Frauen-Kreisliga
Das situative Optimum
Von Till Meyer
(01.12.15) Wacker II Coach Holger Wegmann ist im Moment wirklich nicht zu beneiden. Zumindest nicht mit Blick auf die Personalmenge, die ihm zur Zeit zur Verfügung steht. Die Reise zum Auswärtsspiel bei Concordia Albachten trat der Tabellenzweite nämlich nur mit zwölf Spielerinnen an und musste dabei sogar auf die Dienste von Standby-Spielerin Christel Leutke bauen. Diese ließ sich allerdings nicht lumpen und erzielte beim letztlich ungefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg zwei der drei Tore. „Sie ist eine gute Spielerin. Kann man echt nehmen“, freute sich Wegmann mit einem Lachen über die Qualität seiner Aushilfskraft.
Aufgrund der großen Personalsorgen stellte Wackers Übungsleiter auf ein 3-4-3-System um, das die Mannschaft in dieser Form bisher noch nicht gespielt hatte. Zudem kamen viele Spielerinnen auf Positionen zum Einsatz, auf denen sie sich eigentlich nicht heimisch fühlen. Die Erklärung dafür ist simpel: „Wir hatten zu viele Außenspielerinnen und keine für die Zentrale“, brachte Wegmann Licht ins Dunkle. Beispiele gefällig? Kein Problem. Im Tor versuchte sich zum Beispiel Spielführerin Uta Möller und Justine Wortmann musste erstmals in der Abwehr ran. „Viele Umstellungen, aber dafür haben wir das Optimum herausgeholt“, war Wegmann absolut einverstanden mit der abgerufenen Leistung seiner Schützlinge.
Einzelleistung par excellence
Albachten brachte bis auf ein paar harmlose Abschlüsse in der Offensive wenig zu Stande und beschränkte sich zumeist auf Abwehraufgaben. Diese wurden in der zweiten Hälfte sogar mit einer hochstehenden Fünferkette angegangen, um die Gäste von der Egelshove ins Abseits laufen zu lassen. Über den Erfolg lässt sich jedoch diskutieren, denn wenn Zuspiele kein Erfolg bringen, dann können ja auch noch Einzelaktionen zum Ziel führen. So bereits geschehen in der 9. Spielminute: Leutke, die hinter den Spitzen agierte, hat allen Raum und Zeit der Welt im Mittelfeld und nimmt gehörig Tempo auf, spaziert ohne größere Gegenwehr durch die komplette Concordia Hälfte und haut das Ding letztlich aus Nahdistanz in den Kasten.
Durchgespielt
Auch im zweiten Durchlauf nahm Wacker – trotz einer beruhigenden 2:0-Führung (2:0 Hannah Weishaupt in der 34. Minute nach ebenfalls feiner Einzelleistung) – nicht das Tempo aus dem Spiel und beschäftigte die Gastgeberinnen so gut, dass diese nicht für Entlastung sorgen konnten. Und das Ergebnis hätte noch deutlich höher ausfallen können, aber die Wacker Ladies gingen etwas zu verschwenderisch mit ihren klaren Möglichkeiten um und ließen es nur noch einmal klingeln (3:0 Leutke/56.). Einzig wirklicher Kritikpunkt für Wegmann war die Tatsache, dass die Abstände zwischen den einzelnen Positionen und Mannschaftsteilen zu groß waren. Seis drum - an diesem Tage fiel das sowieso nicht negativ ins Gewicht. „Alle haben sich reingehängt und wir sind froh über die Punkte“, fiel daher sein Spielfazit naturgemäß positiv aus.
Concordia Albachten – Wacker Mecklenbeck II 0:3 (0:2)
0:1 Leutke (9.), 0:2 Weishaupt (34.),
0:3 Leutke (56.)