Kreisliga A1
Sonne, Wurst, Bier - 3:0!
Von Stefan Bamberg
(23.04.18) Fangen wir mal mit den schönen Dingen an: Sonnenbaden in der Emsaue, das ist wirklich jedes Mal aufs Neue ein Genuss. Ein Wetter zum Helden zeugen in Greven! Aber Stichwort Helden: Auf dem Platz hat sich für die Rolle des Heroes am Sonntag sonst nicht zwingend einer aufgedrängt. Der Spitzenreiter gewinnt relativ ungefährdet mit 3:0 (1:0) - trotzdem sind sie in Telgte nicht gerade überwältigt von diesem Kick: „Wir müssen ehrlich sagen: So richtig gut war das nicht“, meint SG-Coach Christian Schmelter.
Na, ob der Mann da mal nicht ein bisschen zu kritisch ist - denn: Man kann doch auch irgendwie nicht großartig meckern, so lässig, wie der Primus die Sache hier nach Hause schaukelt. Schon in der Anfangsphase stellen sie klar, in welche Richtung es schwerpunktmäßig gehen wird: Nach dem ersten raffinierten Angriff des Tages steht Yanik Leinkenjost blank vor Lukas Funke - kein schlechter Abschluss, aber noch besser gehalten vom blau-weißen Fänger (12.). Der ist drei Minuten später jedoch fast machtlos, weil er - wie wir alle - nicht damit gerechnet hat, dass Julian Kellers vermurkste Flanke noch auf die Latte fällt. „Uns passieren im Moment Dinger, dagegen hilft auch Training nix“, bilanziert BW-Trainer Peter Talmann vielsagend. Meinte er damit womöglich solche Szenen?
Irgendwie zum Tor
Zumal die halt nicht immer derart glimpflich ausgehen: Auch in der 42. Minute schaltet sich Sportkamerad Zufall ein, Ball vertrödelt, Hereingabe, Gewusel, abgeblockt, die Gefahr eigentlich doch schon gebannt - aber nein, der früh eingewechselte Marius Schulz verpusemuckelt diese Krücke irgendwie noch zum 0:1. Dusel, der Peter Lakenbrink gegenüber just gefehlt hat: Sein 40-Meter-Überraschungsschuss ging nämlich knapp drüber (40.). Dann ist Pause - der Telgter Fanblock amüsiert sich prächtig bei Sonne, Wurst und Bier.
Und Greven so? Von denen müsste man doch jetzt eigentlich das große Halali erwarten. In der zweiten Halbzeit jedoch entwickeln sie nahezu überhaupt keine Gefahr mehr. Stattdessen muss Funke wieder in höchster Not retten (49.), auch Henrik Blawatt lässt das 2:0 liegen (53.). Nach einer Stunde dann beendet Referee Dennis Herbach die Spannung - und zwar völlig zu Recht: Denn zu Tim Hammesfahrs Einsatz gegen Nils Möllers gibt es nicht mal anderthalb Meinungen - klarer Fall, Elfer. Sieht sogar Hammesfahr selber so - Chapeau, dass er gar nicht erst protestiert. Jo Maffenbeier verwandelt zum 0:2.
Die Partie schleppt sich dadurch nun so über die Runden, Telgte muss nicht mehr, Blau-Weiß sucht weiter mit Gewalt nach der zündenden Idee. Das Ergebnis, mit legendären Zeilen der deutschen Musikgeschichte vorgetragen? Ist es die da, die da, die da oder die? Ist es die da? Nein, sonntags ist sie nie da. Jedenfalls im Moment nicht. In der Nachspielzeit netzt Lars Schwienheer noch zum 0:3.
BW Greven - SG Telgte 0:3 (0:1)
0:1 Schulz (42.), 0:2 Maffenbeier (64./FE),
0:3 Schwienheer (90.+3)