Kreisliga A1 - Anschwitzen
Zum Zuschauen verdammt
Von Finn Bruns
(09.10.25) In der vergangenen Saison gehörte Tom Scheffer zu den absoluten Dauerbrennern beim SC Everswinkel. Lediglich zwei Ligaspiele verpasste der Mittelfeldspieler der Vitusdörfler. Anders sieht es in diesem Spieljahr aus. In der Vorbereitung knickte das Everswinkler Urgestein vor einem Testspiel beim Aufwärmen um und ist seitdem zum Zuschauen verdammt. "Das wird noch zwei, drei Wochen dauern", erzählt Scheffer. Doch auch ohne ihn - und es fallen ja auch noch andere Stammkräfte wie Pitt Kruse und Gil Bödding aus - läuft es momentan ganz gut für die Mannschaft von Raphael Smelko.
Nach einem mauen Saisonstart mit nur vier Zählern aus den ersten sechs Spielen wurde zuletzt drei Mal die maximale Punkteausbeute geholt. Sassenberg, Greven und Ostbevern wurden mehr oder weniger deutlich bezwungen - alles keine Kellerkinder. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. "Wir erarbeiten uns die Leistungen an den Sonntagen unter der Woche. Zu Beginn der Saison haben wir nur mit acht Leuten trainiert, jetzt sind wir viel mehr und es ist mehr Zug im Training", berichtet Scheffer. Gegen Greven standen Smelko gleich acht Auswechselspieler zur Verfügung - das hatte es seit Ewigkeiten nicht gegeben.
"Umso schlimmer, dass man nur zuschauen kann"
Scheffer findet: "Es lässt sich auf jeden Fall gut ansehen und macht auch Hoffnung für den Rest der Saison. Zum ersten Mal seit Jahren sind mal wieder ordentlich viele Spieler aus der A-Jugend hochgekommen." Niko Kinder hat beispielsweise schon drei Tore erzielt, Leonit Ismaili, Jannis Ohlmeyer und Max Hellmann absolvierten schon sechs Spiele, Finn Morawiec und Leonard Eickhoff sogar acht. "Wenn es mental passt, kann da sehr viel gehen. Ich würde die drei Siege aber auch nicht zu hoch hängen", so Scheffer.
Denn - das ist klar - erst einmal möchte man so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Ein Herzschlagfinale wie vor zwei Jahren braucht im Vitusdorf niemand mehr. "Ein einstelliger Tabellenplatz wäre ganz schön", meint Scheffer. Und möchte so schnell wie möglich wieder selbst an der Punktejagd teilnehmen: "Wenn es so gut läuft, ist es umso schlimmer, dass man nur von außen zuschauen kann."
Zwei Auflösungen sind wir euch noch schuldig: Niklas Brändle von BW Beelen hat mich im Tippspiel mit 9:8 besiegt, dafür habe ich gegen Nils Ladda von Ems Westbevern mit 5:4 gewonnen. Übrigens: Tom Scheffer war in der Saison 2023/24 schon mal beim Anschwitzen dabei. Damals gab es ein 4:4-Unentschieden.
Anschwitzen, der 10. Spieltag
TuS Freckenhorst II - GW Westkirchen (Donnerstag, 19.30 Uhr)
Ein Spiel von immenser Bedeutung für beide Seiten. Freckenhorsts Reserve wartet noch immer auf den ersten Saisonsieg, steht in der Tabelle aber trotzdem vor dem Westkirchener Kleeblatt und wusste zuletzt beim 1:1 in Westbevern zu überzeugen. Der GWW wartet indes seit sieben Spielen auf ein Erfolgserlebnis in Form eines Punktgewinns. Das Problem: Die Westkirchener spielen im Rahmen ihrer Möglichkeiten gar nicht schlecht, angesichts der aktuellen Personalsituation ist einfach nicht viel mehr drin. Ein Befreiungsschlag im Feidiek käme also sehr gelegen.
Scheffer: 2:1
Heimspiel-Tipp: 3:1
BSV Ostbevern - SC Füchtorf (Donnerstag, 19.30 Uhr)
Nach dem überragenden Saisonstart ließ der SC Füchtorf zuletzt etwas Federn, auch wenn die Leistungen gegen Westbevern und Sassenberg an sich nicht so verkehrt waren. Dem BSV Ostbevern habe ich letzte Woche ja unterstellt, so unberechenbar zu sein wie eine Schachtel Pralinen. Und was soll man sagen? Das 1:5 in Everswinkel scheint mir recht zu geben. Da wäre alles andere als eine Leistungsexplosion gegen den Tabellenführer fast schon eine Überraschung.
