Füchtorf will erst nach rot-weißer Nacht feiern

Von Luca Adolph

(02.09.22) 76 Jahre nach seiner Gründung lässt sich der SC Füchtorf nicht lumpen. Der Sportclub ist etwas in die Jahre gekommen, pimpt sich jetzt aber wieder jung. Bei der rot-weißen Nacht feiert der Verein seinen neuen Look und bedankt sich bei all seinen Helfern für den heftigen Support. Keine Frage – beim Dorfverein in Füchtorf gab es natürlich reichlich vor Ort.

An der Jahnstraße wurde geschuftet. Deshalb gibt es dort, wo Gemeinschaft groß geschrieben wird, nun auch ein Haus, in dem sie ausgelebt werden soll. Neue Kabinen, ein Besprechungsraum sowie eine Kantine füllen das neue Füchtorfer Gemeinschaftshaus. Neuerdings sieht die alte Turnhalle also nach was aus! Mit Sack und Pack haben die Vereinsmitglieder außerdem ein neues Verkaufsgebäude hochgezogen. Clever wie sie sind, wurde drinnen natürlich ein fetter Kühlraum eingehoben. Selbstredend war hierbei auch SC-Urgestein Hendrik Rüter mit seiner ersten Mannschaft von der Partie. Die weiß schließlich, wie man sowas macht und gestaltete fleißig das Geschehen.

SC Füchtorf in Person

"Zum Jubiläum wurde einiges neu gebaut. Deswegen waren wir fast jeden Samstag mit zehn bis fünfzehn Leuten an der Anlage. Das hat schon zusammengeschweißt. Morgen wird alles eingeweiht, danach geht's dann in die rot-weiße Nacht", sagt Rüter nach getaner Arbeit. Dass beim SC alles Hand in Hand geht, versteht sich von allein. Viele aus der ersten Garde leben den Verein schon von klein auf. Rüter ist einer davon und laut Coach Thorsten Butz sowas wie DER Füchtorfer Jung: "Hendrik ist ein Ur-Füchtorfer, den ich als Mr. Zuverlässig beschreiben würde – ein überragender Typ."

Seine ganze Jugend durchlief der Rechtsverteidiger beim SC und kann sich kaum vorstellen, von hier mal wegzugehen. Warum auch, seinen Arbeitsplatz bei der LVM-Versicherungsagentur Aloys Rüter legte er fußläufig ums Vereinsareal. Da wundert es keinen, dass er bei wirklich jedem Training auf der Matte steht. "Natürlich fahre ich irgendwann auch mal in den Urlaub, versuche aber schon immer dabei zu sein. Seitdem ich im Seniorenbereich bin, hat sich das bei mir so eingespielt. Vielleicht kommt Thorsten deshalb auf die Namensidee", erklärt der 29-Jährige.

Etwas weniger zuverlässig zeigte sich die Mannschaft hingegen, als es neulich ums Punkten ging. Gut, mit Sendenhorst (2:4) und Handorf (1:4) hatte sie auch dicke Bretter zu bepinseln. Schon okay, dass da nichts ging. Dafür schnürte sie beim ersten Spiel gegen den SC Everswinkel mit glatt 3:0 einen satten Dreier. Im Derby gegen den VfL Sassenberg will es Füchtorf nun wissen. "Die Motivation war unter der Woche noch mal eine andere. Man hat gemerkt, dass sich das Derby positiv auf die Stimmung auswirkt. Der Sieg sollte drin sitzen", sagt Rüter und sorgt dafür, dass die rot-weiße Nacht bei seinen Männern nicht allzu sehr nachwirkt: "Wegen des Jubiläums haben wir das Spiel extra dahingelegt. Das wird etwas Besonderes und unser Anspruch ist es, zuhause zu gewinnen. Die drei Punkte sind wichtiger als die Party."

Anschwitzen, der 4. Spieltag:

SC Westfalia Kinderhaus III – SG Telgte II (So., 15 Uhr)
Man ist ja fast geneigt, auf den Kinderhauser Bandwagon aufzuspringen. Zwei aus drei Spielen konnte die Elf von Marcel Nordhoff immerhin schon gewinnen. Im Duell der Aufsteiger verhält sie sich vielleicht wie einer und lässt nach zwei Siegen wieder mal was liegen. Die Telgter würden sich freuen, schließlich gab es außer einen Punkt, noch nichts zu feiern. Durch ihr schmeichelhaftes Remis beim 0:0 gegen Gievenbecks Reserve wurde aber eventuell etwas bei ihnen freigesetzt. Pocht Telgte nun auf einen Sieg, ist die Sache mit dem Selbstvertrauen jedenfalls geritzt.
Heimspiel-Tipp: Hab' versprochen, nicht mehr gegen Kinderhaus zu tippen, bis die Serie reißt. 3:1
Hendrik Rüter: 2:2

