Beelen will Sturzflug drosseln

Von Luca Adolph

(14.11.19) Den freien Fall gen Tabellenkeller vermag BW Beelen aktuell nicht abzuwenden. Nur vier von möglichen 24 Punkten aus den vergangenen acht Partien untermauern den rapiden Leistungsabfall der Blau-Weißen. Ausgerechnet in seiner finalen Spielzeit muss Trainer Volker Franz nun also die Karre aus dem Dreck ziehen.

Der äußerst bemerkenswerte Saisonstart hatte die Beelener vermutlich etwas in die Irre geführt. Fünf Siege aus sieben Spielen ließen BW zunächst träumen. Zu diesem Zeitpunkt rangierte die Truppe sogar auf dem vierten Platz. Danach ging es aber schnurstracks bergab. "Die Momentaufnahme hat wohl etwas getäuscht. Vermeintlich leichte Gegner haben uns aber auch in die Karten gespielt", verrät Franz.

Vom Pech verfolgt

Allerdings war es dem Coach zu Saisonbeginn auch noch möglich, aus den Vollen zu schöpfen. Nach und nach brachen dann jedoch wichtige Achsen weg. Beelens Torgarant Luca Wiggelinghoff wurde durch einen Mittelfußbruch außer Gefecht gesetzt. Der Zeitpunkt seiner Rückkehr ist immer noch ungewiss. Der quirlige Johannes Bonkamp schleppt sich derweil mit Leistenproblemen von Spieltag zu Spieltag. Zusammen hatten die beiden in der Vorsaison immerhin stolze 27 Tore geschnürt und BW auf Rang sieben geballert. Ein mannschaftseigener Physiotherapeut soll die Langzeitverletzten nun wieder fit zaubern.

Auch gegen den SC Hoetmar sieht es personell wieder dünn aus. Der 13-köpfige Kader wird erneut mit Spielern aus der Reserve aufgestockt. Dennoch sieht Franz alles andere als schwarz. Obwohl es zum Rückrundenauftakt direkt im Anschluss gegen den VfL Sassenberg und den SC Münster 08 II geht, ist der Trainer durchaus positiv gestimmt: "Bei Nullacht haben wir im Hinspiel in der ersten Halbzeit mindestens auf Augenhöhe agiert. Unser Problem war, dass wir über die volle Distanz nicht konstanz genug waren. Trotzdem glaube ich, dass wir fünf Punkte aus den drei Spielen mitnehmen können."

SC Füchtorf – FC Greffen (Freitag 19:30 Uhr)
Das Duell der beiden Aufsteiger wirft seine Schatten voraus. In der Vergangenheit hatte der FC Greffen gegen den SC Füchtorf nur wenig zu melden. Kein einziges Meisterschaftsspiel entschieden die Greffener bisher für sich, wenn es gegen Füchtorf ging. Diesmal stehen die Vorzeichen jedoch außerordentlich gut. Vor der 1:3-Niederlage gegen den SC Münster 08 II am vergangenen Sonntag setzte es glatte vier Siege in Serie. Die Gastgeber unterlagen derweil dem Zweitplatzierten GW Gelmer mit 1:3. Doch auch ihre Formkurve zeigte zuletzt steil nach oben. In Füchtorf geht der gastierende Tabellensiebte sicherlich als Favorit ins Rennen. Die Hausherren haben mit den jüngsten Ergebnissen allerdings bewiesen, dass sie zu jeder Zeit für eine Überraschung gut sind.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Volker Franz: Füchtorfs Okay Parlar ist immer für ein Tor gut. 2:2

SC Westfalia Kinderhaus – Warendorfer SU (Sonntag, 12:30 Uhr)
Die beiden Duellanten melden sich mit Siegen zurück und greifen wieder im Kampf um die Vizemeisterschaft ein. Dabei sah es vor noch gar nicht so langer Zeit überhaupt nicht danach aus, als könnten die beiden Mannschaften mit ihren schwankenden Ergebnissen überhaupt den Anschluss an die Spitze halten. Der Gewinner dieser Begegnung macht jedenfalls einen gewaltigen Schritt in Richtung Ziel und dürfte wahrscheinlich ordentlich nach oben klettern.
Heimspiel-Tipp: Offener Schlagabtausch ohne Sieger. 2:2
Franz: 3:2

SC Münster 08 II – TSV Handorf (Sonntag, 13:30 Uhr)
Trotz der 1:3-Niederlage gegen den VfL Sassenberg darf der TSV Handorf mächtig stolz auf seine bisherige Leistung sein. Der dritte Platz belohnt folglich den gefahrenen Aufwand der Handorfer. Im Normalfall müsste der TSV diesen nach dem bevorstehenden Spieltag allerdings auch schon wieder einbüßen. Den SC Münster 08 II hat schließlich noch keiner geschlagen und Sassenberg und Warendorf liegen dahinter bereits auf der Lauer. Auf der anderen Seite hat sich Nullacht die Herbstmeisterschaft längst gesichert. Der Vorsprung soll nun sogar noch weiter ausgebaut werden. "Wir sind ja auch nicht schlecht drauf, die grippekranken kommen so langsam zurück. Am Dienstag konnten wir mit 20 Mann trainieren. Wir freuen uns auf ein spannendes, intensives Spiel", verkündete Coach Julian Wiedenhöft.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Franz: Handorf ist überraschend stark für mich, Nullacht aber stärker. 2:1

