Kreisliga A1
Oh schaurig war's
Von Finn Bruns
(01.11.24) Mit Hochspannung war das Duell zwischen dem SC Everswinkel und dessen alten Trainer Christopher Dunkel-Steinhoff erwartet worden. Seine neuen Schützlinge von GW Gelmer nahmen dem Spiel allerdings mit ihrem frühen Doppelschlag früh die Spannung. Spätestens mit dem 3:0 kurz nach der Pause war Gelmers Sieg nicht mehr in Gefahr - bis das Spiel wegen des Nebels beinahe abgebrochen wurde. In Minute 87 ordnete Schiri Marvin Gieseking beim Stand von 4:0 eine Unterbrechung der Partie an. Zu wenig Weitsicht hatten die Akteure im Wester. Nach einer Viertelstunde wurde die Partie aber - entgegen der Everswinkler Hoffnung, dass das Spiel nicht mehr angepfiffen und neu angesetzt werden könnte - fertiggespielt. Es blieb beim überraschend deutlichen Sieg der Grün-Weißen.
Überraschend deutlich, weil sich Everswinkel in den vergangenen Wochen wesentlich stabiler präsentiert hatte und weil die Gelmeraner vor dem Spiel mit gerade einmal 14 Toren den schwächsten Angriff der Liga gestellt hatten. Doch früh machten die Gäste klar, dass sie diese Bilanz aufbessern wollen. Nach vier Minuten flankte Maik Schmidt den Ball von der Grundlinie in die Mitte, wo Eduardo Pacheco zur frühen Führung einnetzte. Nur drei Zeigerumdrehungen später war es erneut Pacheco, der für Gelmer traf, dieses Mal verwertete er einen Abpraller nach einem flatternden Distanzschuss von Schmidt (7.). "Wir haben in den ersten 15 Minuten einen sehr erwachsenen Fußball gespielt", freute sich Dunkel-Steinhoff, der die gesamte Startelf des SCE im vergangenen Jahr noch selbst trainiert hatte und sein neues Team dementsprechend gut auf den Gegner einstellen konnte.
"Zwei Herzen schlagen in meiner Brust"
Everswinkel wurde im Laufe des ersten Durchgangs aber besser und verzeichnete durch Fynn Auffahrt zwei gute Gelegenheiten, erst verpasste er aber den Zeitpunkt für ein Anspiel auf Janek Schomaker (20.), dann scheiterte er am Außenpfosten (30.). Kurz nach der Pause machten die Gelmeraner aber alle Everswinkler Hoffnungen auf eine Aufholjagd zunichte, Doppelvorbereiter Schmidt hatte 20 Meter vor dem Tor zu viel Platz, legte den Ball trocken ins linke Eck und sammelte seinen dritten Scorerpunkt des Abends. Kurz vor Schluss besorgte Thorsten Schürmann dann - ebenfalls aus der Distanz - den Endstand (82.).
"Für uns war der Start mit den zwei frühen Toren natürlich mega gut, auch das 3:0 fällt zu einem wichtigen Zeitpunkt. Aber Everswinkel hätte auch zwei oder drei Tore machen dürfen. Ich sehe sie nicht da, wo sie momentan stehen", resümierte Dunkel-Steinhoff. Außerdem zitierte er noch aus Goethes Faust: "In so einem Spiel schlagen, [ach, Anm. d. Red.], zwei Herzen in meiner Brust." Natürlich tue ihm die aktuelle Situation bei seinem Ex-Verein leid, auf der anderen Seite seien auch die Gelmeraner auf die Punkte angewiesen gewesen, um gar nicht erst in den Strudel des Abstiegskampfes zu geraten.
SC Everswinkel - GW Gelmer 0:4 (0:2)
Tore: 0:1 Pacheco (4.), 0:2 Pacheco (7.),
0:3 Schmidt (52.), 0:4 Schürmann (82.)
Bes. Vorkommnis: 15-minütige Spielunterbrechung kurz vor Schluss aufgrund von Nebel.