Alles läuft für Beelen

Von Pascal Bonnekoh

(20.03.22) Für BW Beelen könnte es gerade wohl kaum besser laufen. Während man mit dem 4:2 (0:0)-Auswärtssieg gegen den SC Hoetmar die eigenen Hausaufgaben machte, verlor zeitgleich die SG Sendenhorst gegen den VfL Sassenberg und der TSV Handorf kam nicht über ein Unentschieden gegen die Warendorfer SU II hinaus. Damit haben sich die Blau-Weißen ein beruhigendes Sechs-Punkte-Polster auf den zweiten Rang geschaffen. 

Dem Auswärtssieg Beelens ging aber erstmal eine Menge Arbeit voraus. Der erstarkte SC Hoetmar machte Beelen das Leben schwer und die Partie am Ende sogar nochmal richtig spannend. Zunächst war das Spiel wiederum noch nicht allzu ereignisreich. Im ersten Durchgang hielt Hoetmar Beelen größtenteils vom eigenen Tor fern und war selbst immer wieder über schnelle Bälle in die Tiefe erfolgreich. Aber auch Hoetmar hatte keine nennenswerte Großchance, zumindest bis kurz vor der Pause.

Wiese pariert in allerhöchster Not 

Plötzlich war Shpetim Hajdini allein vor Beelens Schlussmann Tobias Wiese. Hajdinis Abschluss knallte jedoch nur gegen den Pfosten. Kushtrim Hasani rollte die Kugel in die Füße und zog ebenfalls ab. Seinen Versuch blockte wiederum Wiese so gerade noch ab. "Das war allerhöchste Eisenbahn. Da musste man zufrieden sein mit dem 0:0 zur Pause", so Beelens Coach Stefan Bruns. Nach dem Seitenwechsel waren wiederum die Gäste deutlich präsenter. Folgerichtig ging man dann auch in Führung. Patrick Neukötter war der glückliche Torschütze (55.). Und nur rund zehn Minuten später erhöhte Mohamed Mara auch schon auf 2:0.

Inzwischen hatte Beelen die Partie im Griff. Doch plötzlich kam Hoetmar zurück. Nach einem Eckball köpfte Jörn Venhues den Ball zum Anschluss über die Linie (82.). Und damit begann dann auch offiziell die wilde Schlussphase. Denn Saidi Jimoh hatte direkt eine Antwort parat (85.). Doch abermals kam Hoetmar ran. Dieses Mal war Mario Spina zur Stelle. Nach einem Querschlag Beelens an den eigenen Querbalken staube Spina ab (86.). Kurze Zeit später traf Hoetmar sogar zum Ausgleich. Ein Freistoß aus halbrechter Position landete direkt in Beelens Kasten. Der Unparteiische entschied jedoch auf Abseits, da seinem Empfinden nach ein Angreifer Hoetmars aus abseitsverdächtiger Position Beelens Schlussmann irritiert hatte.

"Dann wollen wir es auch packen" 

Beelen freute sich, denn beinahe im direkten Gegenzug traf Jan Bruhns zum entscheidenden 4:2 (90.+1). "Durch die zwei Siege hat Hoetmar selbstbewusst und voller Euphorie angefangen. Wir waren in der ersten Halbzeit noch nicht so richtig fokussiert, wie wir es sonst eigentlich sind. In der zweiten Halbzeit waren wir dann aber viel besser und haben das Spielgeschehen übernommen. In der Schlussphase haben wir dann gute Konter gefahren und unterm Strich auch verdient gewonnen, weil wir nach der Pause die klar bessere Truppe waren. Aber Hut ab vor Hoetmar. Die haben sich voll reingehauen. Das hätte auch anders ausgehen können, wenn die das 1:0 machen vor der Pause", fasste Bruns die Partie zusammen.  

Dennis Herrmann sah das ähnlich: "Ich muss meinen Jungs ein Kompliment machen. Die Einstellung war top und man kann nicht erwarten, dass man als Vorletzter gegen den Tabellenführer gewinnt, aber ein Punkt wäre sogar drin gewesen. Ich hätte mich gefreut, wenn wir belohnt worden wären." Und abschließend ließ sich dank der neuen komfortablen Tabellenkonstellation sogar eine kleine Kampfansage aus dem sonst eher zurückhaltenden Bruns herausholen: "Wenn wir es nicht schaffen, dann ist es immer noch so, dass keiner Böse ist. Aber wenn wir jetzt schon acht Spiele vor Schluss da oben stehen, dann wollen wir es auch packen. Wir haben aber noch schwere Spiele vor uns."

SC Hoetmar - BW Beelen     2:4 (0:0)
0:1 Neukötter (55.), 0:2 Mara (66.),
1:2 Venhues (82.), 1:3 Jimoh (85.),
2:3 Spina (86.), 2:4 Bruhns (90.+1)