Warendorfer SU – SV Ems Westbevern (So., 15 Uhr)
Lukas Krumpietz kehrt als Trainer zurück. Zwischen ihm und der WSU ist es Liebe auf den zweiten Blick. Nach dem 3:3 gegen Nullacht II übernimmt er das immer noch ungeschlagene Team der Warendorfer SU. Wie undankbar, dass er hierbei gleich gegen Westbevern beginnt. Ems spielte bisher einen soliden Schuh und kam nur gegen Sendenhorst (1:3) kurz aus dem Tritt. Sieht man von dem Spitzenspiel am Dienstag in Sendenhorst ab, steigt das Top-Spiel dieses Wochenende in Warendorf.
Heimspiel-Tipp: 3:2
Rüter: 3:1

SC Füchtorf – VfL Sassenberg (So., 15 Uhr)
Liebe Sassenberger, ihr habt's ja gelesen: Ihr dürft den Füchtorfern nicht das Wochenende vermiesen. Wird euch Jacke wie Hose sein, ich weiß. Fürs Derby bekommt ihr euch sicher angeheizt. Nach dem bitteren 2:2 (1:1) wäre das auch okay. Immerhin hätte sich die Truppe von Patrick van den Sanden die Punkte hierbei mehr als verdient. Für den ersten Dreier müsste in Füchtorf jedoch alles zusammenkommen, weil Rüter und Co. die rot-weiße Nacht nicht zu lang werden lassen.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Rüter: Ein Sieg würde helfen, den Sonntag zu versüßen. Da ich klassisch fürs Verteidigen zuständig bin, überlasse ich Emir Peci, Max Versmold und Jan-Hendrik Gessat beim 3:1 das Toreschießen.

FC Münster 05 – SV Blau-Weiß Aasee II (So., 15:30 Uhr)
In Sassenberg schickte Coach Daniel Alpmann schon zum dritten Mal seine All-Star-Elf ins Rennen und bediente sich hierfür gleich mehrfach bei den Altherren. "Das Kicken haben sie nicht verlernt", sagt Alpmann und fügt hinzu, dass nur hinten oft die Puste aus war. Bisher langte es damit zu nicht mehr als einem Punkt und das obwohl sie Maschine David Menberg aus dem Vorruhestand reaktivierten. Gegen die noch punktlose Truppe von Costa Fetsch holen die Gievenbecker jedoch Luft und wollen den Gast erneut ohne etwas Zählbares zurück an die Bonhoeffer verfrachten. Für beide Teams wäre es langsam an der Zeit, den Knoten jetzt mal loszumachen. Aasee und Nullfünf brauchen Punkte, um nach vier Spielen nicht in Rückstand zu geraten.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Rüter: Puhh, kann ich gar nicht einschätzen. 1:3

1. FC Gievenbeck II – BSV Ostbevern (So., 17 Uhr)
Was ein Schmarrn, dass Gievenbeck nicht in Telgte gewann. Hier führten die Möwen durchweg Regie, drückten beim 0:0 die entscheidende Murmel nur nicht übers Ziel. Alles in allem zeigt die Entwicklung der Zweiten weiterhin nach oben und kann daheim gegen Ostbevern nun sogar steilere Kurven bekommen. Aber? Punktemäßig läuft es beim BSV noch etwas besser! Er spielte bislang einen Zähler mehr ein als sein Gegenüber. Nach dem 6:2 (5:1) über Eintracht Münster war Übungsleiter Daniel Kimmina froh, dass sein Team gegen Warendorf verlor. Ansonsten hätte er seine Jungs noch einfangen müssen. Vielleicht darf er das aber nach einem Erfolg am Sonntag immer noch! Dann hätte seine Truppe drei Siege in Serie im Gepäck und wäre mit dem vollen Rucksack auch bestimmt nicht zu flink.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Rüter: 2:3

SG Sendenhorst – TSV Handorf (Di., 19:45 Uhr)
SGS-Trainer Flo Kraus und seine Gegenüber Jens Kormann und Christian Hölker können sich schon mal was zurechtlegen. Der Sieger aus dem Spiel darf sich nämlich mit der Meisterfrage beschäftigen. Wobei nöö, das käme vielleicht doch etwas verfrüht. Wir regeln es anders. Danach gibt es einfach kein Brimborium um den weiteren Weg. Nach vier Siegen aus vier Spielen wissen alle, wohin die Reise geht. Der Gewinner hieraus kann jetzt vorpreschen, also viel Spaß mit der Partie! Bin mir sicher, hier ist was drin, wenn der Zweite den Ersten begrüßt.
Heimspiel-Tipp: Will ich gerade nicht tippen müssen und gehe von daher mit einem Handicap ins Tippspiel..
Rüter: Hammerspiel! Handorf sehe ich als Favorit. 1:2