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Querpass

Hier geht Kevin Böcker seiner Kernkompetenz nach. Im Testspiel bei Matellia Metelen musste der Torhüter allerdings im Sturm aushelfen - und war für eine bemerkenswerte Fairplay-Aktion verantwortlich. Foto: Mensing / RW Nienborg

Böcker macht sich Freunde in Metelen


Von Christian Lehmann

(04.08.21) Eigentlich steht Kevin Böcker ja seit zwei Jahren für Rot-Weiß Nienborg zwischen den Pfosten. Was viele aber nicht wissen: Der Schlussmann hat zuvor bei der vierten Mannschaft des SV Heek auch schon mal auf dem Feld gekickt. Das kam dem Team von Rick Reekers beim Testspiel in Metelen am vergangenen Mittwoch zu Gute.

"Der Trainer hat uns in der Pause gefragt, wer aufs Feld möchte. Ich habe mir gedacht, für eine Luft reicht die Halbzeit noch", erklärt uns Böcker. Nach einem Treffer von Christopher Viefhues (42.) lagen die Gäste mit 0:1 zurück, jedoch waren gleich mehrere Spieler angeschlagen. 

Böcker ging in die Spitze und machte seine Sache ordentlich. In der 75. Minute ergab sich für den Aushilfs-Stürmer dann sogar die Gelegenheit zum Ausgleich: Nach einem Chip-Ball in die Spitze nahm er den Ball mit - ob mit der Hand oder der Brust, darüber gab es anschließend unterschiedliche Meinungen - und stapfte frei in Richtung Matellia-Keeper Sven Tolksdorf. Metelens Jona Löckner verfolgte ihn und brachte ihn kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall. Schiedsrichter Louis Arning zückte die regelkonforme Rote Karte.

"So einen Platzverweis in einem Freundschaftsspiel kannst Du natürlich gebrauchen wie einen Kropf", meinte Matellia-Coach Thomas Dauwe. Er war happy, dass Böcker anschließend außerordentliches Fairplay bewies. Nach kurzer Rücksprache mit Spielertrainer Reekers erklärte er dem Unparteiischen, dass er zuvor den Ball mit der Hand gespielt hatte. Arning nahm die Rote Karte zurück und entschied auf Freistoß für die Metelener, die anschließend zu elft den 1:0-Erfolg nach Hause brachten.

"So wie ich es gesehen habe, war es ein Foul, für das man in einem Meisterschafsspiel Rot hätte zeigen müssen. Ob es vorher ein Handspiel war, konnte ich nicht sehen", erklärte Dauwe. Er und seine Spieler zollten Böcker für seine faire Geste Lob und Anerkennung. Für den war das keine große Nummer: "Er hat mich unglücklich berührt, das war ja kein böses Foul. Und da es ja nur ein Testspiel war, habe ich nicht lange darüber nachgedacht."

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