Aasee marschiert Richtung Titel

Von Anna-Lena Woycke

(19.03.19) Und täglich grüßt das Murmeltier: Der erste Punkteklau gelang auch dem (Noch-)Tabellenzweiten Borussia Münster nicht, wieder einmal wandern drei Punkte auf das Konto von BW Aasee. Der Saisonverlauf der Blau-Weißen bleibt weiterhin lupenrein. Zwar blieb die große Überraschung aus, eine starke Partie boten sich die beiden Vereine an der Tabellenspitze trotzdem. Kein allzu großer Trost für die Borussinnen – denn belohnt hatten sie sich dafür nicht und die Reserve von Gremmendorf nutzte auch noch die Chance, an den zweiten Platz aufzurücken.

Noch zwei weitere Auswärtssiege gab's am vergangenen Sonntag zu sehen - was da genau los war, erfahrt ihr in unserer Spieltagszusammenfassung.

Saxonia Münster - SC Gremmendorf II     1:3 (1:2)
Gremmendorfs Zweite rückt ran an den Zweiten: Mit den Punkten aus dem 3:1-Auswärtssieg bei Saxonia Münster ziehen die Gremmendorferinnen mit Borussia Münster punktetechnisch gleich. Die Führung gelang den Gästen schon nach zwölf Minuten durch Marie Nicolaus und wurde drei Minuten später durch Dietrun Irina Paulsen prompt weiter ausgebaut.

Das Spiel verlief wie das Wetter am vergangenen Sonntag: Wechselhaft. Doch die SCG-Reserve ließ sich auch nicht durch den 2:1-Anschlusstreffer von Sonja Schlicht vollkommen aus der Ruhe bringen (27.). Sie kamen gestärkt zurück aus der Kabine und machten das Spiel in der 67. Minute klar, als Lisa Johanna Hegemann zum 3:1-Erfolg aus Sicht der Gremmendorferinnen vollendete.
Tore: 0:1 Nicolaus (12.), 0:2 Paulsen (15.),
1:2 Schlicht (27.), 1:3 Hegemann (67.)

Borussia Münster - BW Aasee     1:2 (0:0)
Es kam so, wie es sich BW-Coach Kolja Steinrötter schon im Vorfeld vorgestellt hatte: Borussia Münster war nicht einfach zu knacken. “Wir haben das Spiel nie wirklich in den Griff bekommen”, sagte Steinrötter. An den zweikampfstarken Gastgeberinnen biss sich Aasee teilweise die Zähne aus – für den knappen 2:1-Sieg hat's am Ende aber trotzdem gereicht.

Die erste Hälfte verlief torlos, beide Mannschaften boten sich durch starke Defensivleistungen Paroli. Blau-Weiß gelang aber doch die besseren Torchancen: Samira Mittring hatte drei Dinger auf dem Fuß, knallte davon einen Freistoß aber nur an die Latte. Die Borussia blieb auch durch die gute Leistung ihrer Torfrau Lea Rüdiger im Spiel.

Hohes Tempo und viel Körpereinsatz – davon war das Spiel auch in der zweiten Hälfte geprägt. Die ersten beiden Treffer fielen dann durch zwei Strafstöße: Nach einem Foulspiel verwandelte erst  Jill-Justine Eis den Elfer für Aasee (59.) und vier Minuten später legte Jessica Kelly durch einen Handelfmeter zum 1:1-Ausgleich nach. Der beste Spielzug des Tages kam anschließend von Ann-Christin West und führte zu Aasees 2:1-Führung: Sie dribbelte in einer tollen Einzelaktion über rechts in den Strafraum. Anstatt den Ball selber reinzuhämmern, ging West auf Nummer sicher und legte quer auf Lisa Ziehm. Die lauerte schon am zweiten Pfosten und machte ihr zwölftes Saisontor (63.).

