Die Sache mit dem Spielglück

Von Malte Greshake

(23.08.21) Wenn sich beide Trainer nach dem Abpfiff einer Partie über den Spielverlauf einig sind, ist das an sich ja schon einmal eine gute Sache. "Wir hatten das nötige Spielglück auf unserer Seite", sagte Gescher-Coach Hendrik Maduschka nämlich über den 4:2 (2:1)-Sieg über Eintracht Ahaus. Und was berichtete wohl sein Gegenüber Frank Wegener? "Bei uns hat heute das nötige Spielglück gefehlt." Ach, wenn es nur immer so einfach wäre...

Wenige Sekunden waren in der Begegnung erst gespielt, als Lennart Varwick die Eintracht schon in Führung gebracht hatte (1.). "Danach müssen wir auch 2:0 in Führung gehen", sprach Wegener über die vergeben Chance von Cihan Bolat kurz danach (10.). "Dann geht das Spiel hier ganz anders aus." Bei einem schnell ausgeführten Freistoß des SVG zeigten sich seine Kicker dann aber nicht allzu wach: Mika Büger erzielte den zwischenzeitlichen Gleichstand (14.). Und auch kurze Zeit später war es Büger, der mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag die Partie drehte (18.).

Ahaus mit Chancen im Minutentakt

"Nach dem denkbar unglücklichen Start waren wir dann wirklich besser drin", sagte auch Maduschka. "Kurz vor der Halbzeit hatten wir dann aber eine Menge Glück." So kann man es wohl beschreiben: Die Ahauser vergaben in dieser Phase beste Einschussmöglichkeiten fast im Minutentakt. Die größte hatte dabei wohl Varwick, der freistehend nur den Innenpfosten traf (43.). Nach dem Seitenwechsel holte dies Varwick dann aber recht zügig nach: Sein Freistoß aus dem Halbfeld flog an Freund und Feind vorbei ins Tor der Gastgeber (51.).

Obwohl Gescher somit die Führung zunächst wieder aus der Hand gegeben hatte, beobachtete Maduschka, wie sich seine Jungs nun wesentlich stabiler präsentierten. "Wir haben zur Halbzeit frische Kräfte gebracht und den Gegner deutlich weiter vom Tor weggehalten", so der Trainer. Ahaus machte zwar weiter das Spiel -  für die Gastgeber ergaben sich so aber auch aussichtsreiche Kontermöglichkeiten. Eine solche nutzte Maduschkas Truppe dann schließlich auch: Vom Flügel aus flankte der eingewechselte Arne Reddemann in die Mitte und Simon Lovermann köpfte die Murmel "wunderschön" in den eigenen Kasten (77.), wie es Wegener später humorvoll berichtete.

"Hätten wir nur die Hälfte unserer Chancen genutzt, wäre es sicher anders ausgegangen", fügte Wegener noch hinzu. "So ist es für uns dumm gelaufen. Aber im zweiten Durchgang hat es Gescher auch gut verteidigt." Den Schlusspunkt der Begegnung setzte dann schließlich Jonas Kemna, der nach einem weiteren Gegenstoß nur den Fuß hinhalten musste (87.). Extrem ärgerlich war es für die Hausherren allerdings noch, dass sich Kapitän Marcel Probst nach einem vermeintlichen Handspiel die gelb-rote Karte abholte (90.), und somit im ersten Meisterschaftsspiel gesperrt sein wird. "Da hätten wir wirklich drauf verzichten können", sagte Maduschka dazu, der sich aber trotz alledem über den Einzug in die nächste Pokalrunde freute.

SV Gescher - Eintracht Ahaus     4:2 (2:1)
0:1 Varwick (1.), 1:1 Büger (14.),
2:1 Büger (18.), 2:2 Varwick (51.),
3:2 Lovermann ET (77.), 4:2 Kemna (87.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Probst (90./Handspiel)