Sieg in Unterzahl schweißt zusammen

Von Pascal Bonnekoh

(21.10.21) Am dritten Spieltag dieser Saison reiste der SV Ems Westbevern zum Derby nach Ostbevern. Westbevern hatte die beiden ersten Partien verloren und stand kurz vor einem ähnlich katastrophalen Saisonstart, wie in der vergangenen Saison. Vor rund einem Jahr stand der SV Ems nach sieben Spieltagen mit mageren sechs Punkten auf dem drittletzten Tabellenplatz. Gegen den BSV packte Westbevern aber zu Beginn der Partie eine riesige Überraschung aus. Nach einer viertel Stunde führten die damaligen Gäste durch einen Doppelschlag von Hendrik Schlunz bereits mit 2:0. Dann kam es jedoch zur wohl wichtigsten Szene der Westbeverner in dieser Saison.

Nach 25. Spielminuten stand man nach einer Roten Karte plötzlich nur noch mit zehn Mann auf dem Platz. Dank einer aufopferungsvollen Leistung hielt man den Hausherren aber auch in Unterzahl stand und gewann das Derby. "Wir waren ein bisschen nervös, nachdem wir mit Warendorf II gegen einen direkten Konkurrenten 0:3 verloren haben. Und gegen Beelen malt man sich vielleicht auch mal einen Punkt aus, aber dann sind wir 1:5 untergegangen. Zum Glück kam dann das Ostbevern-Spiel. Das hat die ganze Mannschaft und den Zusammenhalt nach vorne gebracht", so Adrian König, der 25-jährige Kapitän Westbeverns.

Ein Spiel auch mal locker zu Ende spielen

Und seither läuft es deutlich besser beim SV Ems. Daraufhin kassierte man zwar abermals eine Niederlage. Aber man verlor immerhin "nur" 1:3 gegen den VfL Sassenberg. Darauf folgten dann wiederum gleich drei Siege in Folge. Diese Spiele waren sich alle ziemlich ähnlich. Denn keine dieser Partien konnte Westbevern wirklich deutlich gewinnen. Immer wieder holte man den Gegner zurück in die Partie. Das Spiel in der vergangenen Woche ist dafür bereits das beste Beispiel. Nach 60 Spielminuten führte man ganz entspannt gegen den FC Greffen mit 2:0. Durch einen Doppelschlag von Simon Timmer sah die Welt aber plötzlich wieder ganz anders aus. Die drei Punkte sicherte man sich am Ende aber dennoch durch einen äußerst späten Treffer von Michael Licher in der vierten Minute der Nachspielzeit.

"Wir haben 2:0 geführt, aber irgendwie konnten wir das Spiel dann nicht locker zu Ende spielen. Das ist in Westbevern aber schon immer so gewesen, seitdem ich in den Senioren spiele. Auch wenn wir 4:0 führen würden, wird das nachher immer noch eng. Ich kann selbst nicht genau sagen, woran das liegt. Aber wenn es so ausgeht, ist ja alles gut", flachst König. Im Gegensatz zur vergangenen Saison, scheint es aber insbesondere in der Offensive deutlich besser zu laufen. Nach sieben Spieltagen standen damals neun Treffer zu Buche. In dieser Saison ist man bei gleich vielen Spielen bereits bei 15 Buden. "Es läuft auf jeden Fall besser, als letztes Jahr, auch wenn manchmal ein bisschen Glück dabei ist. Im Gegensatz zu letztem Jahr, machen wir momentan vorne die Dinger weg. Wir sind einfach abgezockter vor dem Tor. Durch die drei Siege in Folge haben wir aber auch eine breitere Brust. Man geht anders in ein Spiel rein, wenn man davor nicht sieben Spiele verloren hat", so König.

Anschwitzen, der 9. Spieltag: 

SV Ems Westbevern - SG Sendenhorst (Donnerstag, 20:00 Uhr)
Während die SG Sendenhorst aus einer freien Woche kommt, kommt man beim SV Ems Westbevern womöglich gar nicht mehr aus dem Zittern raus. Ein spannendes Spiel jagte zuletzt das nächste. Immer wieder ging man aber als Sieger hervor. Nicht so die SG vor der Pause. Gegen den SC Füchtorf spielte man nach einem eigentlich so famosen Saisonstart völlig überraschend nur 1:1. Die Gesamtbilanz der Sendenhorst ist aber weiterhin eindrucksvoll. 16 Punkte aus sieben Spielen und dabei ein Torverhältnis von 22:4. Überhaupt kassierte man in nur zwei Partien überhaupt ein Gegentor. Wenn die Sendenhorster das 1:1 abgeschüttelt und daraus die richtigen Lehren gezogen haben, dürfte man also erneut als klarer Favorit in die Partie gehen.
König: 1:1. Zuhause mit Flutlicht und drei gewonnenen Spielen hintereinander nehmen wir den Punkt mit.
Heimspiel-Tipp: 1:3

