Kinderhaus gibt Tabellenplatz ab

Von Anna-Lena Woycke

(21.05.19) Im Tabellenkeller und an der Spitze ist schon alles durch, für Spannung in der Schlussphase sorgt aber weiterhin der Fight um den Relegationsplatz zwischen SC Gremendorf II und Borussia Münster. Aber auch in der obere Tabellenmitte bewegt sich noch was. Da gelang den Kickerinnen von SW Havixbeck nämlich eine kleine Überraschung: Sie siegten auf dem eigenen Kunstrasen mit 4:2 (3:2) gegen Westfalia Kinderhaus, die in der Rückrunde bis dato erst eine Niederlage zu verzeichnen hatte. SW-Coach Manfred Thoms blickt auf die “beste Saisonleistung“ seiner Mannschaft. Umso größer war die Enttäuschung bei den Gästen, die mit einem Dreier den vierten Platz beibehalten hätten. Auf den rückte stattdessen der TSV Ostenfelde nach dem Punktgewinn gegen Ems Westbevern.

Entscheidende Anfangsphase

„Ich bin von den ersten 20 Minuten der Partie sehr enttäuscht. Wir hatten es eigentlich in der eigenen Hand, den vierten Platz dingfest zu machen“, sagt der Kinderhaus-Trainer zur 2:4-Niederlage gegen SW Havixbeck. Er selbst konnte am vergangenen Sonntag nicht anwesend sein, das Coaching übernahmen stattdessen die Kapitänin Ronja Wunderberg und Lukas Wierzchula, der in der nächsten Saison den Trainerstab offiziell ergänzen wird. „Wir haben das Spiel in der Anfangsphase verloren“, bestätigt Wierzchula.

Die Gäste waren also schlecht in die Partie gekommen – und genau das nutzten die Havixbeckerinnen eiskalt aus. Erlinda Haliti traf in dieser Phase gleich zweimal, das erste Tor fiel bereits in der achten Spielminute. Nur drei Minuten später baute sie die Führung, nach Vorarbeit von Lea Heitkamp, weiter aus. Nach den beiden Toren erwachten dann auch die Gäste, der nächste Treffer fiel aber erneut zugunsten der Gastgeberinnen (29.). Aufgrund der Wetterverhältnisse wurde das Spiel für eine kurze Trinkpause unterbrochen – daraufhin hatten diesmal die Gäste ihre Schwierigkeiten, zurück in die Partie zu finden.

Havixbeck nutzt Chancen besser

Es begann die Phase von Kinderhaus: Innerhalb von fünf Minuten holten Tracy Koch (35.) und Marie Poppen (40.) auf ein 2:3 aus Sicht der Gäste auf. Auch nach dem Seitenwechsel fand Westfalia den Weg vors gegnerische Gehäuse. Die wohl größte Chance zum Ausgleich hatte Koch zu verantworten, sie schoss jedoch nur die SW-Torhüterin Michaela Berger an. Der Nachschuss von Johanna Dumstorf fand ebenfalls nicht ins Netz - die starke Berger hielt ihre Heimelf in Führung und ihren Kasten in der zweiten Hälfte sauber. Wenige Minuten vor dem Abpfiff erhöhte die schnelle Haliti dann noch auf den 4:2-Endstand (83.). Die Offensivfrau rangiert mit ihren derzeit 19 Saisontoren weit oben in der Torjägerliste. „Erlinda ist zurzeit super drauf“, erkennt auch Coach Thoms.

Für Wierzchula wäre ein Unentschieden durchaus drin gewesen, lediglich die Anfangsphase war ihm ein Dorn im Auge. Die Kapitänin Wunderberg kann nur spekulieren, warum ihr Team anfangs solche Schwierigkeiten hatte. „Klar hatten wir mit dem Wetter zu kämpfen, das galt aber auch für unsere Gegnerinnen. Wir standen zu defensiv und ließen Havixbeck in der Zentrale zu viel Platz. Das spielten sie dann auch gut aus“, so Wunderberg. Somit ging es für Kinderhaus ohne Punkte nach Hause – und den Tabellenplatz musste man auch noch hergeben.

Ostenfelde holt Tabellenplatz zurück

Der vierte Rang geht vorläufig an Ostenfelde. Mit den drei Zählern aus dem doch souveränen 4:2-Heimsieg gegen Ems Westbevern zog der TSV abermals am Tabellenkonkurrenten vorbei. Frederik Kröger, Trainer von Ostenfelde, gab sich mit dem Ergebnis zufrieden. „Die beiden Gegentore waren unnötig und unserer eigenen Unkonzentriertheit geschuldet. Die Hauptsache ist aber, dass wir die Punkte mitgenommen und unseren Tabellenplatz wiedergeholt haben“, so Kröger. Vor den beiden Treffern der Gäste ging die Heimelf mit einem 4:0 in Führung. Die Tore aus dem Spiel heraus kamen durch gute Kombinationen in den eigenen Reihen zustande. Außerdem gab es einen Elfer für die Gastgeberinnen, den Marie Wedig verwandelte (43.). „Marie hat Ruhe bewahrt und dafür gesorgt, dass wir endlich mal einen Elfer reingemacht haben“, sagte Kröger. In der laufenden Saison hatte Ostenfelde schon dreimal vom Punkt aus verschossen.

In der Schlussphase gab’s dann noch die zwei Buden von Ems Westbevern – und das direkt hintereinander. Bianca Ernst legte in der 74. Minute vor und verkürzte das Ergebnis auf ein 1:4. Nur eine Minute später trafen die Gäste erneut, diesmal durch Maren Loddenkötter. Am Heimsieg für änderte das aber nichts – es blieb beim 4:2 für Ostenfelde.

Die weiteren Partien

Same procedure as every week: das Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des Vize-Meisters zwischen dem SC Gremmendorf II und Borussia Münster ging am vergangenen Sonntag in die nächste Runde. Beide Teams ergatterten den Dreier, doch ein Anwärter auf den zweiten Rang machte es besonders deutlich. Dreizehn Tore hagelte es insgesamt in Gremmendorf – der 13:0-Kantersieg gelang den Gastgeberinnen gegen das Schlusslicht BSV Ostbevern II. Besonders geglänzt hatte Jana Toboll, die mit vier Buden ihre Torbilanz weiter ausbesserte.

Boussia machte es im Auswärtsspiel gegen Saxonia Münster nicht ganz so deutich, aber ähnlich souverän. Die Partie endete 3:0 (0:0) für die Gäste. Ronja Steimann gelang der lupenreine Hattrick in der zweiten Halbzeit und brachte somit ihr Team zum Jubeln. Auswärts gewann auch die Zweite der Warendorfer SU, sie war zu Gast beim SC Münster 08. Der entscheidende Treffer der WSU-Stürmerin Jana Maas markierte in der 63. Spielminute den 1:0-Enstand aus Sicht der Gäste.