Kreisliga A1 - Anschwitzen
Zurück zum Spaß
Von Luca Adolph
(17.11.22) Beim TSV Handorf endete vergangene Woche eine Ära. Christian Hölker ist hier nach viereinhalb Jahren nicht mehr Trainer. Auch Neu-Coach Jens Kormann musste ebenfalls seine Sachen packen. Bei der Krisen-Sitzung am Donnerstag holte Handorf zum Rundumschlag aus. Kapitän Malte Stoffers verrät im Anschwitzen, woran es dem TSV fehlte und nun von den Handorfern wiedergefunden werden soll.
Als Tabellenachter ist die Truppe ihrem eigenen Anspruch nicht mehr gerecht worden. Nach dem 5:0-Sieg über BW Aasee bröckelte die Fassade der mutmaßlichen Spitzentruppe. Nur vier Punkte erspielte sie sich aus sieben Partien und war so schwach wie unter Hölker noch nie. Stoffers räumt hierbei aber auch Fehler seiner Mannschaft ein und erklärt, die Schuld liege nicht bei den Coaches allein: "Den Knick kann man nicht klar festmachen. Bei den guten Ergebnissen davor hatten wir ein bisschen Glück, denn schon da lief es nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir haben uns zu sehr auf unsere individuelle Klasse verlassen."
Selber nach Lösungen suchen
Als Konsequenz für die ausbleibenden Resultate entschied sich Handorf für den harten Schritt, sich von seinem langjährigen Erfolgscoach zu trennen. Hölker hatte den TSV in der A-Liga zu einer Nummer gemacht und feierte zuletzt zwei Vize-Meisterschaften der Reihe nach. "Das ist in hohem Maße sein Erfolg. Er hat uns als Aufsteiger übernommen und hochgradig taktisch mit uns gearbeitet", sagt Stoffers. Nach über vier Jahren brauchte es dennoch einen neuen Impuls. Hölker wollte den Verein erst am Saisonende verlassen, trainiert jedoch schon jetzt nicht mehr an der Heriburgstraße.
In einer schwierigen Phase stellte sich Hölker stets schützend vor seine Jungs. Statt der eigenen Leistung stand daher auch mal die Spielweise des Gegners im Vordergrund. Auch hier fasst sich der Kapitän an die eigene Nase und sagt, was er nun von seinem Team erwartet: "Aufgrund der Ergebnisse, die wir in den Vorjahren eingefahren haben, muss uns klar sein, wie Gegner gegen uns spielen. Wir müssen nach Lösungswegen suchen. Da hat es uns einerseits auf der taktischen Ebene gefehlt, bei der wir mehr Disziplin aufbringen müssen. Andererseits haben wir zu viele Fehler gemacht, die die Spiele in eine schlechte Bahn gelenkt haben."
Zurück in die Spur
Auch die ersten Gegentreffer gegen die WSU verschenkte Handorf nach unnötigen Ballverlusten. Gästecoach Lukas Krumpietz wunderte sich danach nur, dass die Gastgeber beim 1:4 trotzdem nicht launisch wurden. "Das hatte eher weniger mit dem Wechsel auf der Trainerebene zu tun, sondern viel mehr damit, dass wir wussten, wie wir spielen wollten. Es hat Spaß gemacht, weil wir es mal wieder umgesetzt haben", freute sich Stoffers über die Reaktion. Dafür traf Handorfs neuer an der Seitenlinie Mats Uthmeier scheinbar den genau richtigen Ton.
Uthmeier sei einer, der mit seiner Kommunikation überzeuge und durchaus auch mal lauter auf den Punkt komme. Verglichen mit einem besonnen Hölker scheint er damit das Pendant darzustellen und bei Stoffers offene Türen einzurennen: "Aus meiner subjektiven Sicht hat er das Potential über die Interimsaufgabe hinaus. Er hat Feuer reingebracht und einen unglaublichen Fußballsachverstand. Wir gehen jetzt bewusst nicht auf den kurzfristigen Erfolg, sondern auf eine klar erkennbare Weiterentwicklung. Der Erfolg wird dann schon wiederkommen."
