Aasees Woche der Wahrheit

Von Luca Adolph

(02.03.23) Die Rückrunde ist zwar noch jung, für BW Aasee II steht aber schon jetzt einiges auf dem Spiel. Die Mannschaft muss dringend punkten. Es hilft ja alles nichts. Seit dem vergangenen Spieltag ist die Luft da unten verdammt dünn. Durch seinen Sieg setzte der FC Münster 05 die anderen Kellerteams unter Druck. Im direkten Duell mit den Nullfünfern steht für Aasee daher schon eine kleine Vorentscheidung an.

Bei vier Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz wird einem schon mal mulmig. Vor allem wenn eines dieser berüchtigten Sechs-Punkte-Spiele bevorsteht. Münster 05 dürfe Aasee auf keinen Fall davonziehen. So sieht's Rechtsaußen Max Wilhelm: "Dass wir unten drin stehen, müssen wir ausblenden und das Spiel wie jedes andere angehen. Wir brauchen vollste Konzentration und müssen unsere Leistung abrufen. Dann können wir dieses Spiel auch gewinnen."

"BWA unabsteigbar"

Aasees Saison verlief bislang turbulent. Das Team startete mit knappen Niederlagen in die Saison. Oft fehlte das Spielglück und BWA wurde von einigen Verletzungen gestoppt. Dazu kam eine hohe Fluktuation an den Spieltagen. Der 23-Jährige weiß, woran es lag: "Wir sind eine Studentenmannschaft. Da ist es immer schwierig, Stabilität reinzukriegen. Spiele, die auf der Kippe standen, haben wir so oft verloren. Selbst die Teams von unten spielen nun mal keinen schlechten Ball." Das Comeback von Knipser Felix Mersmann war für Aasee schon mal wichtig. Erstmals seit November stand der Knipser gegen Kinderhaus wieder auf dem Platz. Er strahlt vor dem Kasten die nötige Torgefahr aus.

Dafür fallen Johannes Poerschke (Schienbeinentzündung) und auch Wilhelm gegen die Nullfünfer aus. Bei Aasees Mittelfeldmann kamen nach zweieinhalb Jahren die Schrauben aus dem Arm. "Das nervt mich schon extrem. Ausgerechnet jetzt in der Phase. Aber es wird, ich habe ein gutes Gefühl", sagt Wilhelm vorm Münster 05-Spiel. Die Blau-Weißen sind guter Dinge. Die vergangene Spielzeit hat Aasee dahingehend beflügelt.

Am letzten Spieltag der Vorsaison entging BWA durch einen Sieg über den SV Herbern II einem Entscheidungsspiel. Daraus entstand ein Credo, das Aasee auch heute noch lebt. "Unsere Gruppe heißt nicht ohne Grund 'BWA unabsteigbar'. Wir sind noch nie abgestiegen und Costa als Trainer auch noch nicht. Das bleibt so. Auch in diesem Jahr sind wir unabsteigbar", legt sich Wilhelm fest. Wenn es danach geht, macht Aasee dafür gegen Nullfünf den ersten Schritt.

Anschwitzen, der 21. Spieltag:

BW Aasee II – FC Münster 05 (So., 12:15 Uhr)
Ohne Trainer Costa Fetsch startet Aasee in die wichtige Partie gegen Nullfünf. Der Coach ist übers Wochenende nicht zugegen und wird von seinem Co Felix Schatz vertreten. Nachher würde er Fetsch gern von einem Sieg berichten. Nur haben die Gäste dagegen sicher etwas einzuwenden. Mit breiter Brust reisen die Nullfünfer an den Aasee. Der 5:3-Sieg gegen den VfL Sassenberg kam genau zur richtigen Zeit und löste was los beim Team. Torhüter Felix Malkowski möchte nun den nächsten Dreier sehen: "Von den letzten vier Spielen haben wir vier gewonnen und sind langsam auf Kurs. Das war wichtig. Gerade vor dem Aasee-Spiel. Da wollen wir uns endgültig befreien."
Heimspiel-Tipp: 1:2
Max Wilhelm: Ein Must-win-Spiel. Ich glaube an die Jungs. 4:2. Freddie Sommer und Mersmann treffen für uns.

SG Telgte II – SC Westfalia Kinderhaus III (So., 12:30 Uhr)
Bei Kinderhaus III wirkt weiterhin alles so schön unbekümmert. Selbst, wenn sich das Team mal zwei fängt, spielt die Truppe munter weiter und kam gegen Aasee so auf ein starkes 6:2. Telgte hat zum Start einen unangenehmen Gegner erwischt. Für die Telgter war gegen Gievenbeck II (0:5) einfach nichts drin. Im Duell der Aufsteiger sind die Kinderhauser favorisiert. Gerade als Underdog absolvierte Telgte aber auch das eine oder andere richtig gute Spiel.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Wilhelm: 1:2

SC Münster 08 II – SV Mauritz (So., 13:15 Uhr)
Nun greift auch der Spitzenreiter ins Spielgeschehen ein und darf hierfür gleich mal an den Kanal reisen. Fast wäre die Warendorfer SU vergangene Woche gegen Münster 08 ins Stolpern geraten. Bloß ging den Gästen beim 1:2 (1:1) in der zweiten Halbzeit der Saft aus. In den Duellen mit den Spitzenteams ist Nullacht meist besonders heiß. Mauritz wird sich daher strecken müssen, um bei seinem Auftakt alle Punkte einzutüten. Ohne den rotgesperrten Nils Hönicke reist der Tabellenführer an den Mauritz-Lindenweg. Bei dem Straßennamen wird sich der SVM aber trotzdem sicher wie zuhause fühlen.
Heimspiel-Tipp: Mauritz startet stolperfrei. 1:3
Wilhelm: 0:3

