Mit viel Biss zum Remis

von Luca Adolph

(01.09.19) Lang, lang ist es her, dass der SV Mauritz auf der heimischen Anlage etwas Zählbares einfuhr. Der Umzug auf den langersehnten Kunstrasenplatz steht nun kurz bevor, doch die Hausherren zeigten, dass sie auch in der Lage sind, auf ihrer Rasenanlage zu punkten. Beim 2:2-Remis gegen den SC Everswinkel ergatterte sich der SV den ersten Heim-Zähler seit März diesen Jahres.

Geprägt von einigen Fehlpässen und Unaufmerksamkeiten erwischten beide Teams einen eher holprigen Start. Doch nach der Phase des Abtastens waren es die Gastgeber, die zunächst besser ins Spiel fanden. Durch Daniel Bergers Freistoßversuch, der nur auf dem Tor landete, klopften sie ein erstes Mal ans Gehäuse der gastierenden Everwinkler an (11.). "Wir waren in der ersten Halbzeit besser und hatten meiner Meinung nach das Spiel im Griff", sagte Mauritz-Coach Christopher Dunkel-Steinhoff.

Bartsch schaltet den Turbo ein

Nach und nach kamen nun aber auch die Gäste aus ihrer Deckung hervor. Richard Brüning testete den frisch gebackenen Papa und Mauritz-Schnapper Joscha Klaes vorsichtig an (13.). Wenig später verpasste Mirco Hentschel mit seinem Dropkick-Versuch nur knapp das Tor. In der Folge gelang es dem SV Mauritz, sich zu sortieren und einen weiteren Angriff zu starten. Der agile Philip Bartsch zog selbstbewusst ins Zentrum und hielt aus rund 18 Metern einfach mal drauf. Für Gäste-Keeper Christoph Berse war nichts zu holen, die Kirsche schlug im rechten Toreck ein (32.).

Vor einigen Tage hatte Torhüter Joscha Klaes noch vier Elfmeter im Pokalspiel gegen die SG Sendenhorst entschärft. Durch seinen Patzer egalisierte er nun den Führungstreffer der Hausherren. Klaes hatte das Rund in die Füße von SC-Stürmer Robert Wopke gespielt, der diese Einladung natürlich nicht ausschlug und zum 1:1 einschob (37.). "Ich wollte das Ding erst lang schlagen. Dann hat sich rechts einer angeboten. War einfach ein ungenauer Pass", so Klaes.

Everwinkel mit ordentlich Zug

Mit einem 1:1-Remis musste sich Mauritz zu Pause also begnügen. Everwinkel kam der Treffer gerade recht. Durch die Einwechslung von Jonah Serries (46.) kam nun richtig Zug in die SC-Offensive. Mentor Rama wich in die Spitze und hatte direkt nach dem Wiederanpfiff die Chance auf das 2:1. Doch kurz vor dem Abschluss hatte Rama den Ball verstolpert und die Möglichkeit somit verstreichen lassen (48.). "Ich glaube wir hätten gewinnen müssen, aber für die Charakterbildung einer Mannschaft ist es vielleicht ganz gut, dass sie sehen, wir verlieren zumindest durch das Auslassen unserer Chancen nicht", sagte SCE-Trainer Denis Brandt.

Die Gäste blieben weiter am Drücker und wurden dafür schließlich belohnt. Kapitän Marian Brügger nahm sich ein Herz und feuerte das Rund aus der Mitte des Strafraums in die Maschen (59.). Everswinkel sehnte nun die Entscheidung herbei, doch Joscha Klaes parierte gegen Wopke hervorragend und hielt seine Mannschaft im Spiel (64.). So kamen die Hausherren noch mal zum Zug. Nach Peter Stöpels Freistoßhereingabe touchierte der Kopfball von Paul Kostyrenko lediglich den Querbalken (73.).

Aber Mauritz sollte einen weiteren Freistoßversuch bekommen, der das Spiel noch mal auf den Kopf stellte. Der erste Versuch erschien zunächst ungefährlich, doch im zweiten Anlauf beförderte Malte Gumprecht den Ball mitten in den Kasten von Christopher Berse (80.). Everswinkel warf noch einmal alles nach vorne, wurde jedoch nicht belohnt. Im Gegenteil bei einem Zweikampf in der Nachspielzeit verletzte sich Spielmacher Brügger sogar am Knöchel (90.+2). "Er ist der festen Überzeugung, dass richtig was kaputt ist. Er ist unser Schlüsselspieler, das hoffen wir natürlich nicht - aber ich finde, alle Leute, die bei uns trainieren, werden in der Lage sein, das aufzufangen", sagte Brandt.

SV Mauritz - SC Everswinkel     2:2 (1:1)
1:0 Bartsch (32.), 1:1 Wopke (37.),
1:2 Brügger (59.), 2:2 Gumprecht (80.)

Mauritz: Klaes - Keller, Griesdorn, Feldhausen, Brodersen - Gumprecht, Berger (Stöpel, 54.) - Bartsch (Frye, 59.), Rosfinschi, Kostyrenko - König (Büjükkahraman, 75.)
SCE: Berse - Franze (Ikponmwonba, 46.), Klass, Rolle, Höft (Jonczyk, 76.) - Brügger, Rama - Wopke, Hentschel, Lau (R., Serries, 46.)- Brüning (J., Serries, 50.)