Nullacht gewinnt untypisch

Von Pascal Bonnekoh

(20.03.22) Auf tiefem Rasen musste sich der spielstarke SC Münster 08 II gegen den gewohnt zweikampfstarken SV Ems Westbevern etwas Neues einfallen lassen. Das hat offenbar gut geklappt, denn auswärts gelang ein 3:2 (2:0)-Erfolg.

"Heute hat man eine Nullacht-Mannschaft gesehen, wie man sie sonst nicht kennt. Wir haben viel Zweikampfstärke und Robustheit gezeigt. Das musste auf einem ganz schwer zu bespielenden Platz und gegen einen großen und stabilen Gegner heute so ein. Wir haben gut dagegengehalten", freute sich Spielertrainer Fabian Stiller über die Einstellung seines Teams. Und insbesondere im ersten Durchgang ging der Plan auch voll auf. Früh köpfte Till Rosenberger die Münsteraner nach einer Ecke in Führung (18.) und kurz vor dem Seitenwechsel erhöhte Peter Ciuraj ebenfalls per Kopf auch schon auf 2:0. 

"Den kann man geben"

Nach dem Pausentee drehten sich die Machtverhältnisse dann aber ein wenig. Westbevern kam mit Frust im Bauch aus der Kabine und übernahm die Spielkontrolle. Innerhalb kürzester Zeit gelang dann auch prompt nicht nur der Anschlusstreffer, sondern auch gleich der Ausgleich. Hendrik Schlunz (53.) und Steffen Kötter (55.) stellten jeweils nach einem langen Einwurf von Michael Licher wieder auf Null. Ein paar Minuten später ging Schlunz nach einem Konter im gegnerischen Sechzehner zu Boden. So ziemlich alle haben auf die Hand des Schiedsrichter gewartet, die in Richtung Elfmeterpunkt zeigt. Doch es gab nur Eckstoß. "Den kann man geben", gab Stiller zu.

Und statt einer Westbeverner Führung klingelte es dann auch noch kurz vor Schluss auf der anderen Seite. Erneut war Ciuraj erfolgreich (88.) und dieses Mal hielt die Münsteraner Führung. "Moritz Rosenberger hat uns heute mit zwei unglaublichen Paraden im Spiel gehalten. Das war außerordentlich stark. So sind wir jetzt richtig zufrieden mit den drei Punkten. Ich freue mich insbesondere für Peter, der bei seinem Pflichtspieldebut für Nullacht direkt zwei Tore gemacht hat", so Stiller. Westbeverns Übungsleiter Andrea Balderi haderte wiederum ein wenig mit den Entscheidungen des Unparteiischen, sowie mit der Chancenausbeute seiner Elf: "Das 2:3 war für mich abseitsverdächtig und mich ärgert, dass es den entscheidenden Elfmeter nicht gibt. Am Ende wäre ein Unentschieden gerecht gewesen, aber damit müssen wir jetzt leben. Letzte Woche war ich sehr glücklich darüber, dass wir so eiskalt waren. Heute hatten wir genug Chancen, um das Spiel selber zu drehen." 

SV Ems Westbevern - SC Münster 08 II     2:3 (0:2)
0:1 Rosenberger (18.), 0:2 Ciuraj (43.),
1:2 Schlunz (53.), 2:2 Kötter (55.),
2:3 Ciuraj (88.)