BSV Ostbevern – 1. FC Gievenbeck II (So., 15 Uhr)
Als die SG Sendenhorst patzte, war die Zwote vom 1. FC Gievenbeck zur Stelle und kletterte um einen Platz in der Tabelle. Gerade in der zweiten Hälfte präsentierten sich die Möwen wie ein Spitzenteam und machten keinen Halt mehr vor Telgtes Reservetruppe. Den vierten Rang möchte das Team verteidigen und könnte nun an diesem Spieltag weit oben reinschießen. Während sich Westbevern und Warendorf gegenseitig bespielen, können die Gievenbecker den Abstand minimieren. Ostbevern verließ sich zuletzt auf seine Comeback-Qualitäten und machte gegen Eintracht Münster noch einen 0:3-Rückstand wett. Damit reichte es noch zu einem Punktgewinn gegen den Tabellenletzten. Die Anfangsstunde gehörte aber der Eintracht. Sie verlor am Ende den sicheren Sieg und gab Ostbevern ordentlich Selbstvertrauen mit auf den Weg.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Wilhelm: Das riecht nach einem Upset für Ostbevern. 2:0

SV Ems Westbevern – Warendorfer SU (So., 15 Uhr)
Mal angenommen, Westbevern gewinnt jetzt auch noch das Rückspiel. Was wäre dann wieder für die Top-Fünf drin? Viel ist noch nicht passiert, aber Ems und die jungen Gievenbecker machen gerade keine Anstalten, die beiden Top-Teams von oben ziehen zu lassen. Im Hinspiel schlug Westbevern das favorisierte Team aus Warendorf. Fortuna war ihnen beim 2:1 aber auch wohl gesonnen. Die WSU will sich nun um jeden Preis revanchieren und mit zwei wichtigen Siegen gegen Nullacht (2:1) und Westbevern langsam die Spitze anvisieren. Am Sickerhook ist jedoch Vorsicht geboten. Ems ist das einzige Team, das die WSU bisher schlug.
Heimspiel-Tipp: Warendorf patzt in Westbevern. 1:1
Wilhelm: Beide haben starke Offensiven, aber es riecht nach einem langeweiligen Unentschieden. 1:1

SG Sendenhorst – FC Greffen (So., 15 Uhr)
Was war das für eine erste Hälfte von der SG Sendenhorst? In Everswinkel kam die SGS schwach aus der langen Pause raus. Erst im zweiten Durchgang fand die Truppe von Flo Kraus zu alter Stärke zurück. Ein Sieg war beim 1:1 aber nicht mehr drin. Gegen Greffen erwartet der Coach nun wachsame 90 Minuten. Ansonsten kommt eben Greffen zu seinen ersten Punkten. Beim Jahresauftakt war für die Gäste noch nichts zu holen. Die Mannschaft war bemüht, verlor am Ende aber recht deutlich gegen Ems (1:5). Da Münster 05 punktete, rumpelte es im Keller. Aasee II und Greffen trennt nun mehr als ein Spiel von einem Nicht-Abstiegsplatz. Jeder Zähler wird gerade gebraucht. In Sendenhorst rufen die Greffener zur Aufholjagd.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Wilhelm: 4:1

TSV Handorf – SC Everswinkel (So., 15 Uhr)
In der Heimtabelle absolvierten einige Teams mehr als doppelt so viele Partien wie die Handorfer. Der TSV holt gerade also einiges an Heimspielen nach. Acht davon in Folge stehen bei ihm auf dem Plan. Das erste gegen den SC Füchtorf (3:0) wurde schon mal gewonnen. Auf seiner neuen Koppel könnte Handorf nun zum Serienkiller werden. Das nächst Opfer wäre der SC Everswinkel. Im Hinspiel kamen die Gäste beim 0:6 unter die Räder. Aktuell wirken die Everswinkler jedoch wesentlich gefestigter. Trotz zahlreicher Ausfälle holte sich der ersatzgeschwächte SCE einen Punkt (1:1) gegen die SG Sendenhorst. Das Ergebnis gegen den Fünften konnte sich mal wieder sehen lassen. In der Tabelle liegen beide Teams nur fünf Punkte auseinander.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Wilhelm: 3:2

VfL Sassenberg – SC Füchtorf (So., 15:30 Uhr)
Die Sassenberger erwischten einen bitteren Start und wirkten beim FC Münster 05 irgendwie gerädert. Trotz drei Toren hatte sich Trainer Patrick van der Sanden vorne mehr erhofft. Auch hinten gab es beim 3:5 ein großes Loch. Das soll zu Hause gegen Füchtorf nun besser werden. Ansonsten könnte Füchtorf das Team schon bald überholen und dem VfL noch die Gefahrenzone drohen. Die Gäste hielten ihre Partie in Handorf hingegen lange offen. Erst in der Schlussphase wurde es beim 0:3 deutlich. Fürs Derby nimmt sich Füchtorf nun mehr vor. Wie im Hinspiel hofft der SC auf Punkte gegen Sassenberg.
Heimspiel-Tipp: 1:1. Beide bewegen sich nicht so richtig von der Stelle.
Wilhelm: 2:2