Der letzte Schlagabtausch

Von Anna-Lena Woycke

(24.05.19) Kurz vor dem letzten Spieltag der Frauen-Kreisliga ziehen wir noch einmal Bilanz: Der Meister, BW Aasee, steht bereits seit geschlagenen sieben Wochen fest. Seitdem galt es für Blau-Weiß nur noch, die eigene Bilanz weiter auszubessern. Mit 60 Punkten aus 21 Spielen bewahren sie einen Abstand von zwölf Punkten auf den zweiten Rang. Beachtlich! Heiß gekämpft wird hingegen noch um den Platz des Vizemeisters. Dabei geht es nicht nur um den Titel, sondern auch um die Möglichkeit, ebenfalls in die Bezirksliga aufzusteigen. Die beiden Anwärter, Borussia Münster und SC Gremmendorf II, bieten sich dafür seit Wochen ein spektakuläres Kopf-an-Kopf-Rennen. Sie stehen punktgleich, also müssen auch am finalen Spieltag für beide Teams die drei Punkte her.

Im Tabellenkeller ist der Drops ebenfalls gelutscht. Der BSV Ostbevern II rangiert mit drei Zählern auf dem letzten Rang, davor Ems Westbevern mit zehn uneinholbaren Punkten. Auch der SC Münster 08 kann in der Tabelle nicht mehr weiter nach oben klettern und beendet die Saison als Zehntplatzierter. Bewegung wäre ansonsten noch in der Tabellenmitte möglich – insbesondere der Fight um Platz vier und fünf hat es in sich.

SV Ems Westbevern – SW Havixbeck (Sonntag, 11.00)

In der Rückrunde hat Schwarz-Weiß nochmal ordentlich an Fahrt aufgenommen. Beim 4:2-Sieg in der vergangenen Woche gegen Kinderhaus zeigte die Elf um Coach Manfred Thoms laut eigenen Angaben dann die beste Saisonleistung. „Momentan haben wir einen ganz guten Lauf. Zum Abschluss wollen wir natürlich nochmal gewinnen“, sagte Thoms. Mit dem siebten Tabellenplatz ist das Team durchaus zufrieden, den wird es wohl auch nach der Partie gegen Westbevern beibehalten. Zwar könnten die Havixbeckerinnen mit einem Sieg noch die WSU II punktetechnisch einholen, das Torverhältnis spricht aber für Warendorf.

Auch für Westbevern ist der Tabellenplatz schon in Stein gemeißelt – es wird der vorletzte Rang in dieser Saison. Doch im Sport will man ja bekanntlich immer gewinnen.
Heimspiel-Tipp: Havixbeck beendet die Saison mit einem Sieg – 3:1 für die Gästemannschaft.

BSV Ostbevern II – BW Aasee (Sonntag, 13.00)

David trifft auf Goliath – oder so ähnlich. Jedenfalls empfängt der Tabellenletzte den vorzeitigen Meister. Spätestens nach der 0:13-Klatsche gegen die Zweite von Gremmendorf dürfte die Motivation in Ostbevern nachgelassen haben. Aber immerhin geht es für beide Mannschaften um nichts mehr. Die Gastgeberinnen sind in dieser Partie lediglich noch in der Position, Eindruck zu schinden. Für Aasee heißt es hingegen: Pflichtsieg.
Heimspiel-Tipp: Aasee lässt keine Zweifel aufkommen und gewinnt auswärts 7:0.

SC Westfalia Kinderhaus – SC Gremmendorf II (Sonntag, 15.30)

Nach dem Patzer gegen Havixbeck will’s die Westfalia wieder besser machen. Es soll mindestens der fünfte Tabellenplatz werden, nachdem man den vierten in der vergangenen Woche für den Konkurrenten aus Ostenfelde räumen musste. Für das Mindestziel würde schon ein Punkt reichen – mit dem liebäugelt der Kinderhaus-Trainer Daniel Niehoff. „Wir spielen nicht gegen irgendwen, da wird ganz schön was auf uns zukommen. Unser Ehrgeiz ist und bleibt aber, möglichst gut dazustehen und zu gewinnen. Dafür lassen wir uns schon etwas gegen Gremmendorf einfallen“, so Niehoff. Kompensieren muss er die Position von Marie Poppen, die am kommenden Sonntag fehlen wird.

Auch die Kapitänin Ronja Wunderberg hat hohe Ambitionen. Zwar rechnet sie nicht damit, dass Ostenfelde gegen Warendorf patzen wird – somit wären sie aufgrund des Torverhältnisses uneinholbar – den Dreier will sie dennoch nicht hergeben. „Wir werden gegen Gremmendorf nicht untergehen. Im Hinspiel haben wir schon gezeigt, dass wir mithalten können – wir spielen auf Sieg“, sagte Wunderberg. In Gremmendorf ging Kinderhaus zunächst mit 2:0 in Führung, in der zweiten Hälfte drehte der SCG das Spiel dann aber auf einen 3:2-Heimsieg.

Und die Kickerinnen vom hohen Ufer wollen wieder siegen. Mit der Borussia im Nacken brauchen sie die die drei Punkte dringend, auch wenn Westfalia keine einfache Aufgabe sein wird. In Acht nehmen muss sich die Heimmannschaft besonders vor der Torgarantin Jana Toboll, die für die Zweite von Gremmendorf schon 25 Tore in der laufenden Saison erzielt hat.
Heimspiel-Tipp: Trotz Schwierigkeiten erfüllt Gremmendorf sein Soll mit einem 5:3-Auswärtssieg.

Borussia Münster – SC Münster 08 (Sonntag, 15.30)

Auch die Borussia muss mal wieder gewinnen, immerhin steht für sie noch alles auf dem Spiel. Nullacht steht hingegen unter keinem Druck und kann weitaus lockerer an die Partie rangehen. Die Gästemannschaft hat die Chance, die Borussinnen zu ärgern und Entscheidungen im Rennen um Platz zwei zu fällen. Gegen Warendorf schlug sich der SCM in der vergangenen Woche recht gut, daran gilt es am Sonntag anzuknüpfen.

Trotzdem geht natürlich die Borussia als deutlicher Favorit in das Spiel. Besonders gefährlich sind die Offensivfrauen Jessica Kelly, Pia Loddenkemper und Luisa Schuster, die auch in der Torjägerliste weit oben stehen. Unangefochten ist Kelly mit ganzen 36 Toren – vielleicht kann sie am letzten Spieltag ja noch einen draufsetzen.
Heimspiel-Tipp: Souveräner Heimsieg für Borussia – 8:0.

Warendorfer SU II – TSV Ostenfelde (Sonntag, 16.00)

Diese Partie bietet viel Zündstoff, da die Verteilung der Plätze vier bis sechs maßgeblich beeinflusst werden können. Mit einem Sieg würde Ostenfelde seinen vierten Rang sicher machen, Warendorf könnte mit den drei Punkten hingegen wieder an Kinderhaus vorbeiziehen. Damit wäre das eigene Saisonziel, am Ende unter den ersten fünf Plätzen zu stehen, erreicht.

Der Ostenfelde-Coach Frederik Kröger rechnet fest damit, die aktuelle Platzierung zu halten. „Die Rückrunde lief durchwachsen und nicht so, wie wir es uns erhofft hatten. Gegen Warendorf wollen wir uns jetzt aber noch einmal belohnen“, so Kröger.
Heimspiel-Tipp: Ostenfelde nimmt die drei Punkte durch einen 3:2-Auswärtssieg mit nach Hause.