Kaltstart für den SV Mauritz

Von Anna-Lena Woycke

(07.02.19) In einem bekannten münsterschen Trampolin-Park hatte der SV Mauritz laut Coach Christopher Dunkel-Steinhoff die einzig gute Trainingseinheit in der Rückrundenvorbereitung - fernab vom Rasen. Wenn dem Klub nämlich mal ein Platz zur Verfügung stand, war der meist wetterbedingt nicht bespielbar. "Die Vorbereitung war eine Katastrophe", resümiert Dunkel-Steinhoff. Auf dem Trampolin wurde alternativ Ausdauer und Stabilisation gefördert und der Teamgeist gestärkt.

Nur zwei von fünf angesetzten Freundschaftsspielen durfte die Mannschaft bestreiten, die restlichen wurden aufgrund der winterlichen Wetterverhältnisse wieder abgesagt. Anfang Januar ging es zum Auswärtsspiel gegen den Bezirksligisten Greven 09. Dort gab es bei der 0:6-Klatsche auf die Löffel. Der Trainer sieht den Grund in der personellen Verfasstheit: "Gegen Greven waren wir nicht in unserer Topbesetzung, sonst wäre mehr drin gewesen" Gut zwei Wochen später fuhr die Mannschaft dann nach Metelen, trennte sich 2:2 vom Gegner. “Da mache ich den Jungs keinen Vorwurf, wir haben den Test genutzt und viel rumprobiert”, so Dunkel-Steinhoff.

Verschworener Haufen

Die große Stärke des SV Mauritz ist der Teamgeist, das bestätigt auch Borussia-Münster-Trainer Yannick Bauer: “Die Truppe hat einen richtig guten Zusammenhalt. Man merkt, dass sie schon seit Jahren zusammenspielen und auch nach dem Training noch länger zusammensitzen. Christopher ist da nicht nur Trainer, sondern großer Motivator.” Zu den Schlüsselspielern zählen Daniel Griesdorn, Peter Stöpel und Onyekachi Colombus Edeh. Auch Gelmer-Coach Mohammed Sroub schätzt die Geschlossenheit der Mauritzer. “Sie sind immer ein unangenehmer Gegner, der einem viel abverlangt. Sie sind zwar spielerisch nicht die stärkste Truppe, leben aber vom Kollektiv.”, so Sroub. Auch er hätte einen wie Unterschiedmacher Edeh gerne in seiner Truppe.

Die Rückrunde startet direkt rasant – es stehen fünf Punktspiele in nur 16 Tagen an. Das umschreibt der Trainer in nur einem Wort: “Knackig”. Diese Überbelastung hat ihre Ursache in mehreren Nachholpartien aus der Hinrunde, daher bestritt Mauritz bisher auch nur 14 von 17 möglichen Ligapartien. “Wenn wir so spielen, wie wir uns das vorstellen, könnten wir nach Abschluss der Nachholspiele mit der drittplatzierten WSU gleichziehen", rechnet der Coach vor. Er sieht den Auftakt als verspätete Vorbereitung für das Team, in der viel ausprobiert und die Mannschaft neu positioniert werden soll. Taktisch soll sich auch einiges ändern: Setzte man in der Hinrunde vorrangig auf die starke Defensive und hoffte auf Konterchancen, will Dunkel-Steinhoff künftig offensiver agieren.

Viele Neue im Winter, Varnhagen geht im Sommer

Außerdem gilt es, die vielen Winter-Neuzugänge so flugs wie möglich zu integrieren. Das betrifft die Kicker Voß Wenzel, Justus Brodersen, Daniel Niggemeier Sancho, Niklas König sowie Gheorghe Rossimschi. “Wir haben uns über die Winterpause sehr verstärkt”, sagt Dunkel-Steinhoff. Im Sommer allerdings wird er mit Paul Varnhagen einen echten Führungsspieler ersetzen müssen, denn der schließt sich dem Landesligisten BSV Roxel an.

Endlich losgehen soll es am kommenden Sonntag gegen BW Beelen auf dem hauseigenen Ascheplatz am Coppenrathsweg. Wirklich sicher, ob die Partie dann auch stattfindet, ist sich der Trainer noch nicht. Das Team ist aber heiß - und diesmal sogar annähernd in Topbesetzung. Nur Ersatzkeeper Dominik Rose fällt verletzungsbedingt aufgrund eines Bandscheibenvorfalls aus, ansonsten wird der SVM nur von kleinen Wehwehchen geplagt. “Da werden die Benjamin-Blümchen-Pflaster schon verteilt”, witzelt Dunkel-Steinhoff.