"Riesenschritt Richtung Abstieg"
Von Mario Lacroix
(05.03.18) Der SC Füchtorf ist aktuell Drittletzter. Ob man am Ende der Saison als Drittletzter absteigt, ist heute noch nicht seriös zu beantworten. Das ist die eine Sorge. Die andere Sorge: Die Teams hinter Füchtorf haben vier (Mauritz) und fünf (Westkirchen) Partien weniger absolviert, haben also mehr Möglichkeiten, am Punktekonto zu arbeiten. Für eine entsprechend nüchterne und gleichzeitig düstere Prognose war SCF-Coach Jürgen Gessat nach der 1:3 (1:1)-Heimpleite gegen die Warendorfer SU II zu haben: "Das war ein Spiel, das wir gewinnen mussten, aber die Leistung hat gegen einen wahrlich nicht guten Gegner nicht gereicht. Ganz klar, das war ein Riesenschritt Richtung Abstieg."
Dabei hatten die Füchtorfer in der ersten Halbzeit das Geschehen weitgehend unter Kontrolle und feierten ein wichtiges Erfolgserlebnis. Nach einer abgewehrten Freistoßflanke zog Niklas Dröge aus dem Hinterhalt ab und fand fünf Meter vor dem WSU-Kasten Okay Parlar. Der Stürmer erledigte seinen Job zum 1:0 (24.). Gegen anschließend "passive und schwache Warendorfer" (Gessat) fehlte den Gastgebern jedoch der Mumm und die Konsequenz, nachzulegen.
Die Quittung stellten die Gäste kurz vor der Halbzeit aus. Einen sehenswerten Angriff über den von WSU-Coach Jürgen Kuzniacki reaktivierten Alexander Hoffmann und Moritz Wenning schloss Alen Fehratovic zum 1:1 ab (44.).
Dieses Gegentor versetzte den einen oder anderen Füchtorfer in eine Schockstarre. Vor allem die Abwehrspieler samt Keeper Niklas Versmold. Sie ließen Wenning nach einer Bogenlampe im Sechzehner gewähren. Der WSU-Angreifer durfte aufdrehen und zum 2:1 einschießen (51.).
"Von diesem Schock haben wir uns lange nicht erholt", beobachtete Gessat. Erst in der Schlussphase, als dem einen oder anderen Gäste-Spieler die Luft ausging, kamen die Hausherren wieder zu Torchancen. Aber: Carsten Schulte wurde abgeblockt, Sergius Warkentin zielte knapp drüber und Okay Parlar wartete zu lange. Mit einer Direktabnahme nach Fehratovic-Zuspiel machte Maik Lauhoff dann das Buch zum 3:1 zu (90.+1).
"In Summe wäre ein Unentschieden wohl das gerechtere Ergebnis gewesen", pflichtete Kuzniacki seinem Trainerkollegen bei. Gründe für die drei Punkte gab es für Kuzniacki trotzdem: "Wir haben vielleicht mehr Herz gezeigt." Zu sehen war das nicht nur am reaktivierten Hoffmann, sondern an Altherren-Akteur Patrick Günnewig, der sich als Linksverteidiger die Seele aus dem Leib rannte. "Was an Training nicht da war, haben wir durch Einstellung wett gemacht", lobte der Warendorfer Coach.
SC Füchtorf - Warendorfer SU II 1:3 (1:1)
1:0 Parlar (24.), 1:1 Fehratovic (44.),
1:2 Wenning (51.), 1:3 Lauhoff (90.+1)