Telgte zeigt Einsatz und die nötige Gier

Von Andreas Teipel

(31.10.15) Es bleibt kuschelig an der Ligaspitze der Kreisliga A1. Dafür sorgte die SG Telgte heute, als sie Tabellenführer SG Sendenhorst mit 3:1 (3:0) an die Kandare nahm. Hätte Sendenhorst die Partie gewonnen, wäre ihr Vorsprung auf Platz zwei (jetzt Telgte) auf sieben Zähler angewachsen. So liegen beide Teams nur zwei Punkte auseinander. "Heute haben wir gezeigt, dass wir da oben hingehören", meinte Telgtes Mittelfeldmann Martin Röös nach dem Spiel selbstbewusst. "Das war wohl das schwächste Spiel, seit ich hier Trainer bin", musste SGS-Trainer Uli Leifken einräumen.

Telgte fand von der ersten Minute an den Flow, die Abstimmung passte, die Präsenz im Zweikampf stimmte und da, wo Sendenhorst immer eine Idee zu spät kam, standen die in weiß spielenden Gäste Gewehr bei Fuß. Beeindruckend war einmal mehr die reife Garde der Telgter. Ein solches Laufpensum und eine derartige Gier nach dem nächsten Tor sieht man selten. Selten für den Tabellenführer waren auch die nicht enden wollenden Attacken im Spielaufbau, die Sendenhorst erst einmal verarbeiten musste. Durch das gezeigte Telgter Engagement verlor der Platzherr völlig den Faden. Als dann in der 11. Minute Josef Maffenbeier nach Zuspiel von Murat Demiröz die Führung erzielte, schien das nur logisch.

Denn Sendenhorst verpasste seine Einsätze in fast allen Zweikämpfen. Auch im Spielaufbau ging schief, was nur schief gehen konnte. Nicht einmal Häuptling Michael Schulte bildete da eine Ausnahme. Im Gegenteil. Wann der Kopf der Sendenhorster zuletzt - oder je - so viele Pässe ins Nirvana schickte, weiß er wahrscheinlich selbst nicht. Doch auch seinen Nebenleuten fehlte komplett die Übersicht. Langes Bällehalten offerierte Telgte immer wieder Pressing-Situationen. Nach einer halben Stunde führte eine davon zu einer scheinbar aussichtslosen Hereingabe von Maffenbeier. Er stand allein gegen fünf und schien eher verzweifelt. Doch auf der anderen Seite hatte sich Thilo Hampel in den Strafraum gemogelt und lähmte nach der hohen Flanke von Maffenbeier die SGS mit dem 2:0.

Maffenbeiers 20. Saisontor

Doch das war noch längst nicht alles. Demiröz brachte drei Minuten vor der Pause noch eine Ecke so präzise vors Gehäuse von René Bisplinghoff, dem heute keine einzige Parade vergönnt war, dass Maffenbeier das Ergebnis noch per Kopf auf 3:0 hochschraubte. Alle, die am Spielfeld zuschauten, glaubten zu wissen, dass die Partie gelaufen war. Telgte hatte sich für eine ganz starke Leistung belohnt, Sendenhorst schien am Boden zerstört.

Und so war es auch. Sendenhorst kam zwar bemühter aus der Kabine, dominierte auch das Spielgeschehen. Doch zum einen entstanden so natürlich gefährliche Kontersituationen. Und zum anderen war der Anschluss durch Philip Wostal (64.) nur ein Hoffnungsschimmer. Johannes Zumdick überwand Sendenhorst nicht mehr.

Es muss zum Schluss trotzdem noch einmal gesagt sein: Was speziell die älteren Semester im Telgter Team für ein Pensum an den Tag legten, war absolut beeindruckend. Wenn sich Maffenbeier in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte noch aufregt, dass ein Konter nicht sauber ausgespielt wird, dann zeigt das, dass es stimmt derzeit im Telgter Team, zu dem erstmals auch Ismail Budak zählte (wir berichteten). "So muss man spielen gegen einen Tabellenführer", sagte auch Demiröz nach dem Spiel, "Wir haben es als Mannschaft 100-prozentig durchgezogen."

SG Sendenhorst - SG Telgte     1:3 (0:3)
0:1 Maffenbeier (11.), 0:2 Hampel (29.),
0:3 Maffenbeier (42.), 1:3 Wostal (64.)