Kreisliga A1
Warendorf schießt in den Ofen
Von Luca Adolph
(04.09.22) Die Rückkehr des Trainerteams um Lukas Krumpietz und Domenic Canta an die Von-Ketteler-Straße kam für viele sicher überraschend. Nur den SV Ems Westbevern hat sie nicht von den Socken gehauen, allerdings wirkte er gegen die Warendorfer SU auch nicht gerade gelassen. Beim Wiedereinstand vermasselte Ems ihr zwar die Tour, spielte beim 2:1 (0:0)-Sieg aber nicht unbedingt besser als die WSU.
"Es ist nicht so, dass ich sagen kann, wir hätten guten Fußball gespielt. Wir standen eher so Spalier. Wirklich verdient war es nicht, aber in unserer Liga ist es manchmal so, dass es sich rächt. Gegen Sendenhorst waren wir zum Beispiel das bessere Team. Da gab es keine Punkte für uns. Dann nehmen wir sie halt diesmal mit", stand Ems-Coach Andrea Balderi ein glückliches Lächeln im Gesicht. Denn schmeichelhaft kehrte seine Elf mit drei Punkten an die Bever zurück. Glücklose Warendorfer waren hingegen wegen ihrer Chancenverwertung bedient. Mehrfach hielten die Hausherren auf den Kasten, trafen nur zu oft daneben.
Neufend macht sich 'nen Entspannten
Nicht gerade häufig hatte Ems-Schnapper Killian Neufend was zu tun. Einmal prüfte ihn Julian Gösling, nachdem er von Henning Walbelder freigespielt worden war. Neufend war hier auf seinem Posten und hätte sich danach auch gut einen Tee aufsetzen können. Warendorf versuchte schon, ihn ständig zu beschäftigen – semmelte nur häufig daneben und brachte den Keeper damit nicht ins Schwitzen. "Die Jungs wollten es Domenic und mir zeigen, das hat man gemerkt. Sie waren dominant und auch die bessere Mannschaft. Nur mit dem Toreschießen war es so eine Sache. Schon zur Pause müssen wir eigentlich mit zwei Toren führen", sagte Krumpietz zum disziplinierten und zugleich uneffektiven Warendorfer Spiel.
Nach seiner versuchten Vorlage probierte sich Walbelder selbst und köpfte daneben (11.). Danach investierte die WSU viel und kam zu weiteren Szenen. Jan Hakenes spielte Kapitän Tobias Schwienhorst frei, der das Spielgerät aber über die Latte fegte. Anschließend gesellte sich beim Gastgeber auch noch Pech hinzu. Warendorf haderte mit den Schiedsrichterentscheidungen und kam hiernach aus der Ruhe. Göslings Schuss, der endlich mal über die Linie purzelte, wurde abseitsbedingt von Markus Austerhoff zurückgepfiffen (60.). Balderi hätte sich nicht beschwert, wenn seine Elf hiermit zurückgelegen hätte: "Er hat gepfiffen und danach auf einen Spieler gezeigt. Wenn der zählt, rege ich mich nicht auf."
Neufend kommt davon
Vorher war es auch schon zu einer strittigen Elfersituation gekommen, bei der Neufend das Schussbein von Gösling mal eben aus den Angeln hob (57.). "Ja, den hätte ich wohl gepfiffen", sagte Balderi hierzu und wog sich später im Glück, denn nach Schwienhorsts sattem Winkeltreffer (73.) schlug auch seine Elf zu. Philip Schange, Yannic Tewes und Hendrik Schlunz marschierten los und kombinierten sich bis zu Jan Nosthoff vor, der wiederum neben dem Pfosten einnetzte und Ems den baldigen Ausgleich bescherte (79.).
Zwanzig Meter vor dem eigenen Kasten packte Tom Kruse hiernach zu. Unsauber trennte er Schlunz vom Ball und sah als vermeintlich letzter Mann Rot (81.). Auch hiermit war Warendorf sichtlich nicht d'accord und verlor hiernach den Faden beim entscheidenden Tor. Den folgerichtigen Freistoß führte Schlunz zu Tewes, der entgegen von Frederic Leves Laufrichtung Warendorf den Stecker zog (82.). "Eigentlich ein gutes Spiel von uns, aber nachher wurde es dann wild. Die Jungs haben uns aber schon unter der Woche gezeigt, wie lernfähig sie sind. Außer der Chancenverwertung habe ich nichts zu meckern und wir wissen jetzt, wo wir anpacken müssen", resümierte Krumpietz abschließend.
Warendorfer SU – SV Ems Westbevern 1:2 (0:0)
1:0 Schwienhorst (73.), 1:1 J. Nosthoff (79.),
1:2 Tewes (82.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Warendorfs Tom Kruse wegen Notbremse (81.).