Hinten macht's die Mischung und vorne kracht's

Von Malte Greshake

(27.06.19) Lange hat es gedauert, nun ist es aber endlich komplett, das Dreamteam der Kreisliga A2 Münster. Wie immer, wenn die Besten der Besten ausgesucht werden müssen, ist es eine Qual, entscheiden zu müssen, wer es letztendlich in unsere Jahresauswahl schaffen soll. Der eine oder andere wird enttäuscht sein, doch wir wissen alle, wie knallhart das Fußballgeschäft manchmal sein kann. 

Aufgrund der unmenschlichen Offensivpower der Liga hatten wir gar keine andere Wahl, als uns für ein 3-4-3 zu entscheiden. Dass der Sturm aus Lars Zymner, Florian Bußkamp und Nils Schulze Spüntrup bestehen würde, daran hat wahrscheinlich keiner gezweifelt. Den Großteil unserer Elf der Saison stellen so selbstverständlich Concordia Albachten und der SV Bösensell mit jeweils drei Spielern. Aus dem oberen Drittel der Tabelle schicken dann natürlich auch noch Davaria Davensberg, Altenberge II und Wacker Mecklenbeck ihre auserwählten Akteure ins Rennen. Aber auch eine Überraschung ist dabei, mit der wohl nicht jeder gerechnet hätte...

Nils Berding (Wacker Mecklenbeck): Nicht nur wegen seiner eindrucksvollen Statur war Nils Berding in dieser Saison wieder eine Wand im Kasten der Mecklenbecker. Fast sämtliche Spiele absolvierte Berding nicht nur als Schnapper sondern auch als Kapitän und sorgte so dafür, dass es am Ende nur 31 Gegentore für Wacker wurden. Das ist in jeder Hinsicht kein schlechter Wert, denn selbst Meister Concordia Albachten musste 34 Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen. Und nicht nur zwischen seinen Pfosten strahlt Berding eine ungeheure Präsenz aus: Denn wenn mal wieder in der letzten Spielminute der Hüne nach vorne gerannt kommt, um seine Wucht in einen ruhenden Ball zu werfen, erzittert jede Verteidigung im Kreis.

Niklas Klöfkorn (SV Bösensell): In unserer defensiven Dreierkette ist der lange Blondschopf die perfekte Wahl. Nicht nur als cleverer Verteidiger bekannt, hat Klöfkorn vor allem im offensiven Spielaufbau seine Stärken, sodass gegnerische Mannschaften in dieser Saison zumeist darauf bedacht waren, seine klugen Pässe in die Spitze zu verhindern. Bei der geballten Offensivpower dieses Dreamteams ist somit der Spielaufbau schon in mehr als guten Händen.

Max Heimsath (Concordia Albachten): Der Linksfuß und Aushilfskapitän des Meisters verkörperte in dieser Spielzeit als Albachtener Eigengewächs wohl mehr als alle anderen den absoluten Willen, den erstmaligen und historischen Aufstieg in die Bezirksliga klar zu machen. Zusammen mit seinen Hinterleuten war er hauptsächlich dafür verantwortlich, hinten den Laden dicht zu halten und seinen kreativen Vorderleuten alle Freiheiten zu ermöglichen.  

Johannes Kämmerling (Wacker Mecklenbeck): In der Verteidigung braucht es einfach auch einen alten Haudegen, der mit seiner Ruhe und Erfahrung die jungen Wilden vor sich durch rauere Gewässer lenkt. Johannes Kämmerling hat sich als spielender Co-Trainer von Mecklenbeck und rechte Hand von Costa Fetsch für diese verantwortungsvolle Aufgabe mehr als beworben. Denn im schwierigen personellen Umbruchsjahr bei Wacker, war der Innenverteidiger stets die Konstante, die man sich als Trainer wünscht.

Julius Höltje (TuS Altenberge): Wenn alle anderen wie die Wilden kopflos nach vorne rennen, ist Julius Höltje bei TuS Altenberge im zentralen Mittelfeld der Fels in der Brandung. Man hat immer das Gefühl den giftigen TuS-Kapitän in jedem Zweikampf auf dem Feld zu finden, wo er seine Mitspieler zu jeder Zeit lautstark dirigiert. Zudem sorgen Höltjes scharf getretenen Standards ständig im Spiel für Gefahr und bei den ganzen überragenden Abnehmern dieses Dreamteams ist der Spezialist so die perfekte Ergänzung.

