Betet weiht Borussia zum Meister
Von Luca Adolph
(28.04.19) Die Warendorfer SU hatte sich fest vorgenommen, die Meisterfeier von Borussia Münster gehörig zu crashen. Allerdings fanden die Gebete der rund 400 Zuschauer an der Grevingstraße Gehör und beflügelten die Borussen zu einem umjubelten 2:1-Heimerfolg, der ihnen zugleich den ersehnten Titel einheimste.
Bereits der Auftakt der Begegnung zwischen den beiden Top-Teams der Liga hatte es in sich. Beide schenkten sich nichts und warfen sich energisch in die Zweikämpfe. Gefährliche Szenen aus dem Spiel heraus ließen die Mannschaften allerdings vermissen. So war es ein Eckball, der den unangefochtenen Tabellenführer in Front bringen sollte. Brenzlich erschien dieser zunächst zwar nicht, die Zuordnung der Gäste aus Warendorf war jedoch über den Haufen geworfen. Aus dem Gewusel fiel die Kirsche also vor die Füße von Samir Betet, der nicht lange fackelte und sie ins Tor zimmerte (9.).
Ein Lebenszeichen der WSU
Nach dem Führungstreffer standen die Kontrahenten kompakt und ließen weiterhin nur wenig zu. Dennoch lag das Momentum auf Seiten der Gastgeber, die mit viel Ballbesitz und einer gehörigen Portion Willen den Ton angaben. Kurz vor der Pause lief dann aber die WSU an. Maik Lauhoff kam zwar zum Abschluss, wurde aber im entscheidenden Moment geblockt (36.). "Wir wollten den Ballbesitz an uns ziehen, das ist uns nicht gelungen. Aus diesem Grund kamen wir nicht in die Zweikämpfe", sagte WSU-Coach Lukas Krumpietz.
Kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs tankte sich Borusse Manoel Schug auf der rechten Außenbahn durch und ließ seine Gegenspieler aussteigen. Schug spielte das Leder auf Leonard Mikowsky. Der trat in ein Luftloch und verpasste es, auf 2:0 zu stellen (52.). Torraumszenen ließen die Gäste, trotz viel Ballebesitz auch weiterhin vermissen. So fasste sich der eingewechselte Borusse Nemanja Kovacevic aus der Distanz ein Herz und feuerte den Ball auf den WSU-Kasten. Gäste-Schnapper Thomas Wilmer brachte in letzter Sekunde eine Pranke an die Murmel und lenkte sie an den Querbalken (81.). "Es war ein unfassbar intensives Spiel. Wir haben alles gegeben und waren top motiviert. Warendorf hat uns alles abverlangt", sagte Goalgetter Betet nach der Partie, ehe es Bierduschen regnete.
Es wird noch mal spannend
In den Schlussminuten drängten die Müsteraner jetzt auf die Entscheidung. Zunächst ließ Betet eine Chance liegen, als ein Warendorfer Verteidiger seinen Schussversuch geblockt hatte (84.). Fünf Minuten später brachen dann allerdings sämtliche Dämme. Betet war auf der rechten Seite durchgebrochen und hatte den Ball maßgerecht an Wilmer zum 2:0 vorbeigeschoben (89.). Ein paar Minuten waren noch zu gehen. Schiedsrichter Jan Lakebrink ließ ganze vier Minuten nachspielen.
Einen Vorstoß schüttelten sich die Warendorfer kurz vor Ende der Partie noch aus den Stutzen. Malte Sickmann hielt im Sechzehner auf das Tor und ließ Oluts keine Chance (90.+4). Der Anschlusstreffer fiel aber zu spät. Die Hausherren katapultierten das Leder mit dem Schlusspfiff in den Himmel. Die Zuschauer rannten auf das Geläuf, der Ausnahmezustand wurde ausgerufen. "Unglaublich! Ich kann da jetzt auch nichts zu sagen, muss ich sagen. So ein geiles Gefühl", suchte Meister-Trainer Yannick Bauer nach Worten.
Borussia Münster – Warendorfer SU 2:1 (1:0)
1:0 Betet (9.), 2:0 Betet (89.),
2:1 Sickmann (90.+4)
Borussia: Oluts – Landas, Hupe, Frisch, Gimbel – Hermann (79., Gauchan), Koopmann – Mikowsky (57., Kovacevic), Fuhrmann (75., Überfeld), Betet – Schug
WSU: Wilmer – Sickmann, Theres, Lennart Burchardt, Freye (79., Steinkamp) – Lasse Burchardt, Schwienhorst – Wacker, Schütte, Lauhoff – Klemckow (61., Gösling)