Nullacht kann auch zu zehnt

Von Pascal Bonnekoh

(08.11.21) Im Duell der einzigen zweiten Mannschaften der Kreisliga A1 knüpfte der SC Münster 08 am jüngsten Erfolgstrend an - und das sogar in ziemlich beeindruckender Weise. Beim 4:1 (2:0)-Heimerfolg über die Warendorfer SU ließen sich die Münsteraner nicht mal von einer frühen Roten Karte beirren. 

Nullacht begann die Partie mehr als eindrucksvoll. "Wenn es ganz dumm läuft, liegen wir nach zehn Minuten schon 0:3 hinten", berichtete WSU-Coach Axel Theres. Alexander Otte und Fabian Stiller vergaben wiederum noch, aber immerhin war Joshua Klimenta erfolgreich (9.). Doch dann gab es einen Bruch im Spiel. Nach rund 23. Spielminuten holte David John als letzter Mann einen Gegenspieler von den Beinen. Folgerichtig musste er dafür den Platz verlassen. Daraufhin zog sich Nullacht etwas mehr in die eigene Hälfte zurück und überließ Warendorf das Spielgerät.

Warendorf verkürzt, aber mehr auch nicht

Mit der Überzahl wussten die Warendorfer jedoch nicht allzu viel anzufangen. Stattdessen hatte Nullacht weiterhin die gefährlicheren Möglichkeiten. Nach einer halben Stunde setzten die Münsteraner zum Konter an und erspielten sich einen Eckball. Philipp Conrad Reiling kam frei zum Kopfball und erhöhte auf 2:0 (32.). Einen Pfeil hatten die Warendorfer dann aber doch noch im Köcher. Philipp Hövener traf wie aus dem Nichts zum Anschluss (72.). Nullacht versuchte die Kugel aus der Gefahrenzone zu klären, doch die Kugel kam per Bogenlampe direkt wieder zurück. Und dann wurde Höveners Schuss auch noch unhaltbar abgefälscht.

Nullacht ließ sich aber auch davon nicht schocken. Weiterhin in Unterzahl stellte Spielertrainer Fabian Stiller sehenswert per Freistoß (77.) den alten Abstand wieder her. Und dann sorgte Warendorf auch noch für Gleichzahl auf dem Platz. Schon mit einer Gelben Karte verwarnt, stellte sich Niklas Brändle vor einen gegnerischen Freistoß, streckte sein Bein aus und blockte die Kugel (81.). Damit war die Partie dann auch endgültig entschieden. Bassam Machmouchi hatte aber noch Bock. Auf Vorlage von dem eingewechselten Dominik Hartung traf er zum 4:1-Endstand (86.).

Nullacht in ruhigeren Gewässern

"Nach der Roten Karte haben wir es gut hinbekommen. Es hat sich dadurch auch nicht viel verändert. Wir haben einfach einen Spieler zurückgezogen und hatten dadurch in der Offensive einen weniger. Aber das kann man durch ein paar Meter mehr ausmerzen. Letztendlich war es ein sehr sicherer und gut rausgespielter Sieg. Wir sind froh, dass wir mit der jungen Mannschaft jetzt in ruhigeren Gewässern sind", berichtet Stilling.

Theres hofft wiederum auf einen baldigen Trendwechsel: "Wir haben uns bei den Gegentreffern selten dämlich angestellt. Drei von den vier Toren fielen nach Standards. Nach der Roten karte hatten wir dann gefühlte 60,70 Prozent Ballbesitz, aber wir hatten kaum Torchancen. Wir haben uns aber nicht aufgegeben. Es fehlte uns einfach das ein oder andere spielerische Mittel, um den wirklichen guten Gegner in Bedrängnis zu bringen. Die ganze Situation ist gerade sehr unbefriedigend. Zu dem sowieso schon nicht wirklich üppig besetzten Kader, kommen jetzt auch noch zwei verletzte Spieler und die Gelb-Rote Karte hinzu."

SC Münster 08 II - Warendorfer SU II     4:1 (2:0)
1:0 Klimenta (9.), 2:0 Reiling (32.),
2:1 Hövener (72.), 3:1 Stiller (77.),
4:1 Machmouchi (86.)
Rote Karte: Münsters John (23./Notbremse)
Gelb-Rote Karte: Warendorfs Brändle (81./Unsportlichkeit)