SC Münster 08 II - TSV Handorf (Sonntag, 13:30 Uhr)
Zu Beginn der Saison hätten viele diese Partei wohl als Kracher bezeichnet. Denn nicht wenige haben neben dem TSV Handorf, dem VfL Sassenberg und der SG Sendenhorst auch die zweite Mannschaft der Nullachter als Favoriten gehandelt. Die junge Mannschaft hatte zu Saisonbeginn aber mit ein paar Problemchen zu kämpfen. Vergangenes Wochenende gelang aber endlich ein kleiner Befreiungsschlag. Nach drei sieglosen Spielen in Folge schlug man den SC Hoetmar mit 3:0 und verabschiedete sich damit zumindest vorerst von den Abstiegsrängen. Der TSV Handorf macht hingegen so ziemlich genau das, was man erwartet hat. Woche für Woche rennen die Handorfer teilweise über die Gegner hinweg. Daran wird wohl auch das 0:0 im Spitzenspiel gegen den VfL Sassenberg nichts ändern.
König: 1:4, weil Handorf wie Sassenberg in der Liga eine Übermacht ist.
Heimspiel-Tipp: 1:3

FC Greffen - BW Beelen (Sonntag, 15:00 Uhr)
Nicht nur Westbevern kann es spannend machen. Die beiden Teams die hier aufeinander treffen sind darin mindestens genauso gut. Ein Blick in die vergangenen Spiele des FC Greffen dürfte Beweis genug sein. 2:3, 3:2, 4:5 und 4:3 hießen zuletzt die Ergebnisse aus Sicht des FCG. Die Offensive scheint also intakt zu sein. An der Arbeit gegen den Ball sollte man aber womöglich nochmal feilen, wenn man nicht in die Gefahr eines Herzinfarktes kommen möchte. Und auch Beelens Coach Stefan Bruns dürfte sich nach etwas Entspannung sehnen. Die beiden vergangenen Partien gewann man zwar, aber mit jeweils 3:2 nur äußerst knapp. Und gegen die zweite Mannschaft der Warendorfer SU stand man sogar eine Halbzeit lang mit einem Mann weniger auf dem Platz. Doch auch wenn man sich wohl auf beiden Seiten nach entspannteren Sonntagnachmittagen sehnen dürfte, verspricht dieses Aufeinandertreffen genau das Gegenteil.
König: 1:3
Heimspiel-Tipp: 2:4

BSV Ostbevern - Warendorfer SU II (Sonntag, 15:00 Uhr)
Es ist schwierig auszumachen, woran man bei der Warendorfer SU II ist. Mal überzeugt die Truppe von Axel Theres mit starken Leistungen, doch hin und wieder drängt sich auch ein Totalausfall dazwischen. Wie zum Beispiel am letzten Sonntag im Spiel gegen Beelen. Es stand 2:2 zur Halbzeit und Warendorf war für den Rest der Partie in Überzahl. Dennoch ging man am Ende leer aus. Ein ähnliches Phänomen trat auch gegen den SC Hoetmar auf. Mit 1:6 ließ man sich damals abschlachten. Beim BSV sieht es hingegen deutlich ruhiger aus. Am Wochenende schlug man völlig souverän den SC Everswinkel mit 4:0. Und eine Woche zuvor hatte man den TSV Handorf sogar am Rande eines Unentschiedens.
König: 2:0
Heimspiel-Tipp: 3:1

SC Füchtorf - SC Hoetmar (Sonntag, 15:00 Uhr)
Mit dieser Partie sind wir im tiefsten Tabellenkeller angekommen. Der SC Füchtorf schwingt mit nur zwei Zählern auf dem Konto die rote Laterne, während der SC Hoetmar immerhin bereits ein Spiel gewann. Die Füchtorfer haben wiederum bisher zwei Spiele weniger absolviert. Dennoch dürfte diese Partie für beide Teams eine ganz, ganz wichtige sein. Bei einer Niederlage, droht der Rest der Liga zu enteilen. Beim SCH lief es zuletzt jedoch ganz und gar nicht. Es hagelte vier teilweise sehr deutliche Niederlage. Der SCF machte wiederum mit dem Unentschieden gegen Sendenhorst positiv auf sich aufmerksam.
König: Nachdem Füchtorf den überraschenden Punkt gegen Sendenhorst mitgenommen hat, tippe ich mal auf Füchtorf. 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:2

VfL Sassenberg - SC Everswinkel (Sonntag, 15:00 Uhr)
Die so gefürchtete Sassenberger Offensive kam am vergangenen Spieltag so ein wenig ins Stottern. Der Gegner hieß aber auch TSV Handorf. Das torlose Unentschieden wird Coach Patrick van der Sanden daher seiner Mannschaft wohl nicht allzu übel nehmen. Everswinkel dürfte wiederum den Sieg deutlich dringender benötigen. Mit nur zwei Siegen auf dem Konto steht man auf dem drittletzten Tabellenplatz. Sassenberg dürfte das jedoch gehörig egal sein.
König: 5:0
Heimspiel-Tipp: 4:0