Kreisliga A1
Das Glück ist zurück
Von Finn Bruns
(16.03.25) In den vergangenen Wochen hatte die Reserve von Westfalia Kinderhaus die Schicksalsgöttin Fortuna nicht unbedingt auf ihrer Seite gehabt. Beim auf dem Papier ziemlich deutlichen 6:1 (4:1) gegen die Zwote vom SC Greven 09 war das anders. "Vor allem in der ersten Halbzeit lief es einfach mal zu unseren Gunsten, das Glück hatten wir uns in den letzten Wochen aufgespart", brachte es Westfalias Trainer Jonas Niemann auf den Punkt. Was er damit meinte? Die ersten drei Torschüsse saßen allesamt, vier von fünf Chancen im ersten Durchgang nutzten seine Schützlinge.
Den Anfang machte Joel Schürmann: Erst nickte er eine Flanke von Moritz Schewetzky zur frühen Führung ein (5.), dann erhöhte er nach einer Ablage von Fernando Seker (26.). Nur zwei Minuten später stellte Karl Ludwig Fischbach mit einem Schuss aufs kurze Eck auf 3:0 (28.), ehe Lukas Siepert wiederum mit dem Kopf eine Hereingabe von Noah Rensing verwertete (39.). "Von den vier Toren in der ersten Halbzeit haben wir drei mit dem Kopf erzielt - das ist eigentlich überhaupt nicht unsere Stärke", staunte Niemann nicht schlecht.
Die Verfolgerrolle tut K-Town gut
Auch wenn Cedric Feldmann kurz vor der Pause für Greven verkürzte (42.), hatte Nullneuns Coach Srdjan Kosoric viele Schwachstellen bei seinem Team ausgemacht: "In den entscheidenden Situationen waren wir nicht präsent und wach genug, wir bekommen die Gegentore viel zu einfach. Man hat gemerkt, dass viele Dinge nicht zusammengepasst haben." Personell hatte er aufgrund von Krankheiten, Verletzungen und Sperren einige Umstellungen vornehmen müssen. Zu Beginn der zweiten Hälfte machte Greven dann aber eigentlich ein gutes Spiel, ohne jedoch wirklich für Torgefahr zu sorgen.
Rensings Treffer zum 5:1 war schließlich die Vorentscheidung (75.). Eine Minute später stellte Lorenz Weinbrenner, der nach anderthalb Jahren in Lissabon sein Pflichtspiel-Comeback gab, den Endstand her (76.). Kurz vor Schluss wurde Grevens Keeper Till Uhlemann dann noch des Feldes verwiesen, weil er seinen Gegenspieler Max Picht außerhalb des Strafraums legte (88.). "Ich konnte die Sicht des Schiedsrichters nachvollziehen, man kann da aber auch eine gelbe Karte zeigen. Für Till ist es schade, weil er länger verletzt und krank war und jetzt schon wieder raus ist", meinte Kosoric.
Aufatmen konnte hingegen die Westfalia, die nach vier sieglosen Spielen endlich mal wieder dreifach punktete. "Wir sind jetzt in der Verfolgerrolle, das müssen wir annehmen. Ich habe das Gefühl, dass es der Mannschaft ganz gut tut, wenn wir den Druck ein bisschen rausnehmen", kommentierte Niemann. Bei nur drei Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze sollte man die Saison jedenfalls noch nicht zu den Akten legen.
Westfalia Kinderhaus II - SC Greven 09 II 6:1 (4:1)
Tore: 1:0 Schürmann (5.), 2:0 Schürmann (26.),
3:0 Fischbach (28.), 4:0 Siepert (39.),
4:1 Feldmann (42.), 5:1 Rensing (75.),
6:1 Weinbrenner (76.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Grevens Torwart Till Uhlemann (88./Foulspiel außerhalb des Strafraums)