Eintracht Münster – SG Sendenhorst (Sonntag, 14:30 Uhr)
Was ist denn mit der Eintracht los? Nach anfänglichen Schwierigkeiten mausert sich Eintracht Münster zu einer gefestigten A-Liga-Truppe. Zwar unterlag das Team der Warendorfer SU zuletzt mit 2:4, hielt aber richtig gut dagegen. "Das Spiel stand immer auf der Kippe", sagte Srdjan Kosoric, Trainer der Gastgeber. Vor der Partie gegen die WSU hatte sich seine Mannschaft bereits mit einem Remis und zwei Siegen aus dem Keller geschossen. Gegen die SGS soll nun der nächste Dreier den Abstand auf die Abstiegsränge vergrößern. Die Sendenhorster haben sich mit einem 3:0-Erfolg über den SV Mauritz unter der Woche allerdings schon mal für die Eintracht warmgeschossen.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Franz: 1:1

SV Mauritz – FC Münster 05 (Sonntag, 14:30 Uhr)
Viel Puffer hat der FC Münster 05 wahrlich nicht mehr zu den unteren Rängen. Vier Niederlagen in Folge lassen die 05er erstmal in die Röhre gucken. So waren die Pleiten gegen Sassenberg und Nullacht zwar noch verschmerzbar, spätestens aus den Partien mit Füchtorf und Westbevern sollten jedoch wieder Punkte her. Daraus wurde aber bekanntlich nichts. Also gilt es nun, sich auf die guten alten 05-Tugenden zu besinnen und den Kampf anzunehmen. Ansonsten werden es die Gäste auch am Coppenrathsweg schwer haben, zu punkten. Einen Sieg würde Mauritz sicherlich mal wieder begrüßen. Der letzte liegt mittlerweile schon sechs Spieltage zurück.
Heimspiel-Tipp: 2:4
Franz: 3:1

SV Ems Westbevern – GW Gelmer (Sonntag, 14:30 Uhr)
Die Sorgen von Ems-Trainer Andrea Balderi dürften so langsam ausgerottet sein. Phasenweise hauste Westbevern im tiefsten Tabellenkeller. Doch drei Siege aus den abgelaufenen vier Spielen katapultieren die Truppe zurück in sichere Gefilde. Die waren aber auch bitter nötig, gegen Gelmer ist nämlich nicht unbedingt mit etwas Zählbarem zu rechnen. Mit 29 Punkten rangiert GW auf Rang zwei, liegt also voll im Soll. Mit einem Spiel weniger beträgt der Rückstand auf den ersten Platz aber schon elf Punkte. Nullacht ist erstmals außer Reichweite galoppiert.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Franz: Gelmer ist für mich offensiv das stärkste Team der Liga. 1:5

VfL Sassenberg – SC Everswinkel (Sonntag, 14:30 Uhr)
Puh, der 5:1-Kantersieg der Everswinkler über den SC Hoetmar erwies sich als Balsam für die Seele. Es war erst der zweite Saisonsieg des SCE, der sie auch gleich auf den vorletzten Platz rutschen ließ. Ausruhen dürfen sie die Gäste jedoch noch lange nicht. Der Tabellenletzte aus Hoetmar hat zwei Spiele weniger auf dem Konto und könnte Everswinkel schon bald wieder nach ganz unten befördern. Demnach zählt also jeder Punkt. Doch ob Everwinkel ausgerechnet in Sassenberg mit etwas Zählbarem rechnen kann, darf durchaus angezweifelt werden. Der Ligavierte hatte zuletzt drei harte Spiele in Serie absolviert und mit einem 3:1-Sieg über den TSV Handorf ein Statement gesetzt.
Heimspiel-Tipp: 4:1
Franz: 4:0

SC Hoetmar – BW Beelen (Sonntag, 14:30 Uhr)
Mein lieber Scholli, so wie der SC Hoetmar lässt sich aktuell kaum ein anderes Team abschießen. In den vergangenen vier Spielen setzte es unglaubliche 23 Gegentore, im Schnitt also fast sechs pro Partie. Das Ligaschlusslicht aus Everswinkel schoss den SCH dabei mal eben mit 5:1 vom Platz. "Ich weiß nicht, im Moment kriegen wir eine Klatsche nach der anderen. Es kommt mir so vor, als würden uns Gegentore gar nicht ärgern", bemängelte Trainer Slawa Bodnar. Die Kontrahenten aus Beelen hatten währenddessen gegen vermeintlich stärkere Teams mächtig Probleme, ihre PS auf den Rasen zu bekommen. Die zweite von Westfalia Kinderhaus schenkte BW gleich fünf Hütten ein. Ein Sieg gegen das Schlusslicht der Liga wurde von Coach Volker Franz als Pflicht ausgerufen.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Franz: Für mich zählt nur ein Sieg, sonst wird es enger als gedacht. Ich wünsche mir auch einen hohen Sieg. 1:4