Kreisliga A1/A2 - Abstiegskampf
Dieser Abstiegskampf tut weh
Von Mario Lacroix
(18.05.18) War Abstiegskampf überhaupt schon mal schön? Vielleicht in der Saison 2014/15, als durch die Auflösung der eingleisigen A-Liga alle Mannschaften drinbleiben durften, die wollten. Lediglich die SG Telgte II zog sich damals freiwillig zurück. Als Vorletzter etwa genoss Eintracht Münster Welpenschutz und bewältigte in den Jahren danach erfolgreich den sportlichen Wettbewerb um die Klassenzugehörigkeit. Wie man Nerven bewahrt, zeigte der Klub von der Pleistermühle im Vorjahr, als es gleich zwei Entscheidungsspiele gegen Beelen und Ottmarsbocholt brauchte.
In dieser Saison treten mindestens zwei Mannschaften aus jeder Staffel direkt den Gang in die Kreisliga B an. Je nach Abschneiden der Münsteraner Bezirksligisten können noch insgesamt ein oder zwei Teams dazu kommen. Zwei Wochenenden vor dem Saisonende blicken wir auf die gefährliche Zone.
Kreisliga A1
Während die SG Telgte am Donnerstag die Meisterschaft feierte, sieht es für den geschlagenen Gegner beinahe zappenduster aus. Der SC Hoetmar ist an Pfingsten zum Zuschauen verdammt und könnte sich am Montag gegen 16.50 Uhr auf dem letzten Platz befinden, wenn denn der SC Füchtorf seine allerletzte Chance nutzt und mit einem Sieg in Gelmer im Rennen bleibt. Füchtorf kassierte am Donnerstag gegen Everswinkel das 0:1 in der Schlussminute. Auch das ist Abstiegskampf.
Das direkte Duell an diesem Spieltag steigt in Ostbevern. Der BSV hat nach der 3:4-Derbyschlappe gegen Westbevern ein Endspiel gegen GW Westkirchen vor der Brust. "Ich war erschrocken, was wir in der ersten Halbzeit geliefert haben und positiv überrascht, was in der zweiten Halbzeit passiert ist", sagte Ostbeverns Trainer Sven Frommer zur Niederlage im Nachholspiel. Was das Leistungsvermögen seines Teams angeht, "liegt die Wahrheit wohl dazwischen", so der Trainer weiter. Ob das gegen ein aufstrebendes Westkirchen reicht? "Ich weiß es nicht. Auf dem Papier ist Westkirchen Favorit." Ein Unentschieden hilft beiden Teams nicht so richtig. Mit einem Sieg wäre der BSV definitiv aus dem Schneider.
Aus dem Schneider sind rechnerisch jetzt auch die Jungs vom SV Mauritz, weil sie mit jetzt 32 Punkten mindestens drei Teams hinter sich lassen werden. Gespannt darf man sein, wie die Mauritzer sich am Montag bei BW Greven präsentieren. Der Aufsteiger ist punktgleich mit Westkirchen Drittletzter. Viele Konstellationen sind denkbar, dass es nach Saisonende Entscheidungsspiele gibt - mit oder ohne Grevener Beteiligung.
Kreisliga A2
Ähnlich wie Hoetmar fühlt sich der Werner SC II. Er hat seine Partie vom 29. Spieltag vorgezogen und verloren - 1:2 in Albachten. Das sind gute Nachrichten für Albersloh, Roxel II und Hohenholte. Alle drei Mannschaften haben ihre Partien auf Dienstag verlegt. Roxel kann mit einem Heimsieg gegen Ascheberg einen ganz fetten Schritt Richtung Liga-Erhalt machen. GWA und GSH nehmen sich im direkten Duell gegenseitig die Punkte ab.
Ein positives Ende einer turbulenten Saison wollen am Sonntag die Jungs aus Davensberg beschließen. Ein Unentschieden gegen die SG Selm würde reichen, um vorzeitig den Klassenerhalt zu feiern. Gewinnt die SG, müssen die Davensberger auf die Ergebnisse von Dienstag gucken. Derzeit spricht wenig für die Selmer, die zuletzt in Hiltrup ein gutes Spiel abgeliefert, aber ihre Chancen nicht genutzt haben. Zudem belasten interne Querelen das Klima zwischen der Mannschaft und der sportlichen Leitung. Der warf der zum Saisonende wechselnde Innenverteidiger Lucas David Ahnungslosigkeit vor.
Schon jetzt ist klar, dass der zweite und eventuell dritte Absteiger neben Capelle frühestens am 30. Spieltag gefunden werden. In der anderen Staffel könnte nach diesem Wochenende lediglich Füchtorf als Absteiger feststehen. Ein wenig Aufschub zu bekommen, das ist doch eine gute Nachricht in diesem zermürbenden Abstiegskampf.