Hölkers wasserdichter Bauplan
Von Luca Adolph
(09.05.19) Es ist Mitte Mai. Christian Hölker, Trainer des TSV Handorf, arbeitet fleißig an einem Kinderschutztörchen in seinem Garten, als er von Heimspiel-online angerufen wird und von seinen Bauplänen erzählt. Dass er handwerklich begabt ist, steht außer Frage. Schließlich drehte er bereits an den entscheidenden Stellschrauben seiner Mannschaft und verpasste ihr so den nötigen Feinschliff im Abstiegskampf.
In der Hinrunde hatten die Mannen um Trainer Hölker nämlich noch auf dem ungeliebten Relegationsplatz ausgeharrt. Vierzehn Spieltage später verdreifachten sie gleich ihre Punktzahl und schossen sich somit auf den vierten Rang – zumindest in der Rückrundentabelle. Zwar waren positive Ergebnisse in der Hinrunde noch als "Rarität" betitelt worden, so ließ eine knallharte Wintervorbereitung gepaart mit der nötigen Disziplin die Handorfer bereits zwei Spieltage vor Schluss ans rettende Ufer schwimmen. "Wir haben uns in der Winterpause viele Gedanken gemacht und wirklich hart an uns gearbeitet. Zudem wollten wir Konstanz in unser Spielsystem bringen und haben beschlossen, weniger zu rotieren", sagt Hölker.
Hölker schwört seine Zöglinge ein
Der Coach appellierte an seine Schützlinge, schenkte einigen Akteuren zugleich aber auch weniger Spielzeit. Der Erfolg gibt ihm Recht. Mit nur 17 kassierten Hütten stellen die Handorfer die drittbeste Defensive. Dagegen können sich 36 geschossene Buden ebenfalls sehen lassen. Diese führten gleichzeitig dazu, dass der TSV als einziges Team, welches auf einem zweistelligen Tabellenplatz rangiert, mit einem positiven Torverhältnis dasteht. "Wir haben definitiv zusammengefunden, was aber auch daran lag, dass ich durchgehend einen Kern von 14, 15 Spielern zur Verfügung hatte. Das bedeutet aber auch, dass einige Spieler mit viel Potential zu wenig Einsatzzeiten kommen konnten", verrät Handorfs Dirigent weiter.
Ein Schlüsselspiel gab es für Hölker zwar nicht, dennoch stellt er einige Ereignisse heraus, die seine Truppe auf die richtige Spur gebracht hatten: "Bei den Hallen-Stadtis konnten wir mit allen Gegnern mithalten. Im Testspiel gegen den Bezirksligisten VfL Wolbeck holten wir ein Unentschieden und beim Rückrundenstart gegen Mauritz sind wir einfach gut rausgekommen. Das hat natürlich Selbstvertrauen gegeben." Spätestens nach dem eindrucksvollen 4:1-Auftritt gegen den SC Everswinkel zweifelte keiner mehr am Erreichen des Ligaverbleibs. Und spätestens nach diesen Resultaten ist klar, kein anderes Team sicherte sich nach einem vergleichbar desolaten Start, noch so achtungsvoll den Klassenerhalt.