besonders den ganzen vergebenen Chance seiner Truppe im zweiten Durchgang hinterher. Bei den Sportfreunden hingegen blieb nach dem Schlusspfiff ein großen Fragezeichen zurück.

"Vor allem im zweiten Durchgang haben wir alles vermissen lassen", meinte ein bedienter Jürgen Banken hinterher. "Das Spiel spiegelt unsere durchwachsende Vorbereitung wider. Wir müssen uns in der nächsten Zeit enorm strecken." Von den körperlich robusten Almsickern waren seine Jungs auch schon zu Beginn der Partie abgeprallt. "Trotzdem sind wir dann wie aus dem Nichts in Führung gegangen", musste Kappenhagen auf Seiten der Hausherren zugeben. Erst wurde nämlich Jonathan Rentsch nach einem Konter freigespielt (11.), ehe Christoph Wolbert nach einem erneuten Gegenstoß knipste (34.). 

Jegliche Struktur ging verloren

Doch siehe da! Kurz vor der Pause kämpfte sich Ammeloe dann doch zurück ins Spiel. André Stroetmann nahm als spielender Trainer das Heft in die Hand und traf zunächst per Foulelfmeter (43.), ehe er nach einer geschickten Finte im Sechzehner kurz vor der Halbzeit den 2:2-Ausgleich erzielte (44.). Eigentlich hätte dieser Doppelschlag der perfekte Startschuss für die Sportfreunde sein können. Doch nach dem Seitenwechsel klappte bekanntlich nicht mehr viel.

Fast alle Zweikämpfe gingen verloren, die Präzision im Passspiel war sowieso nicht vorhanden - da ließ das nächste Unglück für die Gäste natürlich nicht lange auf sich warten: Daniel Litke brachte seine TG wenige Minuten nach dem Pausentee wieder in Führung (53.). "Und mit den ganzen Chancen, die wir dann hatten, hätte es auch 8:2 ausgehen können", war Kappenhagen mit der Chancenverwertung seiner Jungs im zweiten Durchgang absolut nicht einverstanden. Und so kam es, wie es kommen musste: In der Nachspielzeit erzielte Rene Wesseler doch noch den Ausgleich (90.+4).

Im Elfmeterschießen war es dann an diesem Tag auch sinnbildlich für Ammeloe, dass Frank Nagenborg und Marc Bennink ihre Schüsse beide an den Innenpfosten hauten. "Und nicht nur deswegen haben wir heute auch verdient verloren", fasste es Banken noch einmal zusammen. "In der zweiten Halbzeit haben wir einfach jegliche Struktur verloren und so kannst du auch nicht mehr ins Spiel zurückfinden." Auf der anderen Seite war die Freude hingegen dementsprechend groß. Einen A-Ligisten kickt man als B-Ligist ja auch nicht alle Tage aus dem Pokal. "Es wurde lange und ausgiebig gefeiert", verriet Kappenhagen mit einem Augenzwinkern noch.

TG Almsick - SF Ammeloe     7:5 n.E. (3:3/2:2)
1:0 Rentsch (11.), 2:0 Wolbert (34.),
2:1 Stroetmann FE (43.), 2:2 Stroetmann (44.),
3:2 Litke (53), 3:3 Wesseler (90.+4).
Tore im Elfmeterschießen:
Gerwing, Khanafer, Wissing, Samele (TG Almsick)
Stroetmann, Hülscher (SF Ammeloe)