Kurtenbach legt vor, Knülle vollendet
Von Andreas Teipel
(18.03.18) Der SV Mauritz hat ein Sturmproblem? Falsch. Der SV Mauritz hat keine Stürmer. Das zeigte sich beim 0:3 (0:1) im Auswärtsspiel gegen den FC Münster 05 überdeutlich. Die Nullfünfer dagegen haben einen Stürmer: Felix Knülle. Er erhöhte seine Trefferbilanz um zwei weitere Punkte auf 16 und ist damit zweitbester Schütze der Liga. Und auch Neuzugang Linus Kurtenbach, der im Winter zum Kader stieß, erwies sich als Mann für wichtige Tore.
Kurtenbach hatte nämlich nach 17 Minuten die stärkste Phase seiner Mannschaft mit einem wunderschönen Schlenzer aus der zweiten Reihe ins obere rechte Eck per Innenrist zum 1:0 vollendet. Erster Einsatz, erstes Tor - nicht schlecht. Überhaupt war Nullfünf unheimlich druckvoll ins Spiel gestartet, lief Mauritz aggressiv an, eroberte die Bälle, um die Gegner dann mit schnellem Umschaltspiel auszuhebeln. Das funktionierte gerade in der ersten Viertelstunde ausgezeichnet. Immer wieder geriet das Gehäuse von SV-Torwart Daniel Rösch, an dem es heute sicher nicht gelegen hatte, in Bedrängnis.
Frust geht mit in die Kabine
Nach dem Tor aber flaute dieses Engagement mehr und mehr ab und Mauritz brachte nun mehr Körper in die Zweikämpfe. Den Frust aus zwei vergebenen Möglichkeiten, die das Spiel hätten entscheiden können, musste die Mannschaft aber mit in die Kabine nehmen, wo es dann auch wirklich laut wurde. Denn zunächst hatte Mauritz' nomineller Stürmer Jan Viefhues, der die meiste Zeit jedoch im Mittelfeld verbrachte, nach einer Ecke den Ball aus vollem Lauf aufs Tor geköpft. Doch der Ball klatschte an den Pfosten. Ärgerlich, aber kann passieren (38.). Was angesichts der prekären Lage, in der sich die Mauritzer zur Zeit befinden, nicht hätte passieren dürfen, war folgendes: Peter Stöpel, war auf der rechten Seite frei durch, passte quer durch den Strafraum maßgenau auf den mitgelaufenen Onyekachi Edeh, der aus zehn Metern und kaum bedrängt links am Tor vorbei schoss.
Man kann SV-Trainer Christopher Dunkel-Steinhoff beileibe nicht vorwerfen, dass er nichts versucht hätte. Am Beispiel Paul Varnhagen wird deutlich, was er alles probierte: Varnhagen wurde nach dem Seitenwechsel aus der Viererkette ins rechte Mittelfeld beordert, wo er gemeinsam mit Stöpel durchaus auch für Wirbel sorgte. Später aber landete er im defensiven Mittelfeld, um am Ende wieder Teil der Kette zu werden. Chancen entwickelten sich dabei zuhauf, zu gut, um verschwiegen zu werden aber nicht zwingend genug, um einzeln aufgeführt zu werden. Natürlich entblößte Mauritz seine Abwehr, auf Rösch konnte man sich verlassen. Doch als Knülle dann zum x-ten Mal frei vor Rösch auftauchte, musste es irgendwann scheppern. So geschehen in der 81. und 88. Minute. Danach war Feierabend.
Stimmen der Trainer nach dem Spiel
"Wir müssen unsere Chancen hier einfach wegmachen", grämte sich CDS nach dem Spiel, "dass wir später aufgemacht haben, war unumgänglich. Die Tabelle interessiert die Anzahl der Gegentore am Ende nicht." Sein Trainer Kollege Roland Böckmann hingegen fand: "Ich bin mit dem Spiel sehr zufrieden, auch wenn wir uns zwischendurch eine Auszeit genommen haben. Am Ende hatten wir aber wohl mehr Körner als Mauritz und Knülle ist für uns eine absolute Lebensversicherung."
FC Münster 05 - SV Mauritz 3:0 (1:0)
1:0 Kurtenbach (17.), 2:0 Knülle (81.),
3:0 Knülle (88.)