Anschwitzen, der 16. Spieltag:
SC Münster 08 II – SG Sendenhorst (Sa., 13:15 Uhr)
Mit mächtig Selbstvertrauen gehen die Sendenhorster den Rest der Hinrunde an. Vier Seriensiege und ein phänomenaler 7:1-Erfolg über Westfalia Kinderhaus III lassen die SGS am Spitzentrio andocken. Bis zum Winter möchte die Elf von Florian Kraus dort oben verweilen und danach mal schauen, wohin es sie noch treibt. Heimstarke Nullachter haben jedoch erst eine Partie vor heimischer Kulisse verloren und sind daher ein Gegner, über den Sendenhorst sicher nicht mal eben rüberrollt. Seit acht Spielen konnte Nullacht schon keiner mehr schlagen. Allerdings spielte das Team zuletzt auch nur dreimal Remis. Nach dem spektakulären wie ärgerlichen 4:4 gegen die SG Telgte II wäre ein Erfolg aus Nullacht-Sicht mal wieder schön. Auf ein Unentschieden auf heimischem Rasen folgte übrigens immer ein Sieg.
Heimspiel-Tipp: Diesmal nicht, Nullacht unterliegt 1:2.
Malte Stoffers: 1:0. Nullacht ist die spielerisch stärkste Mannschaft, die wir bisher hatten.
Eintracht Münster – VfL Sassenberg (Sa., 15:30 Uhr)
Die Eintracht will es scheinbar wieder unbedingt in der Rückrunde wissen und konnte auch in Füchtorf nicht gewinnen. Obwohl jetzt hat die Horde von Daniel Wienker tatsächlich noch die Möglichkeit, ihren Frieden mit der Hinserie zu schließen. Vor Weihnachten darf sie dreimal noch zuhause ran und empfängt nach Sassenberg noch Everswinkel und die Männer von BWA. Auswärts reisen die Eintrachtler außerdem noch nach Telgte. Gegen vier Teams aus der unteren Hälfte sind also noch massig Punkte zu vergeben. Die Sassenberger treiben gerade Richtung Mittelfeld, wollten vergangene Woche aber schon tiefer drinstecken. Nach ihrem Sieg über Westbevern patzten abschlussschwache Hausherren gegen den FC Greffen. An der Pleistermühle wollen Tobi Brand und Kollegen vorne zulegen.
Heimspiel Tipp: 2:2
Stoffers: Sassenberg ist wieder in der Spur. 1:3
SV Mauritz – SV Blau-Weiß Aasee II (Sa., 15:30 Uhr)
Für Blau-Weiß Aasee ist es gerade zum Mäusemelken, weil sie sich gegen gute Kontrahenten stark dagegenstemmten, nur hielten die Männer von der Bonhoefferstraße nachher nichts in den Händen. Bezeichnend dafür war das Spiel gegen Ems Westbevern. Nach harter Linie spielte Blau-Weiß ab der 20. Minute nur noch zu zehnt und hat sich den Treffer aufs 2:1 dann eigentlich verdient. Aasee ließ die dicke Chance aber liegen und musste sich dann beim 1:4 wieder deutlich fügen. Ohne den gesperrten Nadeem Rabi erwartet BWA nun ein ähnliches Kaliber. Scheinbar unschlagbare Mauritzer hält gerade keiner auf. Im September bei Westbevern ging die Mannschaf von Ivo Kolobaric zuletzt leer aus. Danach holte der SVM wahnsinnige 26 von 30 Zählern. Nur Warendorf hatte einen gleichstarken Lauf...
Heimspiel Tipp: 3:0
Stoffers: 2:0
Warendorfer SU – SG Telgte II (Sa., 15:30 Uhr)
Der Moment ist gekommen, an dem sich die WSU von Westbevern abdrücken kann. Ems setzt einen Spieltag aus und rückt die Tabelle damit gerade. Noch sitzen beide Teams punktgleich an der Spitze. Nach der Partie gegen Telgte möchte Warendorf dort oben dann alleine regieren. Nur zuletzt wirklich gut spielende Telgter können es den Gastgebern noch vermiesen und seiner schon greifbaren Herbstmeisterschaft vorerst einen Riegel vorschieben. In all den jüngsten vier Partien war die SG mit sich zufrieden. Nur beim zu hoch ausgefallenen 1:5 gegen Ostbevern und dem ärgerlichen 4:4 gegen Münster 08 sprang für die Reserve zu wenig heraus. Sieben von den letzten zwölf Punkten machte Telgte jedoch klar und steht bei sechs Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auch ganz gut da.
