Warendorf verpasst Chance

Von Alexander Wilshaus

(07.10.18) Es hätten Big Points werden können für die WSU. Da Borussia im Parallelspiel bei Eintracht Münster nicht über ein 2:2 hinauskam, bestand erstmals die Chance, den Abstand bereits vor dem großen Aufeinandertreffen in zwei Wochen zu verkürzen. Lukas Krumpietz' Warendorfer verpassten sie. Am Ende war mehr als ein 1:1-Unentschieden gegen den SV Ems Westbevern nicht drin.

Und das war alles andere als unverdient für die Hausherren, die die ersten 20 Minuten spürbar besser im Spiel waren und mit der ersten großen Möglichkeit auch in Führung gingen. Nach schnell ausgeführtem Einwurf brachte Michael Licher den Ball flach auf den zweiten Pfosten, wo Jan Nosthoff zum 1:0 einschob (7.). "Ärgerlich" für Krumpietz, "wir waren nicht im Pressing, vielleicht auch etwas zu schläfrig anfangs."

Nach zwei bis drei weiteren Chancen schaltete der SV dann aber einen Gang zurück. "Die Mannschaft hat sich vielleicht gesagt 'jetzt ist alles gut' nach der Führung", vermutete Coach Andrea Balderi. Spätestens ab einem nicht gegebenen Abseitstor für Warendorf übernahmen dann die Gäste die Initiative. In der 23. spielten sie Offensivmann Laurence Wacker zentral frei, der nicht mehr einzuholen war und sicher zum Ausgleich verwandelte.

Blick auf Borussia

In der Folge konnte Westbevern mit dem 1:1 gut leben und hatte auch das nötige Glück. WSU-Mann Tobias Schwienhorst schoss in der 29. einen Abwehrspieler auf der Linie an, ein anderes Mal rettete Andre Hollmann für den SV auf selbiger. Auch nach dem Seitenwechsel versuchten die Pferdestädter alles, um noch einen Dreier mitzunehmen, vergab aber mehrere Hochkaräter kläglich. Gian-Luca Klemckow merkierte den Höhepunkt, als er sich in der 53. freistehend die Torwartecke aussuchte, wo der Emser Ersatz-Keeper Ralf Bergmann mit der Fußspitze rettete. Überhaupt lieferte Bergmann in seinem ersten A-Liga-Spiel eine gute Leistung ab.

In den letzten 30 Minuten kam dann nicht mehr viel von den Tabellenzweiten. "Wir müssen da vorher einfach einen machen. Wer keinen macht, hat es am Ende auch nicht verdient", konstatierte Krumpietz. "Ich bin mit der individuellen Leistung zufrieden, aber nicht mit der Effektivität." Seinen angeschlagenen "nicht zu ersetzenden" Kapitän Bern Kieskemper nahm er mit Blick auf das Borussia-Spiel übernächste Woche zur Vorsicht in der Pause raus. Kurz vor Schluss hätten Jan Nosthoff und Adrian König gar noch den Lucky Punch für den SV setzen können. Balderi: "Es war ein schönes Fußballspiel, der Punkt bringt uns natürlich nicht viel, jetzt muss ein Dreier wieder rein."

SV Ems Westbevern - Warendorfer SU   1:1 (1:1)
1:0 Nosthoff (7.), 1:1 Wacker (23.)