Das Grauen 2.0 für Eintracht Münster

Von Till Meyer

(03.12.17) Das Grauen aus dem Hinspiel, das Eintracht Münster seinerzeit bei Ems Westbevern erlebte, erhielt heute prompt eine kleine Auffrischung. Grau war nebenbei auch noch die Wetterlage, sodass es natürlich auf den kleinen Kunstrasen der Eintracht ging, mit dem schon so mancher Kontrahent seine Problemchen hatte. So mancher, aber nicht Westbevern, denn die Truppe von Ralf Hohmann spielte clever auf und sackte mit einem 5:2 (2:0)-Triumph alle Zähler ein.

"Wir waren schon gut drauf", so der Ems-Coach, der seinen Mannen einen geordneten Spielaufbau mit an die Hand gab. Will heißen, die Murmel laufen zu lassen und immer dann, wenn sich die Möglichkeit ergab, Steilpässe in den freien Raum einzustreuen. Klappte nicht nur im ersten Durchgang wunderbar. Obendrein sparten die Gäste Kräfte, da sie erst einige Metern hinter der Mittellinie, sprich in der eigenen Hälfte, anliefen. Alles Dinge, auf die die Pleistermühlen-Kicker nicht so ganz klar kamen. Folge: Ein 0:2-Pausenrückstand durch zwei Foulelfmeter (0:1 Oliver Hollmann/0:2 Adrian König - 11./40.). Die Gastgeber wussten sich eben zuweilen nur mit einem Foul zu helfen. Vor allem die Entstehung des 0:1 wurmte Eintracht-Coach Christian Hölker: "Ich habe keine Ahnung, was da Fabian Funke bei der Grätsche geritten hat."

Gesteigert aber ohne finalen Ertrag

Immerhin lief es für die Münsteraner etwas besser im zwoten Durchlauf. Es war zwar fußballerisch immer noch keine Offenbarung, aber immerhin passte nun der Einsatz und die Leidenschaft. "Wir wollten da schon etwas gutmachen", so Hölker, der in der Folge auch den 1:2-Anschluss bejubeln durfte. Rüdiger Schöner brachte einen Freistoß mit viel Drall in die Box und Bernhard Stennecken flog förmlich in diesen hinein und drückte das Leder mit der Schädeldecke zum 1:2 in die Maschen (63.). Die Freude währte aber nur kurz, denn Westbevern war an diesem Tage einfach eiskalt. Nur sechs Minuten später knipste der kurz zuvor eingewechselte Hannes John zum 3:1 und noch dazu sehenswert, denn John vernaschte gleich zwei Eintrachler, zog nach innen und hob die Asse aus 18 Metern über Eintracht-Torwart Marco Jörling unter die Latte. 

Zwar kamen die Gastgeber durch einen "geschenkten" Foulelfmeter, Daniel Lorecchio nahem einen leichten Kontakt dankend und clever per Kniefall an, nochmals auf 2:3 heran (Gregor Klaus/73.), aber auch jetzt hatte Ems eine passende Antwort. Oder sagen wir besser zwei Antworten. Erst stellte Thilo Dierkes den alten Abstand wieder her (4:2/78.), ehe John den Schlusspunkt setzte (85.). "Es hat sich jeder reingehängt und gut gespielt. Ich bin sehr zufrieden", urteilte Hohmann. Hölker hingegen war bedient: "Ein 2:5 kann man nicht wegreden, aber die Geschenke, die wir verteilt haben, haben uns das Genick gebrochen."

Eintracht Münster - Ems Westbevern     2:5 (0:2)
0:1 Hollmann  (11./FE), 0:2 König (40./FE),
1:2 Stennecken (63.), 1:3 John (69.),
2:3 Klaus (73./FE), 2:4 Dierkes (78.),
2:5 John (85.)