"Das muss man erstmal schaffen"

Von Alexander Wilshaus

(28.09.18) Im absoluten Topspiel der Woche zog GW Gelmer zuhause gegen Borussia Münster mit 0:2 den Kürzeren. Die Premiere auf neuem Kunstrasen ging daneben. Mit diesem Sieg baute Borussia seine Führung bereits auf fünf Punkte aus. 18 Punkte und 22 geschossene Tore stehen nach sechs Spieltagen zu Buche. Doch die Partie war härter als das Ergebnis vermuten lässt. Es war ein Duell zweier Spitzenoffensiven.

Gegen in der ersten Halbzeit defensiv eingestellte Gelemeraner lagen die größeren Spielanteile zunächst auf Gästeseite. "Das war auch so gewollt" laut GW-Coach Simo Sroub, der aber nicht ganz glücklich mit der Leistung seiner Jungs in den ersten 45 Mintuen war. So gelang es Lucas Ta gleich vier Gelmeraner auszuspielen, bevor sich der fünfte nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Den fälligen Strafstoß verwandelte wieder mal Henry Hupe zum 1:0 (30.). "Das war ärgerlich, weil wir bis dahin nur wenig zugelassen hatten", ärgerte sich Sroub.

Auch beim zweiten Gegentreffer gingen die Hausherren nicht energisch genug zur Sache. Nemanja Kovacevic spielte einen Querpass in den Rücken der Abwehr, den der freie Dennis Paul zum 2:0 für die Borussen verwandelte. Gästetrainer Yannick Bauer: "Wir wollten unbedingt in der ersten Halbzeit in Führung gehen, das ist uns gelungen." Nach dem Seitenwechsel wurde aber auch Grün-Weiß offensiver und gefährlicher. Vier hunderprozentige Chancen zum Anschluss ließen Niklaas Houghton, Gerben Yoran Papenburg und Steffen Hemesath liegen, deren Schüsse nur den Borussen-Schnapper, Björn Bils, oder den Pfosten trafen.

Grün-Weiß lässt Hochkaräter liegen

Aber spätestens als in der Schlussphase ein Abschluss von Lukas Toboll vom einen Gäste-Pfosten über die Torlinie zum andern Pfosten kullerte, war klar, dass es dieses Mal einfach nicht sein sollte. So hielt mit ein bisschen Glück bei der Borussia die Null, deren Coach Bauer sich voller Respekt zeigte: "Die haben neben uns so ziemlich die beste Offensive der Liga, hier in Gelmer zu Null zu spielen, das muss man erst mal schaffen!" In den letzten zwanzig Minuten ging es für seine Jungs nur noch darum, die anrennenden Hausherren abzuwehren. Vor allem Lukas Konopka haute sich in jeden Ball rein und ließ den fehlenden Abwehrchef des letzten Jahres, Tim Wiggelinghausen, fast vergessen.

"18 Punkte sieht toll aus, aber was jedes einzelne Spiel uns abverlangt hat, sieht man da nicht", drückte Bauer auf die Erwartungsbremse. Auch Kollege Sroub blieb wie stets gelassen: "Ich bin mit dem Auftreten in der Zweiten sehr zufrieden, die Mannschaft hat alles gegeben, man muss seine Chancen natürlich nutzen. Das ist aber kein Beinbruch, die Saison ist noch lang."

GW Gelmer - Borussia Münster   0:2 (0:2)
0:1 Hupe (30., FE.), 0:2 Paul (43.)