Kreisliga A2
Spangenberg genießt die Sommerpause
Von Alex Piccin
(24.06.19) "Eine Achterbahn kommt dem schon nahe." So versucht Julian Spangenberg seine ersten Wochen als Chefcoach zu beschreiben. Im Februar war die erneute Liasion zwischen dem 35-Jährigen und GW Albersloh festgezurrt worden. Mitten im Abstiegskampf entschieden sich die Verantwortlichen, Sven Lewandowski von seinem Posten zu entbinden und Spangenberg sagte Ja zu einem vorgezogenen Amtsantritt. Den turbulenten Schlussritt der Saison meisterte Albersloh mit dem Klassenerhalt auf dem letzten Drücker.
Es war ein hartes Stück Arbeit. Spangenberg hatte in der Mannschaft keine optimalen Bedingungen vorgefunden: "Ich musste beim Fußball-ABC anfangen und konditionelle Defizite gab es auch." Die Spieler bräuchten vernünftige Ansprachen und eine harte Hand. "Ich glaube, das habe ich gut hinbekommen. Ein General bin ich aber nicht", sagt der Trainer. Er ist davon überzeugt, dass mit genügend Vorlaufszeit einiges möglich ist mit der Elf von der Adolfshöhe.
Vier Neue, ein Abgang
Um sicher zu gehen, wird der Kader verstärkt. Allrounder Kirill Bassauer, früher bereits bei GWA und zu Bezirksligazeiten bei der SG Sendenhorst am Ball, schließt sich den Grün-Weißen an. Er pausierte zuletzt aus beruflichen Gründen. Aus der A-Jugend stoßen Innenverteidiger Leonard Leifeld und Rechtsverteidiger Arne Grella zur ersten Mannschaft. Angreifer Luis Bartmann ist ein Jahr jünger als seine U19-Kollegen, wird aber vorsenioriert. Der Kader bleibt ansonsten bis auf Nico Zur Mühlen zusammen, der den Verein nach einer Spielzeit wieder verlässt. Am 16. Juli startet die Vorbereitung.
Ein kurzer Blick zurück: Sechs Spiele standen nach Spangenbergs Amtsantritt an. Sechs Endspiele, wie der sich gegen den Abstieg wehrende Fußballer da gerne sagt. Auf eine Pleite folgte ein Sieg und dann wieder von vorn. "Auch bei den Niederlagen konnte ich den Jungs nichts vorwerfen", erinnert sich der Coach. Die Truppe habe richtig gut gearbeitet und sei nicht nervös gewesen, obwohl mit einem Blick auf die Tabelle ein Grund dafür gegeben gewesen sei.
Immer nah dran
"Was mir immer Mut gegeben hat, ist dass die Mannschaft sich auch bei den Niederlagen immer auf Augenhöhe des Gegners befunden hat", sagt Spangenberg. Mit etwas Schützenhilfe hat es am Ende tatsächlich zum Klassenerhalt gereicht. Er hat im April mit sich gerungen, ob er der Bitte der Grün-Weißen nachkommen sollte. Einige rieten ihm davon ab, andere sprachen ihm nach dem Motto "du hast doch nichts zu verlieren" Mut zu.
Der Albersloher sagte schließlich zu und kehrte an die Adolfshöhe zurück: "Der Fokus lag zu dieser Zeit voll auf Fußball, das war für die Familie eher suboptimal." Lizenzprüfungen für den Trainerschein, Training und Spiel mit GWA... Den vollen Terminkalender meisterte der 35-Jährige mit dem Rückhalt von Zuhause. In kleinen Schritten zahlt er es jetzt zurück: Mit seiner Frau Kirsten und dem Nachwuchs heißt es, am Strand neue Energie zu tanken, ehe die neue, alte Aufgabe in Albersloh wartet.