Strategischer Vorteil für Rinkerode

Von Andreas Teipel

(03.05.18) Hat der SV Rinkerode jetzt in der heißen Phase der Saison einen strategischen Vorteil gegenüber dem SV Bösensell? Der Spielplan gibt es her, dass jeder Gegner Rinkerodes eine Woche zuvor gegen Bösensell gespielt hat und seine Duftmarke hinterließ: Achtung, gegen Albachten hat Bösensell nur 2:2 gespielt! Obacht, gegen Roxel II hat Bösensell gewonnen! Vorsicht, nach der Niederlage gegen Bösensell sind die bestimmt angefressen! Man könnte jede Woche einen Spielbeobachter nach Bösensell schicken, um zu erkunden, wie sich der Gegner gegen Spitzenteams der Liga verhält. Doch Rinkerodes Trainer Roland Jungfermann wiegelt ab: "Wir konzentrieren und zu 100 Prozent nur auf uns selbst. Wir haben auch keinen Scout, der unterwegs ist." 

Ach ja, wo es einen Vorteil für Rinkerode geben kann muss natürlich auch ein Nachteil für Bösensell bestehen. Dessen Gegner spielen regelmäßig vorher gegen Davensberg, einer Mannschaft ganz anderer Natur. Davensberg ist Elfter und liefert - notgedrungen - stets sehr schwankend in seinen Leistungen. "Wir spielen halt jedes Mal in einer anderen Formation", kennt Trainer Masen Mahmoud, dessen Bruder Mahmoud Mahmoud aus Heilbron seit zwei Woche aushilft, sein Los nur zu gut, "daher müssen wir viel improvisieren. Wenn alle fit und da sind, können wir gewiss jeden in der Liga schlagen, aber wir haben auch entscheidende Spiele wie gegen Werne und Roxel nicht gewonnen - sonst wären wir sicher nicht so tief im Abstiegskampf." Ein Gegner mit Unwägbarkeiten liefert natürlich auch nur vage Erkenntnisse. 

Berücksichtigt man all dies und addiert hinzu, dass wir uns hier natürlich in der Kreisliga A befinden und nicht in der Oberliga, so kommen wir zu dem Schluss, dass es womöglich leichte Vorteile für Rinkerode durch den Spielplan geben könnte, diese aber kaum wahrgenommen und schon gar nicht mit in die Vorbereitung aufs nächste Spiel mit einbezogen werden - außer natürlich von Heimspiel-online.de.

BSV Roxel II - GS Hohenholte     (Sonntag, 12.30 Uhr)
Gedanken spiele wie oben erwähnt, finden in der Welt des Abstiegskampfes wohl eher wenig Anklang. Hier heißt es zu kämpfen und - noch wichtiger - zu punkten! Hohenholte tat dies am vergangenen Wochenende in Capelle eindrücklich (6:3), Roxel holte sich am vorletzten Spieltag Extra-Punkte gegen Bösensell. Beide Mannschaften sind Teil einer Vierer-Gruppe von Teams, die alle 27 Punkte haben und dadurch gemeinsam Rang 15 belegen. Es müsste am Ende also eine Relegation um den direkten Abstieg ausgespielt werden. Bestes Mittel dagegen: Gewinnen. So einfach ist das.
Hinspiel: 1:1
Heimspiel-Tipp: Das Spiel ist zugleich in Derby, und die enden IMMER unentschieden - 2:2

TuS Hiltrup II - TuS Altenberge II     (Sonntag, 13.00 Uhr)
Altenberge hat derzeit richtig Lenz am Fußball. In der Rückrundentabelle belegt die Reserve des Landesligisten Platz vier, punktgleich mit Wacker. Bei Hiltrup hingegen ist man sich nie so ganz sicher, was die Fokussierung und Konzentration angeht. Fußballspielen kann die Mannschaft, zweifellos; die PS auf die Straße bringen ist dann aber nicht immer ihre Sache. Wenn es in der Welt der Zahlen einen Begriff für Durchschnittlichkeit gibt, dann heißt er "TuS Hiltrup II". Fast in allen Werten hält sich Erfolg und Rückschlag die Waage.
Hinspiel: 2:0 für Altenberge
Heimspiel-Tipp: Hiltrup nervt die ständige Beurteilung durch Heimspiel und haut mal eben einen 4:2-Sieg raus.

