Kreisliga A1
Niederlage tut Westbevern richtig weh
Von Andreas Teipel
(13.04.18) Ein kleines Kunststück gelang im Nachholspiel der Kreisliga A1 der Warendorfer SU mit ihrer zweiten Mannschaft. Trotz personeller Strapazen, die zugegebenermaßen auch Ems Westbevern nicht fremd sind, behauptete sich Warendorf mit 2:1 (1:1) und vermied damit, den Anschluss ans obere Tabellenmittelfeld zu verlieren. "Der Sieg war mehr als glücklich", räumte WSU-Trainer Jürgen Kuzniacki nach dem Spiel unumwunden ein. Westbeverns Ralf Hohmann ärgerte sich jedoch darüber, dass er aufgrund der zunehmend harten Gangart der Gegner zwei Spieler verletzt verlor.
So war die kämpferische Spielweise im zweiten Durchgang denn auch Hauptthema nach dem Spiel. Vier gelbe Karten für Warendorf und eine glatt Rote belegten erklärten warum. Besonders ärgerlich für Hohmann war, dass er durch das großen Einsteigen gegen Hannes John, für das Lukas Wedig zurecht in der 77 Minute vom Feld gestellt wurde, einen seinen Leistungsträger mit Verdacht auf Bänderriss verlor. Später musste auch Nils Engberding verletzt ausgewechselt werden.
Die Spielweise Warendorfs war allerdings eher dadurch zu erklären, dass Kuzniacki einen mühsam zusammengestellten Trupp ins Rennen schickte. Die hatten zunächst vor allem damit zu tun, die spielerische Dominanz der Gäste zu unterbinden. Das gelang zunächst auch sehr gut, kostet mit zunehmender Spieldauer aber auch sehr viel Kraft, die dann im zweiten Durchgang zu jenen Unachtsamkeiten in den Zweikämpfen führte, die einen betroffenen Trainer natürlich schnell auf die Palme bringen. Hohmann: "Ich darf gar nicht dran denken ...".
Westbevern auch Opfer eigener Chancenverwertung
Die Niederlage hat sich Westbevern dennoch vor allem selbst zuzuschreiben. Denn die beiden Gegentore fielen beide aus dem Nichts nach Standardsituationen. Beide Male war die Abwehr nicht gut sortiert, wurde der Ball nicht eindeutig geklärt. Zweimal aber nutzte Warendorf die Verwirrung: Niklas Brändel traf nach neun Minuten nach einer Ecke, und Lennart Märten war in der 75. Minunte mit der erneuten Führung zum 2:1 geistesgegenwärtig genug.
Der Gegentreffer von Adrian König, der zwei Minuten vor der Pause den Ausgleich erzielte, schien die Wende einzuläuten, zumal Westbevern mittlerweile das Spiel dominierte. Gut fünf Minuten nach dem Seitenwechsel hätte es auch fast im Warendorfer Kasten von Kai Richter gescheppert. König hatte den Ball früh erobert, fast am gegnerischen Sechszehner, steuerte auf Richter zu, umspielte den, geriet dann aber zu weit nach außen. Doch statt aus spitzen Winkel zu schießen, wollte er seine Stellung nochmals verbessern. Zeit genug für drei Warendorfer Abwehrleute, sich auf der Linie zu postieren und das Schlimmste zu verhindern.
"Vielleicht hätte das wirklich die Wende gebracht", meinte Hohmann. Warendorf aber hatte auf Zerstören geschaltet, nahm sich den Appell von Kuzniacki in der Kabine vielleicht zu genau "mit Herz und Einsatz aufzutreten. Mehr Mittel hatten wir nicht, dafür war der Substanzverlust zu groß."
Warendorfer SU II - Ems Westbevern 2:1 (1:1)
1:0 Brändel (9.), 1:1 König (43.),
2:1 Märten (75.)
Rote Karte für Lukas Wedig (WSU/77.) wegen groben Fouls