Kreisliga A1
Die Viertelstunde des SV Mauritz
Von Jakob Hehn
(12.12.22) Lange biss sich der Spitzenreiter SV Mauritz am BSV Ostbevern die Zähne aus. Kurz nach dem Wiederanpfiff müssen die Mauritzer dann sogar noch einem Rückstand hinterherlaufen. Aber hey, alles kein Problem für die Gäste. "Wir waren bis auf 15 Minuten ebenbürtig", verriet Ostbeverns Trainer Daniel Kimmina. Diese Viertelstunde reichte aber dem SV beim 2:1 (0:0)-Auswärtssieg. In dieser Phase drehte er das Spiel. Obwohl es durch eine rote Karte am Ende nochmal eng wurde.
"Insgesamt war in Halbzeit eins nicht viel los", fasste Ivo Kolobaric, Coach der Mauritzer, zusammen. Kaum Möglichkeiten auf beiden Seiten. Es scheiterte am finalen Pass, der aus einer guten Aktion eine richtige Torchance macht. "Mauritz hatte um die 60 Prozent Spielanteile, aber wurde auch nicht wirklich gefährlich", sagte Kimmina. Nach der Pause sollte es dann aber losgehen. Und wie.
Kolobaric: "Er hat seine menschliche Seite gezeigt"
Ab ging dann die wilde Fahrt. Zwar blieb es weiterhin recht ausgeglichen, nur ging der BSV jetzt in Führung. Marcel Graf knallte den Ball aus 20 Metern flach ins Eck (53.). "Das war wie ein Weckruf für uns. Wir haben dann viel mehr Gas gegeben", sagte Kolobaric. Chance um Chance erspielten sich die Gäste jetzt. "Die waren jetzt deutlich präsenter. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich kommen musste", sagte Kimmina. Den erzielte dann Justus Seifert, der von Benjamin Siegert in Szene gesetzt wurde (67.).
Nur wenig später traf Benjamin Holz nach einer guten Einzelaktion zur Führung (71.). Spiel also gedreht. Zwei Minuten später flog Nils Hönicke nach überhartem Einsteigen mit Rot vom Platz. Das hielt die Mauritzer aber nicht auf, weiter zu machen. Nur verpassten sie die Entscheidung. "Wie er den nicht macht, ist fast schon Kunst. Unser Torjäger hat mal seine menschliche Seite gezeigt", scherzte Kolobaric. Die Rede ist von Wenzel Voß. Nach einer Flanke köpfte er den Ball aus einem Meter per Auftitscher auf die Latte. Das ist wirklich schon fast unmöglich aus der Distanz.
"Mauritz hat sich dann logischerweise etwas tiefer gestellt", verriet der Übungsleiter des BSV. Klar, der SVM war ja auch einen Mann weniger. "Wir hätten uns den Stress aber ersparen können, wenn wir vorher das 3:1 machen", sagte Kolobaric. Die letzte große Chance für die Hausherren hatte Steffen Cramer. Nach einer Ecke scheiterte er aus kürzester Distanz am Keeper der Gäste Simon König. "Wie der den Ball hält, verstehe ich immer noch nicht", sagte Kimmina.
BSV Ostbevern - SV Mauritz 1:2 (0:0)
1:0 Graf (53.), 1:1 Seifert (67.)
1:2 Holz (71.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte an Nils Hönicke wegen überhartem Einsteigen (73.)