Kreisliga A1
Sassenbergs erster Punktverlust
Von Finn Bruns
(20.10.24) Ausgerechnet der Tabellenvorletzte SC Everswinkel hat am elften Spieltag für den ersten Punktverlust des VfL Sassenberg gesorgt. Nach dem 1:1 (0:0) haderte SCE-Coach Raphael Smelko sogar ein wenig damit, dass sein Team noch einige hochprozentige Chancen ausgelassen hatte: "Unterm Strich fehlen uns die zwei Punkte im Abstiegskampf. Mit unserer Einstellung bin ich aber zufrieden." In Sassenberg hatte man die Kräfteverhältnisse ein bisschen anders bewertet, eine Welt brach für die Hesselstädter aber nicht zusammen.
"Das wirft uns auf keinen Fall aus der Bahn. Ich würde auch nicht sagen, dass es ein Ausrutscher war. In den letzten Wochen haben wir nicht gut gespielt und die drei Punkte geholt, heute haben wir ein gutes Spiel gemacht und nicht gewonnen", meinte VfL-Trainer Nick Ostlinning. Seine Mannschaft hatte allerdings große Schwierigkeiten, gegen die tief stehenden Gastgeber vors Tor zu kommen. Einiges ging im ersten Durchgang über Tobi Brand, der mit zwei Kopfbällen und einem Seitfallzieher scheiterte, insgesamt wusste Sassenberg mit seinem Ballbesitz allerdings zu wenig anzufangen. "Im letzten Drittel fehlte uns die entscheidende Idee", befand Ostlinning.
Tom Scheffer bringt Everswinkel in Führung
Everswinkel versuchte es hingegen immer wieder mit schnellen Umschaltmomenten - nach einer Viertelstunde etwa war Lars Ottens nach einem Anspiel von Markus Wieloch plötzlich frei vor dem Tor, doch er scheiterte an Sassenbergs Schlussmann David Bergstein. Außerdem verzog Janek Schomaker aus einer Rückraumposition, nachdem er vom flinken Ottens bedient worden war. Kurz nach der Pause gingen die Hausherren schließlich in Führung, Tom Scheffer ließ nach einem Ballgewinn von Wieloch erst einen Gegenspieler aussteigen und schlenzte den Ball dann "wunderschön" (Smelko) ins Eck (50.).
Die Sassenberger blieben jedoch auch nach dem Rückstand geduldig, das Selbstvertrauen aus den vergangenen Wochen und Monaten war den Gästen durchaus anzusehen. Ein Kopfball ging jedoch nur an den Querbalken, Björn Unland und Johannes Vogelsang vergaben weitere gute Chancen. In der 77. Minute machte Tom Rabe es besser, als er ein Anspiel von Vogelsang per Volley verwertete und zum Ausgleich traf. Anschließend drückte der Ligaprimus natürlich auf den Siegtreffer, Lukas Nienaber wurde jedoch im letzten Moment geblockt und nach einem Einsteigen gegen Vogelsang gab es fünf Minuten vor Schluss keinen Elfmeter.
"Es macht einen Unterschied..."
Auch im zweiten Durchgang bekam Sassenberg seine defensiven Anfälligkeiten jedoch nicht komplett abgestellt. Fynn Auffahrt hatte Sassenbergs Keeper in den Schlussminuten quasi schon umkurvt, doch Bergstein machte sich gaaaaanz lang und fischte ihm den Ball noch vom Fuß. Außerdem verfehlte Ottens den Kasten mit seinem Abschluss minimal und Schomaker verpasste in aussichtsreicher Position den richtigen Zeitpunkt zum Schießen. Smelko resümierte: "Unterm Strich geht das 1:1 in Ordnung, weil Sassenberg mehr vom Spiel hatte. So ein Spiel ist für unsere Köpfe einfacher als das gegen Freckenhorst am vergangenen Spieltag. Es macht einen Unterschied, ob du den Tabellenführer ärgern kannst oder unter hohem Druck im Keller spielst."
Ostlinning erklärte derweil: "Eine ganze Saison lang ohne Punktverlust zu bleiben, ist einfach unrealistisch. Das haben ja noch nicht einmal Mauritz oder Warendorf geschafft. Wir hatten mehr vom Spiel und es hätten mehr Tore für uns fallen können, von Everswinkel war es aber eine gute kämpferische Leistung. Gegen Freckenhorst wollen wir jetzt wieder einen Heimsieg holen, ohne Wenn und Aber."
SC Everswinkel - VfL Sassenberg 1:1 (0:0)
Tore: 1:0 Scheffer (50.), 1:1 Rabe (77.)