SV Herbern II - TuS Ascheberg     (Sonntag, 13.00 Uhr)
Herberns Körner scheinen seit der Niederlage in Rinkerode aufgebraucht zu sein. Für ganz oben reicht es nun nicht mehr. Zur Hölle könnte eine Niederlage allerdings für Ascheberg werden (kleines Wortspiel: Hölle, Asche, klar?! Höhö), denn im Tabellenkeller wird derzeit fleißig gepunktet. Zwar steht sich am Sonntag vor allem die Konkurrenz direkt gegenüber, doch vier Punkte Vorsprung sind schnell dahingeschmolzen und wer weiß schon, wie sehr die geografische Nachbarschaft des SVH den Gegner doch noch stimuliert?
Hinspiel: 4:0 für Herbern
Heimspiel-Tipp: Derby enden IMMER unentschieden - dieses ab nicht: 2:1 für Ascheberg

Wacker Mecklenbeck - Davaria Davensberg     (Sonntag, 13.00 Uhr)
Alle fragen sich immer wieder: Holt sich Wacker noch die Punkte am Grünen Tisch aus dem Spiel gegen Hiltrup II? Wacker aber fragt sich: Wie gewinnen wir gegen Davensberg? Die Lösung dieser Frage ist schwierig genug, und selbst Davaren-Trainer Masen Mahmoud weiß auf diese Frage manchmal keine Antwort. Dass Davensberg gefährlich ist, liegt nicht nur daran, dass die Mannschaft mitten im Abstiegskampf steckt. Das Team steckt voller veranlagter und zum Teil auch herausragender Spieler - wenn Sie denn da sind. Und so besiegte Davensberg in 2018 schon Altenberge II, Hohenholt, Hiltrup; verlor vor einer Woche dann aber auch wieder in Werne.
Hinspiel: 1:0 für Mecklenbeck, Siegtreffer damals durch "Mui" (oder wie schreibt man das?)
Heimspiel-Tipp: Wacker ist auf der Hut und beendet das Spiel mit einem 3:1-Sieg

SG Selm - SC Nienberge     (Sonntag, 15.00 Uhr)
Wusstet ihr, dass das Kreispokal-Finale zwischen dem TuS Altenberge und dem SC Münster 08 nun doch nicht in Selm stattfindet? Ich nicht, obwohl die Info wohl schon uralt ist. Neuer Austragungsort ist aber nicht Nienberge, das solche Spiele immer gerne ausrichtet, sondern Kinderhaus. Hat dies irgendeine Bedeutung für die Partie des gastgebenden Vorletzten der Liga gegen den ungefährdeten Mittelfeld-Jockey vom neuen Berge? Nein, aber wir mussten die Info noch irgendwo unterbringen. Und dass Selm sich da unten rauspunkten muss, ist vermutlich mehr Leuten bekannt.
Hinspiel: 0:0 - eine Nullnummer, fast wie dieser Vorbericht :D
Heimspiel-Tipp: 2:1 für die Münsteraner Gäste

SC Capelle - Werner SC II     (Sonntag, 15.00 Uhr)
Der Werner SC ist der vierte Verein im Bunde des "Klub 27", jenem Quartett auf den Plätzen zwölf bis 15, das ums Überleben in der Kreisliga A2 kämpft. Capelle hat dieses Kapitel längst geschlossen und sich mit dem unausweichlichen Gang in die B-Liga abgefunden. Nicht aber damit, zuvor nochmal sein Zeichen in die Gedärme der Gegner zu brennen. Und es wäre ein empfindlicher Schlag in die Magengrube, wenn Werne in Capelle die fest einkalkulierten Punkte liegen lassen würde.
Hinspiel: Werne gewann das Hinspiel 2:1
Heimspiel-Tipp: Werne steht für eine Niederlage nicht zur Verfügung und gewinnt 5:2

Concordia Albachten - SV Rinkerode     (Sonntag, 15.00 Uhr)
So, da hamwas jetzt. Albachten spielte vergangenen Sonntag in Bösensell und vermasselte Fabian Leifken und Matthias Krüskemper den Matchplan. Der sah vor, Albachten müde zu spielen und dann zu zerpflücken. Hätte auch gut funktioniert, hätte nicht Darwin Ribeiro kurz nach der Pause mit einem Doppelschlag die Hürde für das Bösenseller Vorhaben sehr, sehr hoch gelegt. Im Endeffekt reichte die Kraft der Concorden tatsächlich nicht mehr, doch für mehr als zwei Tore reichte auch die Zeit für Bösensell nicht mehr.
Hinspiel: 3:2
Heimspiel-Tipp: Da Albachten weiß, dass Rinkerode weiß, wie es in Bösensell lief, läuft alles anders: Rinkerode gewinnt 4:0

GW Albersloh - SV Bösensell     (Sonntag, 15.00 Uhr)
Eine nette kleine Serie ging vergangene Woche für Grün-Weiß jäh zuende (Ich liebe das Wort "jäh"). Denn Albersloh unterlag Davaria Davensberg mit 2:3. Zuvor blieb Albersloh vier Spiele ungeschlagen. Doch gegen die Topmannschaften der Liga hat die Elf von der Werse bislang wenig geholt. Da ist lediglich ein Dreier im Hinspiel gegen Rinkerode auffällig geworden. Ansonsten blieb die Albersloher Buxe blank. Und sollte Bösensell diesmal wieder gewinnen und Rinkerode in der Woche darauf Rinkerode wieder verlieren, dann liegen beiden Titelaspiranten wieder punktgleich auf. Go, Albersloh, go! Denn ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft würde uns von den neutralen Rängen aus schon gefallen. Ganz schön egoistisch, was?
Hinspiel: 3:2 für Bösensell
Heimspiel-Tipp: Wir tippen hier im Sinne einer spannenden Berichterstattung