In den letzten zwanzig Minuten wollten die Borussinnen es nochmal wissen: Mit der Einwechselung von Laura Valenti in der 68. Minute stellten sie sich offensiver. Es wurde hektischer und Aasee musste um seine drei Punkte zittern. Ein paar gute Chancen ergaben sich für die Gastgeberinnen durch Freistöße, Luisa Schusters Kopfball sowie Kellys Direktabnahme verfehlten das Tor aber knapp. So blieb es beim 2:1-Endstand – ärgerlich für den Zweitplatzierten. “Insgesamt waren wir eigentlich überlegen. Aasee war aber taktisch so gut eingestellt, dass wir kaum über die Abwehr hinaus kamen. Das Unentschieden wäre eine gerechte Sache gewesen”, äußerte sich Rasch.
Tore: 0:1 Eis (50.), 1:1 Kelly (54.),
1:2 Ziehm (63.)

Warendorfer SU II - FC Nordkirchen     0:1 (0:0)
Der Gast aus Nordkirchen machte es einfach schlauer beim 1:0-Auswärtssieg gegen die Reserve von Warendorf. Vor dem Seitenwechsel waren die Gastgeberinnen noch dran an dem Führungstreffer – der Abschluss saß aber nicht. Die offensive Denise Bellmann hatte das Ding nicht nur einmal auf dem Fuß, scheiterte aber an der FCN-Torfrau Alina Giedas. Defensiv machte es die WSU zunächst gut und ließ den Ball ruhig laufen – für den Spielaufbau fehlte es aber oft an freien Räumen. Die Gäste standen sehr hoch und hatten den Warendorferinnen somit im Mittelfeld kaum Platz gelassen.

Nach Wiederanpfiff kam dann die Phase der Nordkirchenerinnen: Sie verübten offensiv mehr Druck und nutzten die Fehler von Warendorf. Der Ball lief nun öfter in Richtung des WSU-Gehäuses, ihre Chance verwertete Annabelle Lube aber erst in der 84. Minute. Die Hereingabe kam über rechts und fand die frei vorm Tor stehende Lube als Abnehmerin zum späten Führungstreffer. Bitter für die Warendorferinnen, die schon in der ersten Hälfte ein Zeichen hätten setzen müssen. In der Schlussphase warfen sie nochmal alles nach vorne, um den Ausgleich zu erzielen – Nordkirchen verhinderte aber die Punkteteilung.
Tor: 0:1 Lube (84.)

SC Münster 08 - SW Havixbeck     0:2 (0:1)
Das ging aber flott: Nach geschätzten 15 Sekunden fiel schon der erste Treffer für die Havixbeckerinnen im Duell gegen Münster 08. Die Gastgeberinnen begannen die Partie zwar mit ihrem Anstoß, Erlinda Haliti fuchste sich aber schnell dazwischen und nutzte ihre Chance eiskalt aus. Das gab Aufschwung für den 2:0-Erfolg der SW-Frauen. 

Havixbeck reiste mit nur zwölf Spielerinnen an, schon im Vorfeld gab es einige Ausfälle zu beklagen. Deshalb hielfen gleich zwei U17-Spielerinnen aus: Zum einen Trainer-Tochter Greta Thoms und zum anderen Nele Block, zunächst auf der Auswechselbank. Spielerisch lieferten die beiden Teams keine Glanzleistungn, agiert wurde vor allem mit langen Bällen. Kämpferisch hatten aber eben die Gäste die Nase vorn. Das markierte Haliti nochmals in der 52. Minute: Nach langem Ball von Lea Wahlers setzte sie sich im Eins gegen Eins mit SC-Torfrau Jessica May durch. “Die langen Pässe von Lea sind wirklich stark, auch wenn Erlinda beim 2:0 im Abseits stand. Das hatte der Schiri aber nicht gesehen. Trotzdem haben wir uns den Sieg verdient erkämpft”, sagte SW-Coach Mandred Thoms.
Tore: 0:1 Haliti (1.), 0:2 Haliti (52.)