Sprakels Wechsel zünden

Von Finn Bruns

(20.10.24) Lange lag der SC Sprakel im Aufsteigerduell mit GW Westkirchen mit 0:2 hinten, erst in der 76. Minute glückte dem SCS der Anschlusstreffer. Doch in der Schlussphase zündeten die Nordmünsteraner ein Feuerwerk ab und konnten sich auf ihre Joker verlassen, während Westkirchen gegen Ende die Körner fehlten. Schließlich gewannen die Hausherren noch mit 4:2 (0:1). Zwei Tore erzielte dabei Daniel Ziegner - ansonsten trägt sich der Abwehrmann eher selten in die Torschützenliste ein...

""Ziege" war heute unser Matchwinner. Er hat sich gegen Ende selbst etwas offensiver eingeschaltet", erklärte Sprakels Trainer Christopher Klimek. Eine Viertelstunde vor Schluss verkürzte Ziegner zunächst, nachdem er den Ball zuvor selbst zu seinem Vorlagengeber Max Ahlert gespielt hatte (76.), dann traf er nach dem Ausgleich von Rachid Kraatz (86./Foulelfmeter nach einem Halten gegen Ahlert) in der ersten Minute der Nachspielzeit per Kopf zum 3:2. Dieses Mal hatte Stefan Ackermann den Ball zum Torschützen befördert - ob absichtlich oder nicht, sei mal dahingestellt. Kraatz markierte nach einem Konter gegen die weit aufgerückten Gäste schließlich den Endstand (90.+4). 

"Ich glaube nicht, dass wir auf Unentschieden spielen können"

Klimek erklärte: "Unsere Wechsel haben ganz gut funktioniert. Mit Lasse Ostholt und David Renvert wurden wir im Zentrum ein bisschen besser." Auch der Spielertrainer selbst war nach dem zweiten Gegentor auf den Platz gestiegen. "Der Gegner war nach 65 Minuten schon relativ platt, sodass wir die Räume zum Zocken bekommen haben", so Klimek weiter. 

Vor dem Seitenwechsel hatte das alles noch ganz anders ausgesehen. Nach einer halben Stunde gingen die Grün-Weißen nicht unverdient durch Timo Hilse in Führung, nachdem Yanik Kleemann ein Missverständnis in Sprakels Hintermannschaft ausgenutzt hatte (31.). "Mit der ersten Halbzeit waren wir ziemlich zufrieden. In unserer besten Phase haben wir Druck gemacht und den Gegner gar nicht ins Spiel kommen lassen. Das ist über 90 Minuten aber natürlich schwierig zu spielen", meinte Westkirchens Co-Trainer Sebastian Zumbusch. Mitte der zweiten Hälfte verbesserte sich die Ausgangslage für seine Mannschaft sogar noch, denn Max Hellenkemper köpfte das 2:0, nachdem er sich den Ball zuvor selbst hochgeköpft hatte - Slapstick pur (64.). 

Doch Sprakel kämpfte sich mit der Zeit besser ins Spiel, wurde vom Anschlusstreffer beflügelt und drehte schließlich in den Schlussminuten noch einmal richtig auf. "Nach dem Ausgleich haben wir überlegt, ob wir auf Unentschieden spielen sollen. Ich glaube aber, dass wir das nicht können - daher sind wir am Ende voll auf den Sieg gegangen", berichtete Klimek. Zumbusch meinte: "Eigentlich musst du nach dem 2:2 sagen, dass du mit dem Punkt nach Hause gehst. Dass wir das nicht geschafft haben, ist ärgerlich für uns." 

SC Sprakel - GW Westkirchen 4:2 (0:1)
Tore: 0:1 Hilse (31.), 0:2 Hellenkemper (64.), 
1:2 Ziegner (76.), 2:2 Kraatz (86./FE), 
3:2 Ziegner (90.+1), 4:2 Kraatz (90.+4)