Eintracht ringt sich in finale Schlacht

Von Luca Adolph

(19.05.2019) Der Vergleich zum Extremsport liegt vielleicht nicht gleich unbedingt auf der Hand. Allerdings strapazierten die Mannen von Eintracht Münster ihre Nerven zweifelsohne bis ans absolute Maximum. Ein hart umkämpftes 2:2-Remis gegen den FC Münster 05 schickt die Eintracht abermals in einen finalen Abstiegs-Fight und lässt die Hoffnung auf den Klassenerhalt wieder emporschießen. 

"Ich muss ehrlich sagen, das fühlt sich wie ein Sieg an", stellte Srdjan Kosoric, Trainer der Eintracht heraus. Nach acht Niederlagen in Serie darf sich ein Remis auch durchaus schon mal wie ein Sieg anfühlen. Doch die Eintracht ließ sich den enormen Druck zu keinem Zeitpunkt anmerken und spielte munter auf. Ein Kopfballduell mit Julius Mette war für Eintracht-Stürmer Gregor Klaus ein gefundenes Fressen. Klaus eroberte sich das Spielgerät tief in der gegnerischen Hälfte und brachte Johann Schulze Buschhoff in Position. Letzterer schob das Rund maßgerecht an Keeper Lukas Schlatt vorbei (4.).

05 verteilt keine Almosen 

"Sicherlich kam es unter der Woche nach dem 7:0-Sieg über Westkirchen zu einem Spannungsabfall. Trotzdem haben wir alles rausgehauen. Wir wollten uns nichts nachsagen lassen", sagte Roland Böckmann, Trainer des FC Münster 05. In der Tat ließen die Gäste solche Stimmen direkt verstummen. Lucas Tannert hatte prompt eine Antwort auf dem Schlappen, nachdem Tim Sommer und Julius Mette sich auf der rechten Seite durchkombiniert und letzterer das Spielgerät in die Mitte geflankt hatte (11.). 

Kurz vor der Pause tankte sich Sommer erneut auf der linken Außenbahn durch und legte den Ball von der Grundlinie zurück in den Fünf-Meter-Raum. Von dort aus beförderte Felix Knülle die Murmel ins linke lange Eck (41.). Gedanklich waren die 05er nun scheinbar schon der Kabine. Schnapper Schlatt wollte einen langen Ball klären, war sich jedoch uneinig mit seinen Innenverteidigern. Erst im letzten Moment klärte er also vor Klaus und spielte die Kirsche in die Füße von Gegenspieler Schulze Buschhoff. Diese hämmerte er humorlos aus 25 Metern ins leere Tor (43.). "Aus drei Torchancen machen die drei Tore. Da war mehr für uns drin", verriet Kosoric.

Das alte Problem der Chancenverwertung war für die Eintracht auch nach wie vor ein Thema. Bill Smidt semmelte den Ball freistehend vor dem gegnerischen Kasten über das Tor. Klaus machte es ihm wenig später nach. Für einen Führungstreffer sollte es nicht reichen. Dennoch ist die Eintracht damit wieder im Rennen. "Ich bin froh, dass es gut gelaufen ist. Die Köpfe sind jetzt wieder oben", sagte Kosoriv, der seiner Mannschaft am Dienstag einen freien Tag gewährt hatte. 

Eintracht Münster – FC Münster 05     2:2 (2:2)
1:0 Schulze Buschhof (4.), 1:1 Tannert (11.),
1:2 Knülle (41.), 2:2 Schulze Buschhoff (43.)