Tumultartiger Schlagabtausch

von Luca Adolph

(08.09.19) Für sämtliche Betrachter hat sich die weite Reise in den Münsteraner Osten schon mal gelohnt. Satte sieben Buden gab es beim 4:3-Auswärtserfolg der SG Sendenhorst über den TSV Handorf zu bestaunen. Drei davon wemsten die Teams dabei vom Punkt in die Maschen. Aber spulen wir erstmal zurück! 

Langes Abtasten ließen die Teams vermissen. Das Feuer war bereits mit dem Anpfiff ausgebrochen. Handorfs Schnapper Christopher Nientied sprang mit den Beinen voraus Richtung Ball, erwischte dabei jedoch auch einen Gegenspieler. Schiri Moritz Ludorf zeigte auf den Punkt – und das nicht zum letzten Mal. Spielertrainer Florian Kraus beförderte das Leder eiskalt ins Tor (3.). Lange ließen die Hausherren allerdings nicht auf eine Antwort warten. Mit einem Traumpass hob Niklas Annegarn die Sendenhorster Defensive aus den Angeln. Niklas Dombrowsky legte das Rund grazil an Schlussmann Robin Lackmann vorbei und vollendete zum verdienten 1:1-Ausgleich (14.).

Explosive erste Hälfte

Den Handorfern tat dieser Ausgleichstreffer extrem gut. Mutig spielten die Gastgeber nach vorne, ließen lediglich klare Torchancen vermissen. Wie es dann so oft im Fußball läuft, machte sich die SG genau das zu Nutze und konterte den TSV schamlos aus. Marek Ratering scheiterte zunächst an Nientied, den Abpraller lötete Hassan Abu Dalal dann jedoch ins lange Eck (45.). Eine Szene hatte diese erste Hälfte dann aber noch zu bieten. Jonas Beßmann zog in den SG-Sechzehner und wurde von Christopher Turl zu Boden gezerrt. Wieder Elfmeter, wieder drin! Diesmal vollstreckte Konrad Knemüller zum 2:2 (45.+1). "Meines Erachtens darf es einfach nie 2:2 zur Pause stehen. Da müssen wir uns einfach für die gute Leistung belohnen", sagte TSV-Trainer Christian Hölker. 

Im zweiten Durchgang schienen die Teams ihr Pulver schon verschossen zu haben. So mau die SG-Chancen auch waren, im Vergleich zu den Handorfern produzierten sie immerhin welche. Ein weiteres Tor fiel jedoch, wie könnte es auch anders fallen, aus elf Metern Distanz. Erneut verwandelte Kraus für seine Sendenhorster, nachdem ein SG-Akteur zuvor im Strafraum geschubst worden war (62.). "Das Tempo, was Handorf in der ersten Halbzeit gegangen ist, konnten sie nicht über 90 Minuten halten. Wir mussten geduldig bleiben", verriet der zweifache Torschütze.

Der Rückstand schien die Hausherren nun aber wieder zu befeuern. Niklas Wemhoff setzte sich auf Höhe der Grundlinie unschlagbar gut durch und behielt dann auch noch das Auge für Annegarn, der die Stimmung an der Heriburgstraße mit seinem Treffer wieder hochkochen ließ (70.). In einer heißen Schlussphase hatte Knemöller den Führungstreffer zwar auf dem Schlappen, es waren aber die Gäste, die den Schlusspunkt markieren sollten. Aus einer vermeintlichen Abseitsposition heraus, marschierte Sven Kortwinkel auf Nientied zu und schob lässig zum 4:3 für die SG ein. Danach hielt die Sendenhorster Mauer weiteren TSV-Vorstößen stand. "Ein 3:3 hätte dem gesamten Spiel glaube ich eher entsprochen. Aber vielleicht sind wir in manchen Zweikämpfen auch noch zu grün hinter den Ohren", sagte Hölker.

TSV Handorf – SG Sendenhorst     3:4 (2:2)
0:1 Kraus (3., FE.), 1:1 Dombrowsky (14.),
1:2 Abu Dalal (45.), 2:2 Knemöller (45.+1, FE.),
2:3 Kraus (62., FE.), 3:3 Annegarn (70.),
3:4 Kortwinkel (88.)

TSV: Nientied – Westhoff, Schürmann, Leser – Hardensett (67., Wemhoff), Geneger, Knemöller, Beßmann – Hansen (77., Mührmann), Annegarn (84., Dohmen) – Dombrowsky (85., Sonnberg)
SGS: Lackmann – Linnemann, Eilmann, Turl – Kortevoß, Kraus, Nordhoff – Krause (90.+3, Scholz), Hartleif, Abu Dalal (90.+1, Leibig) – Ratering (73., Berheide)