Heimspiel Tipp: 4:1
Stoffers: Entspanntes 4:1
FC Greffen – BSV Ostbevern (Sa., 15:30 Uhr)
Der FC Greffen hat es gepackt und spät noch die Kurve gekratzt. Mit zwei wichtigen wie verdienten Siegen gegen Handorf (3:2) und Sassenberg (2:0) starten die Greffener eine Mini-Serie. Jetzt darf die Mannschaft von Besnik Bojku jedoch zeigen, zu wie viel sie mittlerweile aufgelegt ist. Mit Ostbevern wartet weder ein schwankender Riese noch ein Team mit Generationswechsel auf sie. Daniel Kimminas gestandene Truppe hat sich fest hinter der Spitzengruppe etabliert. Damit das so bleibt, braucht es gegen Greffen und Nullacht noch mal Punkte. Zum Abschluss warten nämlich noch mal Warendorf und Mauritz sie.
Heimspiel Tipp: 1:3
Stoffers: Knappes 1:2
1. FC Gievenbeck II – TSV Handorf (Sa., 16:30 Uhr)
Nach Warendorf bohren die Gäste aus Handorf das nächste dicke Brett. Erneut dürfen sie gegen einen Gegner ran, der in dieser Saison eine überragende Vorstellung hält. Aber gerade in diesen Spielen können die Handorfer zu ihrem Selbstvertrauen zurückfinden und starken Gievenbeckern den neunten Saisonsieg vermiesen. Bei Münster 05 spielte der Tabellenfünfte mit 5:0 mal wieder seine Klasse auf und kann nun mit einem weiteren Sieg den Kontakt zur Spitzengruppe halten.
Heimspiel Tipp: 2:2
Stoffers: Ich glaube an uns. Wir haben zum Spaß zurückgefunden und werden uns belohnen. Niklas Annegarn und Nils Dohmen treffen. 1:2
FC Münster 05 – SC Füchtorf (Sa., 17 Uhr)
Fast die Hälfte der Spielzeit ist vorüber und dem FC Münster 05 ist mittlerweile klar, die Saison wird verdammt zäh und lang. Das momentane Schlusslicht der A1 benötigt dringend Punkte, kann vor Weihnachten aber noch was draufpacken. Füchtorf, Kinderhaus und Everswinkel heißen die nächsten drei Gegner. Da muss eigentlich zwingend etwas her! Mit doppelter Punktzahl als die Nullfünfer wiegen sich die Füchtorfer gerade in Sicherheit. Nach unten kann im Moment eigentlich nicht viel passieren. Allerdings warten mit Sendenhorst und Gievenbeck noch zwei Brocken vor der Pause auf sie. Ein Dreier gegen Nullfünf und der SCF überwintert im gesicherten Mittelfeld. Somit wird es auch für Füchtorf noch mal wichtig, wenn es in die Coerheide geht.
Heimspiel Tipp: 2:4
Stoffers: 2:0. Felix Knülle gönne ich einen Doppelpack.
Warendorfer SU – VfL Sassenberg (Mi., 19:30 Uhr)
Das Derby zwischen Warendorf und Sassenberg klingt immer noch nett, auch wenn Sassenberg gerade nur im Mittelfeld rumrennt. Gegen klar favorisierte Warendorfer wird sich der VfL mit Mann und Maus wehren und der großen WSU vielleicht mal wieder eine Niederlage lehren Siegt die Mannschaft von Lukas Krumpietz und Domenic Canta nun aber noch in beiden Heimspielen, ist ihr die Vizemeisterschaft kaum noch zu nehmen. Danach folgt noch Ostbevern. Verdient kann die WSU nach ihrem wahnsinnigen Comeback dann auch mal die Füße hochlegen.
Heimspiel Tipp: 3:1
Stoffers: 1:1