Ostbevern steigt in den Kampfanzug
Von Mario Lacroix
(18.01.17) Ja, auch ein paar Kügelchen und etwas Lametta hing am Weihnachtsbaum der Familie Frommer. Und was noch? Das Abstiegsgespenst. Kein Scherz! Beim von Sven Frommer trainierten BSV Ostbevern wissen sie seit Saisonbeginn, dass es nur um den Klassenerhalt gehen würde. Die Hinrunde hat den Coach dann auch überzeugt, die böse Vorahnung hat sich bestätigt. Er greift ganz tief in seine Motivationskiste, um das Team auf Vordermann zu bringen. Lesen Sie hier also Teil II unserer Serie der Kreisliga A1: Die Abstiegsangst geht um.
Das lief in der Hinrunde gut: Der BSV war eigentlich in jedem Spiel konkurrenzfähig. Das Torverhältnis von 23:26 dokumentiert, wie knapp Freud und Leid beieinander lagen. Fett in der Verlosung der Absteiger steckt der BSV, weil er nur zwei Spiele gewonnen hat. "Wir haben die meisten Unentschieden und diese Unentschieden killen dich", weiß Frommer. Andererseits: Sein Team hat nur sechs Mal verloren, das ist Bestwert von Platz acht abwärts. Der Teamgeist stimmt.
Das muss besser werden: Ganz klar die Torausbeute. Seit Patrick Rockoff in Altenberge sein Glück versucht, Daniel Holthusen in Freckenhorst seine Flankenläufe macht und Stefan Hollmann die Füße hochlegt, fehlt dem BSV der Punch in der Offensive.
Personal: Der Kader ist nach wie vor groß, weil es keine Abgänge gibt. Das ermöglicht Frommer viele Optionen. Vielleicht explodiert ja einer, mit dem keiner rechnet. Große Hoffnungen sind mit der Rückkehr der verletzten Carsten Esser und Nick Ostlinning verbunden. Jan Leifhelm soll auch irgendwann wieder Fußball spielen können. "Alle fangen bei Null an", kündigt der Coach an.
Einschätzung zum Abstiegskampf: Nach Ansicht Frommers steckt mehr als die halbe Liga im Abstiegskampf. "Ich schreibe weder Westkirchen ab noch sehe ich Eintracht als gerettet an", sagt der Coach. "Vielleicht ist es ja unser Vorteil, dass wir von Anfang an wussten, worum es für uns geht. Wir müssen drei Mannschaften hinter uns lassen."
Vorbereitungsstart: Ab Sonntag (21. Januar) bittet Frommer zum Tanz. Weil man "mit der Zunge zwischen den Knien keinen Fußball spielen" kann, gab's es in der Winterpause Hausaufgaben für die Spieler.