Erst spät wird's hektisch

Von Alexander Wilshaus

(31.08.18) Bereits am Donnerstagabend fand ein, wenn nicht das, Topspiel des zweiten Spieltags statt. Die Warendorfer SU empfing mit dem VfL Sassenberg einen alten Bekannten aus Bezirksligazeiten. Am Ende des in der Vergangenheit stets torreichen Duells trennten sich beide mit 1:1, obwohl es in der 90. Minute noch 0:0 gestanden hatte. Was war passiert? "Ein völlig berechtigter Elfmeter" war passiert, wie WSU-Trainer Lukas Krumpietz unumwunden zugab. Nachdem sein Rechtsverteidiger zunächst ausgespielt war, wusste sich der nächste Defensivmann nicht mehr anders zu helfen, als den in den Strafraum dribbelnden Sassenberger Linksaußen per Hackenberührung zu foulen.

Tobias Ketteler verwandelte den fälligen Strafstoß trocken zum 1:0-Führungstreffer für Sassenberg. Dennoch war die Freude über einen sich anbahnenden Auswärtssieg jedoch verfrüht. In der letzten Aktion des Spiels, eine Ecke für Warendorf, kam Christoph Kuhlmeier aus rund elf Metern in halblinker Position frei an den Ball und netzte zum Ausgleich in der Nachspielzeit ein - der erste direkt aufs Tor kommende Schuss der Pferdestädter überhaupt. Am Ende stand eine kuriose Schlussphase für ein Fußballspiel, in dem Chancen eher Mangelware waren. 

"Ich kann das langsam nicht mehr hören"

Es war ein Spiel für Kämpfertypen und von Mittelfeldszenen geprägt. Sieben gelbe Karten und so gut wie keine zwingende Tormöglichkeit beiderseits sprechen eine eindeutige Sprache. Die Offensivkräfte hingen vielfach komplett in der Luft. Nach dem knappen Auftaktsieg in Everswinkel ist für Lukas Krumpietz auch in der zweiten Woche noch keine Entspannung angesagt: "Wir haben kein gutes Spiel gemacht, Sassenberg hat gut verteidigt und war unterm Strich bissiger und galliger."

Auf den Charakter des Topspiels und Saisonambitionen angesprochen, zeigte er sich darüber hinaus sehr deutlich: "Ich kann das auch langsam nicht mehr hören, die WSU spielt um den Aufstieg mit und so weiter. Da sehe ich uns momentan einfach nicht." Bei der Bewertung des Spiels herrschte zwischen den Übungsleitern traute Einigkeit. "Wir waren spielerisch die bessere Mannschaft, hatten aber auch keine wirklichen Torchancen", konnte Markus Bollman für Sassenberg nur ergänzen. Dennoch: "Ein 0:0 hätte ich eher genommen als dieses 1:1."

Warendorfer SU - VfL Sassenberg 1:1 (0:0)
0:1 Ketteler (90./FE), 1:1 Kuhlmeier (90.)