Gelb-Rot entscheidet Derby

Von Alexander Wilshaus

(07.09.18) Nein, das heiße Lokal-Derby ist dieses Spiel leider nicht geworden. Auch ein spielerisches Sahnestück, das man sich bei zwei Ex-Bezirksligisten vielleicht zu erhoffen wagte, blieb aus. Dabei lagen die Vorteile zunächst eindeutig auf Seiten von Sendenhorst, das dominanter und aggressiver auftrat als die WSU, die mit einer vernünftigen Raumaufteilung zu kämpfen hatte. Sehr hoch agierenden Außenverteidigern stand noch kein mitspielendes Mittelfeld zur Seite. 

Die ersten Großchancen des Spiels gehörten folgerichtig der SG. In den ersten 15 Minuten musste Warendorfs Schlussmann Thomas Wilmer gleich zwei Glanzparaden auspacken, um einen frühen Rückstand zu vermeiden. In der 35. hatte er aber keine Chance mehr. Sendenhorsts Tim Wittenbrink gewann bei einem Presschlag im Mittelfeld den Ball und leitete auf Steffen Uphus, der nach einem siegreichen Laufduell halblinks zum 1:0 für die SG vollendete. 

Nach dem Rückstand jedoch sah WSU-Trainer Lukas Krumpietz erfreut, wie sich das Spiel zu wandeln begann: "Das war ein Hallo-Wach-Effekt für uns". Der Schwerpunkt der Partie verlagerte sich zusehends in die Sendenhorster Hälfte und Warendorf gewann immer mehr an Ballbesitz. Nach zwei guten Möglichkeiten von Malte Sickmann in der 47. und 49. Minute führte die dritte Aktion in der zweiten Hälfte dann zum Tor: Christoph Freye steckte auf Fabian Schütte durch, der zum verdienten Ausgleich abschloss (53.). Die WSU hatte das Spiel nun gut im Griff und schnürte die SG immer mehr in deren Hälfte ein. 

Sickmann macht Topspiel

Besonders hervorzuheben ist Malte Sickmann, für den sein Coach nur Gutes übrig hatte: "Überragende Leistung, der war auf seiner Seite nicht mehr zu halten und hat sich regelrecht in einen Rausch gespielt." Eben dieser holte in der 78. Minute den spielentscheidenden Freistoß raus. Von Laurence Wacker getreten landete der Ball beim eingewechselten Bastian Grothues, der per Kopf zum 1:2-Endstand vollendete (79.). Ab diesem Foul an Sickmann waren die Sendenhorster wegen der fälligen gelb-roten Karte zudem nur noch zu zehnt. Wacker hatte in der Schlussphase nochmal eine Großchance in einem Einszueins. "Ab der Führung haben wir das Spiel runtergespielt, auch wenn Laurence diese Hundertprozentige eigentlich machen muss, dann ist die Sache entschieden", resümierte Krumpietz. 

Für die SG Sendenhorst steigt nach zwei Niederlagen aus den ersten beiden Spielen der Druck, den Saisonauftakt nicht völlig zu verhauen. Auch wenn spielerische Lichtblicke auszumachen waren, haderte SG-Coach Florian Kraus im Gespräch mit den Westfälischen Nachrichten: "Wir haben ein klasse Spiel gemacht, vor allem in der ersten Halbzeit. Doch dafür können wir uns leider nichts kaufen." Zu sehr beunruhigen lassen will man sich in Sendenhorst aber nicht. Co-Trainer Stefan Reus ergänzte: "Spielerisch ist vieles gut, aktuell fehlt da auch ein bisschen das Glück. Unser Auftaktprogramm ist natürlich auch nicht ohne." So kann man es formulieren, am nänchsten Donnerstag ist Westfalia Kinderhaus zu Gast.

SG Sendenhorst - Warendorfer SU   1:2 (1:0)
1:0 Uphus (35.), 1:1 Schütte (53.),
1:2 Grothues (79.)