Kreisliga A1
Ein Spiel für die Ewigkeit
von Luca Adolph
(29.09.19) Solch ein Spiel hat es in der A1 wahrlich schon lange nicht mehr gegeben, vielleicht auch noch nie. Das, was sich der SV Mauritz und der VfL Sassenberg am Mauritzer Coppenrathsweg lieferten, übersteigt nämlich sämtliche Vorstellungskraft. Am Ende dieser äußerst fragwürdigen Partie ging der SV Mauritz mit einem unglaublichen 6:4 (4:4) als Sieger vom Platz. Doch wie war es eigentlich dazu gekommen?
"Das war Katastrophenfußball. Da hätten Leute 20 Euro für bezahlt", scherzte Mauritz-Coach Christopher Dunkel-Steinhoff hinten raus. Die Zuschauer, die weitaus günstiger weggekommen waren, erfreuten sich im ersten Durchgang jedenfalls an satten acht Buden. Eine der bis dato stärksten Defensiven hatte Leonard Ricken kinderleicht umkurvt und mit seinem Dosenöffner auf 1:0 für Mauritz gestellt (4.). Einen hereingeschlagenen Eckball legte sich VfL-Keeper Dennis Wievel kurz darauf auch noch ins eigene Nest (7.).
Kinderleicht durch die Abwehrreihen
"Wir haben uns bis auf die Knochen blamiert. Da will ich auch nichts schönreden", gab sich VfL-Trainer Patrick van der Sanden erschreckend ehrlich. Denn auch nach dem Anschlusstreffer durch Tobias Brand (8.), war es für die Hausherren ein Leichtes, die Sassenberger Defensive zu überwinden. Kurzerhand stellten André Paschke und Jan Viefhues mit ihren Treffern auf 4:1 (14./23.).
Langsam fingen die Gäste nun jedoch an, sich zu sortieren. Mit seinem zweiten Treffer ließ Brand Keeper Joscha Klaes keine Chance (33.). Ein Doppelschlag kurz vor der Pause brachte Sassenberg dann sogar noch zurück: Brand vergoldete auch noch seinen dritten Streich (45.). Direkt danach faustete Klaes einen Ball zurück, der eigentlich keine Gefahr mit sich brachte. Jan Kassel stand derweil goldrichtig und schlug zum eigentlich für unmöglich gehaltenen 4:4-Ausgleich ein (45.+2). "Jonas Feldhausen atmet gerade tief durch in der Kabine. Drei Buden gehen heute auf ihn, da er den Ball gleich dreimal falsch eingeschätzt hat. Das passiert ihm sonst nicht", so Dunkel-Steinhoff.
Diese turbulente erste Hälfte schien Sassenberg weitaus besser verdaut zu haben. Die Gäste ließen den Ball nun deutlich ruhiger durch ihre eigenen Reihen laufen. Abermals suchten sie ihren Goalgetter Brand in der Spitze, der schon wieder von einem Mauritzer Fehler profitierte und zum 5:4 einschob (54.) – alles stand Kopf! Durch einige Standards hatten die Gäste nun sogar noch die Chance, zu erhöhen, brachten die Kirsche jedoch kein weiteres Mal über die Linie. "Wir sind ruhig geblieben und wollten noch einen drauflegen", sagte van der Sanden.
Auf dem rutschigen Rasengeläuf sollten die Hausherren aber auch noch mal zu weiteren Chancen kommen. Einen scheinbar ungefährlichen Freistoß in der Mauritzer Hälfte feuerte Daniel Griesdorn mit aller Macht in den Sechzehner. Der VfL-Innenverteidiger André Risse stieg hoch und semmelte das Leder ins eigene Tor (85.). Die Gäste öffneten nun ihre Pforten und drängten auf den Siegtreffer. Doch es waren die Mauritzer, die sich den Ball im Mittelfeld erkämpften und den Schlusspunkt setzten, nachdem Gabriel Büjükkahraman den Abpraller von Niklas Königs Schussversuch über die Linie drückte (90.+2). Was für ein Finish! "So etwas habe ich noch nicht erlebt. Daran werde ich noch viele Jahre zu knabbern haben", so der VfL-Coach.
SV Mauritz – VfL Sassenberg 6:5 (4:4)
1:0 Ricken (4.), 2:0 Wievel (7., ET.),
2:1 Brand (8.), 3:1 Paschke (14.),
4:1 Viefhues (23.), 4:2 Brand (33.),
4:3 Brand (45.), 4:4 Kassel (45.+2),
4:5 Brand (54.), 5:5 Risse (85., ET.),
6:5 Büjükkahraman (90.+2)
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