Dennis Kreuzberg (Davaria Davensberg): In seiner Mannschaft mimt Dennis Kreuzberg zwar eigentlich immer eher den linken Verteidiger, doch aufgrund seines ausgeprägten Offensivsinns waren wir uns sicher, dass der Dauerbrenner auf unserer linken Bahn bestens aufgehoben ist. Kreuzberg ist nämlich nicht nur dafür bekannt, jedes Spiel die Seitenlinie rauf und runter zu rennen, sondern zieht auch immer wieder nach innen, um mit seinem starken linken Fuß den Abschluss zu suchen. Unberechenbarkeit und Physis sind an dieser Stelle also garantiert.

Daniel Golparvari (Concordia Albachten): Hätte sich Borussia Münsters Trainer Yannick Bauer vor dem Heimspiel-Supercup einen Spieler der Albachtener aussuchen können, war es nicht überraschend, dass der Coach sich für Daniel Golparvari entschied. Der flexibel einsetzbare Offensivspieler steuerte in dieser Spielzeit nicht nur einige Tore zum Aufstieg seiner Farben hinzu, sondern war auch für den einen oder anderen (vielleicht waren es auch ein paar mehr) Assist immer wieder zu haben. So bringt Golparvari genau die richtigen Qualitäten mit, die wir uns in unserer Auswahl wünschen.

Maximilian Leser (SC Nienberge): Diesen Namen hätte wahrscheinlich nicht jeder in unserem Dreamteam erwartet, doch Nienberges Toptorjäger hat es sich in diesem Jahr redlich verdient. Leser zeichnete sich vor allem bei Balleroberungen aus, woraus er für sein Team immer wieder mit schnellen Kontakten Chancen kreierte. "Ein Fußballer zwischen Genie und Wahnsinn", meint nicht nur sein Co-Trainer Johannes Frieling, was wir jetzt einfach mal an dieser Stelle stehen lassen. 

Florian Bußmann (SV Bösensell): Wenn einer im Dreamteam nicht fehlen darf, dann ist das Florian Bußmann vom SVB. Sage und schreibe 29 Hütten konnte der Zehner in dieser Saison erzielen. Zwar musste sich Bußmann die Torjägerkrone mit einem bestimmten anderen Stürmer der Liga teilen, dennoch kein ganz so schlechter Wert. Obwohl er, wie bereits schon erwähnt, meist hinter der Spitze zu finden ist, haben wir ihn unseren Stürmern zugeordnet. Aber die drei da vorne werden das mit ihrer Flexibilität schon im Griff haben, da sind wir uns sicher.

Nils Schulze Spüntrup (SV Bösensell): Denn Florian Bußmanns kongenialer Sturmpartner kommt auch nicht drum herum von uns nominiert zu werden. Dieses Jahr sind es zwar nur 20 Tore (in der vorherigen Saison war es ein ganzer Treffer mehr!) für den "rattenschnellen" Stürmer, wie ihn Bußmann in unserem Anschwitzen damals bezeichnete, aber auch wegen seinen unzähligen Torvorlagen, gehört Schulze Spüntrup ohne wenn und aber in unsere Elf.

Lars Zymner (Concordia Albachten): Den Namen Lars Zymner wird wohl mittlerweile jeder Fußballverrückte in Münster auf dem Schirm haben. Zwar wurde Zymner nach seiner mehr als überragenden Hinrunde im Winter durch eine Verletzung ein wenig zurückgeworfen, dennoch kam der Knipser am Ende der Spielzeit auf ordentliche 29 Butzen. Wir sind uns also sicher, dass für seine Albachtener auch in der Bezirksliga die wilde Fahrt weiter gehen wird, weil auf Zymners Torriecher immer Verlass sein wird.

Jens Truckenbrod (Concordia Albachten): In seiner dritten Saison als Albachtener Coach war es dann so weit: "Trucki", wie er im ganzen Fußballkreis bekannt ist, darf mit seinen Jungs in der nächsten Spielzeit endlich die Bezirksliga unsicher machen. Aber nicht nur, weil er Concordia Albachten zum überhaupt allerersten Aufstieg in der Geschichte des Vereins führte, ist Trucki unsere Trainer des Jahres, sondern auch, weil er auch in der schwierigen Momenten dieses Jahres es immer schaffte, die Konzentration seiner Mannen auf dem Feld hoch zu halten, um so auch die ganzen engen Partien für sich zu entscheiden.