Scheffer: 1:3
Heimspiel-Tipp: 3:2
Westfalia Kinderhaus II - SC Greven 09 II (Sonntag, 13 Uhr)
Mit zwei blauen Augen ist die Zwote aus Kinderhaus zuletzt aus Gremmendorf davongekommen. Lediglich aufgrund ihrer individuellen Qualität gewannen sie beim Kellerkind mit 4:3. Mannschaftlich war das gar nichts. Aber wir müssen mal kurz über Joel Schürmann sprechen. Der ist mit vier Toren nicht nur bester Torschütze der Westfalia, sondern stellte sich am Sonntag mangels Keeper auch ins Tor. Was für ein Macher! Und die Grevener Reserve? Die spielt bislang noch nicht so spektakulär wie in der Vorsaison. Nur zwei Teams haben weniger Gegentore kassiert, es haben aber auch lediglich drei Teams weniger Tore geschossen.
Scheffer: 3:0
Heimspiel-Tipp: 2:0
SC Münster 08 II - SC Everswinkel (Sonntag, 13.15 Uhr)
"Nullacht ist technisch richtig stark, die haben eine gute Spielanlage. Gegen die ist es immer schwer", weiß Scheffer. Bemerkenswert: In den vergangenen fünf Spielen schossen die Kanalkicker immer genau drei Tore. Zuletzt reichte das für einen Sieg in Sprakel, davor gab es trotzdem eine Niederlage gegen Hoetmar. Die letzten drei Duelle mit dem SCE gewannen die Münsteraner allesamt zu Null, wobei es in der vergangenen Saison relativ enge Spiele waren.
Scheffer: 2:3 - die Tore machen Fynn Auffarth, Niko Kinder und Leonard Eickhoff.
Heimspiel-Tipp: 1:1
SC Hoetmar - Ems Westbevern (Sonntag, 15 Uhr)
Die neue Spektakel-Mannschaft der Liga ist ganz ohne Zweifel der SC Hoetmar. In neun Spielen mit SCH-Beteiligung sind sage und schreibe 58 (!) Tore gefallen. Das sind mehr als sechs pro Spiel. Ein echter Langweiler war also das jüngste 1:1 in Greven. So kann das nicht weitergehen... Westbevern ließ zuletzt zwei Punkte gegen Freckenhorst liegen und zerstörte damit ein wenig die Euphorie nach dem Sieg gegen Füchtorf. Im Duell Vierter gegen Dritter sind beide Teams also ein Stück weit auf Wiedergutmachung aus.
Scheffer: 2:1
Heimspiel-Tipp: 4:3
SG Telgte - SC Sprakel (Sonntag, 15 Uhr)
Beide Teams sind am Donnerstag noch im Kreispokal gegen klassenhöhere Teams gefordert. Am Sonntag will die SG Telgte ihre Ungeschlagen-Serie auf heimischem Terrain ausbauen (bislang zwei Siege und zwei Remis), während das Schlusslicht SC Sprakel heiß auf den ersten Dreier der Saison ist. Gegen die Reserve von Nullacht zeigte das Team von Till Görges und Christopher Klimek zuletzt, dass es auch gegen vermeintlich stärkere Gegner mithalten kann.
Scheffer: 4:1
Heimspiel-Tipp: 3:1
BW Beelen - SC Gremmendorf (Sonntag, 15 Uhr)
Auch der SC Gremmendorf sollte so langsam mal wieder punkten. Zuletzt gab es drei Niederlagen gegen Teams aus den Top vier. Auf BW Beelen trafen die Tannen zuletzt in der Aufstiegsrelegation zur A-Liga in der Saison 2017/18. Damals gab es ein 1:1, das den Beelenern zum Aufstieg reichte. Was kann man zum gegenwärtigen Zustand von BWB sagen? Irgendwie nicht so viel. Mal gewinnen sie halt und mal verlieren sie. Genau wie bei Gremmendorf gab in dieser Saison noch kein einziges Unentschieden.
Scheffer: 2:0
Heimspiel-Tipp: 2:4
VfL Sassenberg - GW Gelmer (Sonntag, 15 Uhr)
Bei einer derart engen Liga kann man auch nach neun Spieltagen noch nicht so wirklich sagen, wo es hingeht. Der VfL Sassenberg und GW Gelmer stehen mit jeweils 14 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Die Gastgeber warten seit drei Spielen auf einen Sieg, GWG verlor zuletzt zwei Mal und enttäuschte vor allem beim 1:2 gegen Beelen. Danach war Gelmers Trainer Christopher Dunkel-Steinhoff derbe angefressen.
Scheffer: Da gehe ich mit "Steini" - 1:2.
Heimspiel-Tipp: 3:1






































