Borussias Phantom macht alles klar

Von Till Meyer

(05.06.16) Was waren das doch für nervenaufreibende 120 Minuten im Kreismeisterentscheidungsspiel um den Bezirksliga-Aufstieg! Bei hochsommerlichen Temperaturen mussten die Kickerinnen von Borussia Münster (A2-Meister) und dem TSV 95 Ostenfelde (A1-Meister) wirklich bis an die Belastungsgrenze gehen, denn nach 90 Minuten hieß es 1:1 und die Extraschicht musste für die Siegerermittlung herhalten. Letztlich behielt die Borussia aus Münster die Oberhand, da das Phantom Luise Effing 30 Sekunden vor dem Elfer-Schießen mal wieder goldrichtig stand, und den entscheidenden Treffer zum 2:1 (1:0/1:1)-Sieg erzielte.

„Die siehst du manchmal 90 Minuten gar nicht und zack dann ist sie doch da“, lobte sie ihr Coach Hannes Ries. Dazu hatte er auch allen Grund, schließlich war es das Tor zur Bezirksliga. Allerdings war die Entstehung dieses Tor dann letztlich doch sehr umstritten, denn bevor Effing den Ball einschieben konnte, setzte ihre Mitspielerin Anette Schute energisch gegen TSV-Keeperin Sabrina Blienert, die im Übrigen an diesem Tage sensationell aufgelegt war, nach und spitzelte ihr den Ball von oder aus den Händen. Letztlich rollte der Ball deshalb zum Phantom, das natürlich eiskalt zuschlug und die Pille aus acht Metern in leere Tor zum 2:1-Siegtreffer einschob. „Es war schwer zu sehen für mich, aber mir wurde gesagt, dass meine Torfrau die Hände am Ball hatte. Abgesehen davon hätte wir vorher auch einen Elfer bekommen müssen“, war Ostenfeldes-Coach Frederik Kröger natürlich alles andere als glücklich über diese strittige Entscheidung des Unparteiischen. Ganz anders da die Meinung von Ries: „Der Ball frei – definitiv. Es war ein absolut reguläres Tor.“ Einigkeit wird man diesbezüglich wohl keine mehr herstellen können, sodass dieses Tor unter die Rubrik „Tatsachenentscheidung“ fällt.

Ausgeglichenes Match

In der Summe war es ein absolut ausgeglichenes Match, wenngleich die Borussia deutlich mehr klare Chancen hatte (Sarah Wagener/Jennifer Behling/Luisa Schuster – 14./40./30.). Um nur mal ein paar zu nennen. Von daher war die 1:0-Führung durch Christiane Horstmann (44.), deren Treffer einem Sololauf über die linke Seite von Viktoria Mouratidis entsprang, auch nicht unverdient. Ostenfelde kam aber nichtsdestotrotz hellwach aus den Kabinen und egalisierte den Rückstand durch die überragende Torjägerin Jana Puttins umgehend (1:1/49.). „Ostenfelde hat richtig stark gespielt“, zollte auch Ries dem Gegner Respekt. Was im Anschluss an den Ausgleich folgte, war ein auf und ab mit Chancen auf beiden Seiten. Das Ende, im wahrsten Sinne des Wortes, war schlussendlich der Lucky-Punsh durch Effing, der die Borussia in den siebten Himmel beförderte.

TSV 95 Ostenfelde – Borussia Münster     1:2 (0:1/1:1) n. V.
0:1 Horstmann (44.), 1:1 Puttins (49.),
1:2 Effing (120.)