Kreisliga A1
SGS siegt nicht ganz makellos
Von Luca Adolph
(17.12.22) Am Pleistermühlenweg hat die SG Sendenhorst zwei verschiedene Gesichter gezeigt. Erst spielte sie unbekümmert los und führte hoch, stellte danach jedoch aus unerklärlichen Gründen den Spielbetrieb ein. Der sechste Saisonsieg hinterließ daher einen kleinen Beigeschmack, führte sie durch das 4:2 (3:0) allerdings auch stark zurück auf den zweiten Tabellenplatz.
Bei der Eintracht legte Sendenhorst los wie die Feuerwehr. Der Doppelpass zwischen Hassan Abu Dalal und Marcel Brillowski öffnete für Niklas Lütke-Verspohl die Pforten. Mit links stocherte er die Gäste schon früh in Front (9.). In der Folge ließ Abu Dalal die Eintrachtler erneut alt aussehen. Durchgesteckt war es dann für Finn Wiechens ein Leichtes, auf den treffsicheren Brillowski querzulegen (24.). Völlig losgelöst leitete Abu Dalal auch noch ein drittes Mal ein. Brillowski inszenierte für den vogelfreien Marek Ratering, wonach die Gäste das 3:0 feierten (42.).
Brandgefährlich über links
Bis dahin hielt die Eintracht nicht mit und bekam besonders die linke Seite von Abu Dalal nicht in den Griff. "Mit ihm hatten wir große Probleme. Dreimal hat er eine Überzahlsituation geschaffen und daraus sind auch alle drei Treffer entstanden", sagte Heimcoach Daniel Wienker. SG-Trainer Florian Kraus zeigte sich davon nicht überrascht. Immerhin liege seinem Schützen einfach der enge Raum: "Ich tue mich immer schwer damit, einen hervorzuheben, möchte meinem Kollegen da aber auch nicht widersprechen. Im Training ist Hassan bei Kleinfeldspielen voll in seinem Element. Der Platz bei der Eintracht kommt ihm dafür natürlich entgegen."
Danach kam es auf Seiten der Sendenhorster jedoch zu einem Bruch und sie verloren im zweiten Durchgang völlig ihren Zug zum Tor. "In der ersten Halbzeit haben wir extreme Spielfreude gezeigt und hätten auch noch höher führen können. Extrem schade, dass wir die Freude dann verloren haben. Der Sieg war dadurch nicht gefährdet, aber das war nicht mehr unser Anspruch", sagte Kraus. Die Hausherren fanden bei zunehmenden Spielanteilen nun immer besser ins Spiel. Sendenhorsts flinker Neuner war langsam auch kein Faktor mehr.
Abgekapptes Sturmduo
Durch Rückkehrer Clemens Schuldt gelang es den Hausherren, jetzt sogar zu verkürzen. Der Footballer traf direkt nach seinem festgemachten Aufstieg in die German Football League 2 (55.). Erstmals in der Saison hatte ihm dabei aber nicht Kai Geschonnek aufgelegt. Eintrachts hängende Spitze erlitt einen Totalschaden und verletzte sich im ersten Durchgang leider fies (20.). "So bitter. Mittelfuß-, Kreuz und Innenband sind durch. Kai wird uns echt lange fehlen", sagte Wienker geknickt.
Ohne seinen Sturmpartner gelang Schuldt kein weiterer Treffer. Im Gegenteil Brillowski machte nun alles klar, als er zwei Gegenspieler stark in der Luft wegcheckte (86.). Luca Wünnemanns Anschlusstreffer kam dadurch zu spät (90.+4). Sendenhorst hatte in Hälfte eins zu gut vorgelegt und konnte es sich erlauben, einen Gang zurückzuschalten, auch wenn es die eigenen Ansprüche nicht vollends zufriedenstellte.
Eintracht Münster – SG Sendenhorst 2:4 (0:3)
0:1 Lütke-Verspohl (9.), 0:2 Brillowski (24.),
0:3 Ratering (42.), 1:3 Schuldt (55.),
1:4 Brillowski (86.), 2:4 Wünnemann (90.+4)